Amazon erobert den Luftraum

Amazons Gründer und CEO, Jeff Bezos, hat sich wieder mal etwas ungewöhnliches ausgedacht: Er will in einigen Jahren Bestellungen mit autonom agierenden Flugdrohnen zu den Kunden bringen. Damit hat Bezos vor allem eines vor Augen: Kosten für Paketzustelldienste zu sparen. Über seine Idee sprach Bezos in einem Interview mit Charlie Rose vom US-Fernsehsender CBS.

In dem Interview zeigte sich, dass die Idee unter dem Projektnamen "Amazon Prime Air" bereits weit mehr ist, als bloss eine Vision des Konzerngründers. Mit sogenannten "Octocoptern" sollen Pakete innerhalb von 30 Minuten vom Logistikzentrum zum Kunden gelangen.

Die Grösse derartiger Drohnen wirkt sich natürlich auf die maximale Frachtgrösse aus. Im Interview sagte Bezos, dass die Drohnen Pakete mit einem Gewicht von bis zu fünf Pfund (2,27 Kilogramm) in einem Radius von rund 10 Meilen (etwa 16 Kilometer) ausliefern könnten. Damit würden die fliegenden Kuriere knapp 86 Prozent von Amazons gesamten Warenportfolios ausliefern können.

Ganz so weit ist es allerdings noch nicht. Zwar präsentierte Bezos im Interview funktionierende Prototypen, doch eine Freigabe der US-Luftfahrtbehörde FAA liegt Amazon noch nicht vor. Die Behörde hatte kürzlich eine erste Vision für den Einsatz unbemannter Fluggeräte im amerikanischen Luftraum vorgelegt. Bis zu einem fertigen Gesetzesentwurf ist es aber noch ein weiter Weg. Für Amazon bedeutet das im besten Fall, 2015 mit "Prime Air" starten zu können, wie Bezos weiter erklärte.

CBS durfte die Prototypen im Rahmen des Interviews bei Amazon filmen. Im Video demonstriert das Unternehmen, wie die Drohnen künftig arbeiten sollen. Die Flugroboter holen die Bestellung direkt vom Band eines Logistikzentrums ab und landen dann vor dem Haus des Kunden.