Auf Einkaufstour

Mystery-Shopping: Multi-Room-System nur von Sonos

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

CEtoday testet die Beratungsqualität von Fachhändlern und Discountern. In Begleitung einer Konsumentin wurde eine Multi-Room-Anlage gesucht, die maximal 3000 Schweizer Franken kosten durfte. Dafür besuchten sie Fust, Interfunk-Fachhändler, Media Markt und einen Revox-Spezialisten.

(Quelle: Sonos)
(Quelle: Sonos)

Wenn Astrid T. im Haushalt arbeitet, beispielsweise beim Bügeln oder Kochen, dann lässt sie sich gerne mit Musik berieseln. Ihr Ehemann hört hingegen meistens Musik in seinem Arbeitszimmer. Und für ihre Kinder ist ein Leben ohne ihre Playlists sowieso unmöglich.

Ausserdem kann es für sie nicht laut genug sein. Astrid erfuhr von einer Freundin, dass es Multi-Room-Anlagen gibt, die die Ansprüche der einzelnen Familienmitglieder im Haushalt abdecken könnten. Sie war fasziniert von der Möglichkeit, Musik oder Bilder über ein einzelnes System im ganzen Haushalt verteilen zu können. Für Astrid T. war klar: Ein Multi-Room-System musste her. Sie recherchierte online, um mehr über die einzelnen Systeme zu erfahren.

Nachdem sie sich einen Überblick verschafft hatte, war für sie klar, dass sie eine Anlage mit WLAN-Übertragung wollte. Gemeinsam mit CEtoday ging Astrid auf Shoppingtour und liess sich bei Fust, Media Markt, einem Interfunk-Händler und einem auch auf Revox spezialisierten EP-Händler beraten. Eines vorweg: Wenn man sich für ein Multi-Room-System von Revox interessiert, kommt man mit einem Budget von 3000 Schweizer Franken nicht weit.

Geduldsprobe bei Fust

Bei der ersten Station, einer Fust-Filiale, wurde Astrids Geduld auf die Probe gestellt. Obwohl nur wenige Kunden in der Filiale waren, musste sie lange auf Beratung in der Audio-Abteilung warten. Ein Verkäufer war gerade in einem Verkaufsgespräch besetzt und zwei weitere Kunden warteten ebenfalls auf Beratung. Natürlich wurden diese noch vor Astrid bedient. 20 Minuten später war dann Astrid an der Reihe. Der Verkäufer, bei dem Astrid ein Multi-Room-System kaufen wollte, war etwas gestresst. Schliesslich wartete nach Astrid bereits wieder ein Kunde auf Bedienung.

Der Fust-Berater hielt sich denn auch eher kurz und knapp im Verkaufsgespräch. Er empfahl Astrid das Multi-Room-System All-in-One-Player Play 5 von Sonos. Dieser biete das beste Preis-Leistungs- Verhältnis. Er führte den Player über die Fernbedienung vor und erklärte, dass eine Bridge für die Signalverstärkung nötig sei. Astrid wunderte sich über den hohen Preis des empfohlenen Modells Play 5 und fragte, warum das Modell Play 3 so viel günstiger sei. "Das Gerät tönt einfach besser", meinte der Fust-Mann. Was das genau bedeutete, konnte er allerdings nicht erklären. Nach fünf Minuten "Beratung" drängte der Verkäufer zum Abschluss, schliesslich wollten weitere Kunden bedient werden. Astrid würde es sich überlegen, dankte für die Beratung und verabschiedete sich. Sie hoffte auf schnellere Bedienung und etwas ausführlichere Beratung im Fachgeschäft.

Offerte beim Fachhändler

Als sie auf der Suche nach dem passenden Multi-Room-System das Ladenlokal des Interfunk-Fachhändlers betrat, war dieses bis auf einen jungen Verkäufer menschenleer. Dieser empfing sie freundlich und fragte nach ihren Wünschen. Auch er empfahl das Sonos-System. Es biete das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Für die WLAN-Übertragung gebe es kein vergleichbares Konkurrenzprodukt. Der Verkäufer nahm sich viel Zeit und erkundigte sich, wie der Haushalt von Astrid aussehe. Er zeigte die Unterschiede der einzelnen Player von Sonos auf, erklärte die Fernbedienung und erwähnte, dass diese knapp 500 Franken koste. Mit einem Smartphone könne aber eine App geladen werden, die die gleichen Funktionen wie die Fernbedienung biete.

Als sich Astrid nach dem Gesamtpreis erkundigte, druckte der Verkäufer eine Preisliste aus und rechnete ihr vor, dass der Betrag für das System inklusive Boxen für drei Zimmer schnell die Grenze von 3000 Franken erreichen dürfte. Er beruhigte Astrid aber, indem er ihr den Vorteil von Sonos erklärte. Dank des modularen Systems könne sie alles separat kaufen. Für den Anfang reiche beispielsweise ein kleiner Player, der dann mit weiteren, grösseren Playern ergänzt werden könne. Nach rund einer halben Stunde war Astrid vollkommen informiert. Astrid bedankte sich für die umfassende Beratung und hoffte auf eine ähnlich gute Beratung im Elektro-Grossmarkt.

Kurz beim Media-Markt-Experten

Im Media Markt angekommen, suchte Astrid nach einem Verkäufer. Im Ladengeschäft befanden sich einige Kunden, weshalb Verkäufer gefragt waren. Als Astrid schliesslich einen fand, kannte dieser sich mit Multi-Room-Systemen nicht aus, weshalb er auf einen jungen Kollegen verwies. Wie sich herausstellte, war dieser versiert im Audio- Bereich. Er verwies ebenfalls auf die Sonos-Player und erklärte deren technische Details, ohne auch nur einmal vom Datenblatt abzulesen. Media Markt führe nur diese Marke, da sie für die WLAN-Übertragung am besten geeignet sei.

Das Sonos-System sei durch sein modulares System ein perfekter Einstieg und funktioniere mit allen Anschlussgeräten. Wenn der Router irgendwo im Keller angeschlossen werde, brauche es noch eine Bridge für die Signalverstärkung, das sei alles. Für kabelgebundene Multi-Room-Systeme müsse man zum Elektriker. Für einen Raum mit einer Fläche von weniger als 15 Quadratmetern reiche die WLAN-Übertragung für Musik aber vollkommen aus, auch mit einem kleinen Play 3. Später könne man bis zu 15 weitere Player anschliessen. Nach dem rund zehnminütigen Verkaufsgespräch fühlte sich
Astrid kompetent beraten.

Eine Stunde beim Fachhändler

Astrids letzte Station war ein EP-Fachhändler mit Sony-Center und Revox-Spezialisierung. Es hatte keine Kunden im Laden. Sofort hatte ein junger Verkäufer Zeit und erkundigte sich nach ihren Wünschen. Zuerst gab er einen Überblick über die verschiedenen Systeme und Hersteller, ordnete diese preislich ein und fragte nach, wie viele Zimmer die Anlage zuhause abdecken soll. So würde das Kabelsystem mit Revox-Produkten für vier Zimmer zwischen 15 000 bis 20 000 Franken kosten. Für eine Bose-Anlage mit WLAN-Übertragung müsste Astrid mit rund 1000 Franken pro Zimmer rechnen. Das Sonos-System – das Astrid mittlerweile bestens vertraut war – würde im Budgetrahmen von 3000 Franken liegen, meinte der Verkäufer. Deshalb führte er den Play 5 und die Fernbedienung vor und suchte nach Musik, die dem Geschmack der Kundin entsprechen könnte.

Anschliessend führte er den Unterschied der Klangqualität mit und ohne Subwoofer vor; dieser sei erst seit kurzem erhältlich. Das war wohl der Grund, weshalb der Woofer bei den anderen Händlern noch nicht gezeigt wurde. Der Verkäufer erklärte die Bridge, sprach von der App und zeigte den Hochglanzprospekt von Sonos. Falls sich Astrid sofort zum Kauf entscheiden würde, könnte er die Geräte gleich mitgeben, erklärte er. Anschliessend bat er Astrid, Platz zu nehmen. Er erklärte nochmals das modulare System und erkundigte sich, ob noch Fragen offen seien. Nach einer umfassenden Beratung, die fast eine Stunde dauerte und in die der Verkäufer Zusatzprodukte wie ein NAS-Gerät einpackte, verabschiedete sich Astrid.

Sie verliess das Geschäft mit einer Zusicherung einer Offerte per E-Mail und einer Visitenkarte des Verkäufers in der Hand. Sieben Stunden später erhielt Astrid elektronische Post. In der Offerte, in der die Netzwerkfestplatte enthalten war, gewährte der Verkäufer einen Spezialrabatt von 300 Franken. Astrids Fazit nach der Shoppingtour fällt eindeutig aus: Der Fachhandel überzeugte mit kompetenter und ausführlicher Beratung. Auch Media Markt punktet mit zwar kurzer, aber kompetenter Bedienung. Interessant war, dass jeder Verkäufer das Sonos-System verkaufen wollte. Dabei bewegten sich die Preise übrigens alle in einem ähnlichen Rahmen, der Discounter konnte hier nicht punkten. Wenig überraschend: Astrid ist nach dieser Shoppingtour klar, für welches Multi-Room-System sie sich entscheiden würde. Und auch wo sie dieses kaufen würde: im Fachhandel.

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