Über den Tellerrand

Merkwürdig: von virtuellen Kriegen und erschrockenen Babys

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] "Amerikanische Panzer überfallen Dänemark" titelte 20 Minuten. Trotzdem besteht kein Grund zur Sorge. Die Panzer haben nämlich lediglich in der virtuellen Welt von "Minecraft" gewütet. Hintergrund ist das Projekt von Mitarbeitern der dänischen Geodaten-Behörde, ihr Land komplett in dem Computerspiel nachzubauen. Mit rund 4000 Milliarden Bauklötzchen wollten sie auf eine neue Art Schüler mit der dänischen Geografie vertraut machen. Sie forderten die Spieler sogar auf, ihr Modell zu verändern, verlangten aber gleichzeitig, auch wieder etwas Neues aufzubauen. So reagierten die Entwickler der Behörde auch erfrischend gelassen auf die Attacke von offenbar amerikanischen Spielern, die unzählige US-Flaggen hissten und erklärten, dass es zur Spielidee gehöre, Dinge zu verändern: "Elemente werden zerstört und neue entstehen", meinte der Sprecher der dänischen Geodaten-Behörde.

[2] Microsoft hat Anfang Jahr erfolgreich eine Expedition in der Wüste New Mexicos beendet. Ein Team fand zahlreiche verbuddelte Exemplare des Atari-Spiels "E.T." Vor 30 Jahren entsorgte Atari unzählige Exemplare des gigantischen finanziellen Flops in der Wüste. Angeblich soll Atari sogar mehr Exemplare des Spiels als Konsolen hergestellt haben. Ein früherer Atari-Mitarbeiter sagt: "Stimmt nicht", es seien "nur" 750'000 Exemplare gewesen. Auch glauben einige Spieler, dass der Fund in der Wüste ein Fake war. Microsoft will nun jedenfalls eine Doku zur Ausgrabung ausstrahlen, berichten Spieleportale.

[3] Spiele können Spass machen, aber auch frustrieren. Zumindest dann, wenn andere scheinbar ständig gewinnen. Darüber hat sich ein Spieler des Ego-Shooters "Call of Duty" offenbar derart frustriert gezeigt, dass er seinem Kontrahenten in den USA ein rund 70-köpfiges SWAT-Spezialkommando mit Hubschraubern, Feuerwehr und Rettungswagen auf den Hals hetzte. Er drohte der Polizei via Skype, im Namen seines Videospiel-Kontrahenten, berichtet der Independent, Menschen umbringen zu wollen. Seine Adresse ermittelte er wohl über die IP-Adresse. Die Polizei soll darauf über 20 Minuten lang versucht haben, Kontakt mit dem ahnungslose Teenager aufzunehmen. Der kriegte von der ganzen Aktion nämlich nichts mit, weil er - mit Kopfhöhrern auf den Ohren -  weiterhin auf virtuellen Schlachtfeldern agierte.

[4] Babyphones sind ziemlich praktisch, sie piepen, wenn das Kind aufwacht. Dank integrierter Kamera reicht ein Blick zur Sicherheit, dass auch alles in Ordnung im Kinderzimmer ist. Eine solche IP-Kamera ist aber auch leicht von aussen angreifbar, wie die 10-monatige Emma erfahren musste. Ein Hacker verschaffte sich Zugang zu ihrem Babyphone und soll das Kind kurz vor Mitternacht über die Lautsprecher angeschrien haben,  berichtet Fox News. Die von der unbekannten Stimme aufgewachte Mutter hörte, wie der Hacker schrie: "Wach auf, Baby. Wach auf."

[5] Das ist mal eine massive Wertminderung: Ein Mittagessen mit Apple-Chef Tim Cook gibt es für "nur" noch 330'000 US-Dollar. Im Vorjahr hat die Auktion der Menschenrechtsorganisation RFK Center for Justice and Human Rights noch fast das Doppelte eingebracht. Cook darf sich aber trösten, dass auch ein Mittagessen mit Starinvestor Warren Buffett im vergangenen Jahr massiv an Wert verlor - von 3,5 Millionen auf 1 Million Dollar. Und ein Essen mit dem ehemaligen US-Notenbankchef Ben Bernanke brachte gerademal 70'500 Dollar ein, berichtet Golem. Ob Cook trotzdem noch so viel Geld generierte, weil er ein VIP-Ticket für eine der nächsten Apple-Veranstaltungen drauflegte, ist unklar.

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