Heimkinomarkt

Markt für Heimkino-Systeme wächst

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis, Jasmine Hartmann

Der Heimkinomarkt ist auf Wachstumskurs. Treiber sind 3D und HDTV und das wieder erwachte Interesse der Konsumenten an gutem Sound. DVD-Geräte verlieren immer mehr an Bedeutung.

(Quelle: Homecinema)
(Quelle: Homecinema)

Der Heimkino-Markt in der Schweiz hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres zugelegt. Auf Wachstumskurs befanden sich laut GfK Switzerland insbesondere die Sparten AV-Receiver, Bluray-Player (BD-Player) und Heimkino-Komplettysteme mit BD-Playern und Lautsprechern im Set. Wenig überraschend ging das Geschäft mit DVD-Playern, bzw. Heimkino-Komplettystemen mit integrierten DVD-Playern erneut massiv zurück. Bei den DVD-Playern wurden in den ersten neun Monaten mit 95900 Geräten fast 40 Prozent weniger Geräte verkauft als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (157900 Stück). Beim Wert sieht es ähnlich aus: nach 21.6 Millionen Franken Umsatz von Januar bis Ende September 2011 setzte der Handel im entsprechenden Zeitraum dieses Jahr noch 12.7 Millionen Franken in dieser Produktgattung um. Auch bei den Heimkino-Komplettystemen, die nur mit einem DVD-Abspielgerät statt mit BD-Player ausgestattet sind, gingen die Verkäufe in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr von 22800 auf 11800 Stück zurück (minus 39,3 Prozent) Der Umsatz schrumpfte von 11 auf 5 Millionen Franken (minus 54,5 Prozent).

Die Konsumenten kaufen verständlicherweise statt DVD-Playern mittlerweile lieber BD-Player. Hier gab es denn auch eine Zunahme um 40,6 Prozent bei den Stückzahlen auf 102800 Geräte. Der Umsatz wuchs um 7,6 Prozent von 17.1 auf 18.4 Millionen Franken. Der Grund für diesen im Vergleich zu den Stückzahlen geringe Umsatzzuwachs liegt in den erneut massiv gesunkenen Durchschnittspreisen bei den BD-Playern.

Bei den Heimkino-Komplettystemen mit BD-Playern stiegen die Stückzahlen von 24100 auf 33200, was einem Wachstum um knapp 38 Prozent entspricht. Beim Umsatz ist die Zunahme weniger markant. Von Januar bis Ende September 2011 stieg dieser von 17 Millionen Franken um 11,8 Prozent auf 19 Millionen im laufenden Jahr. Auch hier sind die sinkenden Durchschnittspreise ein Problem.

Trotz der gestiegenen Stückzahlen werden die Verluste weder bei den DVD-Playern noch bei den DVD-Heimkinokomplettsystemen durch die entsprechenden Gerätegruppen mit Blu-ray-Technik kompensiert. Gründe dafür sind die immer beliebteren Trends wie Video-on-demand oder Streaming, die eine Anschaffung eines Blu-ray-Players für viele Konsumenten überflüssig machen.

Doch nun zu den richtig guten Nachrichten: Bei den AV-Receivern gibt es in der Schweiz laut GfK einen ganz klaren Aufwärtstrend: Von 10200 verkauften Geräten 2011 stiegen die Verkäufe in diesem Jahr bis Ende September um 24,5 Prozent auf 12700 Stück. Die Umsätze steigerten sich gar um 36,4 Prozent auf 14.1 Millionen Franken. Es wurde also in den ersten neun Monaten 2012 nicht nur deutlich mehr Geräte verkauft, sondern auch durchschnittlich mehr als ein Drittel mehr dafür ausgegeben als noch 2011. Gründe für die Entwicklung in diesem Bereich sind das gestiegene Interesse der Konsumenten an qualitativ guten Geräten, das oft gute Preis-Leistungsverhältnis und Trendthemen wie Ansteuerung der Receiver übers iPhone oder iPad.

Mehr Geld für bessere Qualität

Auch eine Studie des ICT-Verbands Swico bestätigt, dass Konsumenten heutzutage bereit sind mehr Geld auszugeben, um ein qualitativ besseres Gerät zu erhalten. Der Swico hat im Bereich Ton allgemein gestiegene Ansprüche festgestellt. Bei den höherwertigen Geräten wie Receiver, Verstärker, Soundbars und Lautsprecher hätten die Umsätze gehalten und teilweise sogar gesteigert werden können.
Konsumenten seien offenbar nach wie vor sehr interessiert am gesamten Heimkino-Bereich, was sich zudem auf den HiFi-Produkte positiv auswirkte. Besonders der Bereich 3D-Fernsehen soll mit der Einführung passiver Technologien, das heisst 3D-Fernsehen ohne Brille, sehr stark an Attraktivität gewinnen.

In naher Zukunft werde der grosse Trend in der Unterhaltungselektronik die Verschmelzung von Fernsehen und Internet sein. Der Wohnzimmerbildschirm fungiere künftig als Plattform für Youtube, Skype und Co, die bislang ausschliesslich auf dem Computer genutzt worden seien. Doch auch im Bereich Audio wird die Konnektivität wichtiger werden, da die Konsumenten ihre heimische HiFi-Anlage mit dem tragbaren Mediaplayer oder Smartphone verbinden möchten.

Zu einem anständigen Heimkino gehört natürlich ein guter Beamer. Auch da sind die Zahlen laut GfK vielversprechend. Nachdem 2010 noch 52000 Projektoren ausgeliefert worden waren, gingen 2011 schon 59000 Geräte über die Ladentische. Für dieses Jahr rechnet GfK Schweiz mit 62000 verkauften Projektoren und 2013 sollen es 65000 sein.

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