LG lud nach Monaco zur OLED-Präsentation

LG stellt Zukunft des TVs vor

Uhr | Aktualisiert

LG präsentierte an der 2012 LG Europe TV PR Convention das weltweit grösste und flachste OLED-TV-Gerät mit einer Bilddiagonale von 55 Zoll erstmals in Europa.

Vor der Enthüllung des "weltweit grössten und flachsten 55-Zoll-OLED-TV-Geräts" im Salle des Etoiles in Monaco zeigte LG einen Präsentationsclip. Dieser unterstrich bildgewaltig den Anspruch des südkoreanischen Unternehmens mit seiner OLED-Technik eine neue Epoche in der Geschichte des TVs einläuten zu wollen. Passend zu Monaco und dem Moderator des Abends, dem Ex-Formel-1-Fahrer David Coulthard, sah man einen Formel-1-Boliden aus dem Fernseher in den Saal rasen.

3D schreibt Kinogeschichte

Dass die Bilder aus dem Bildschirm "heraustreten" und eben dreidimensional werden, ist tatsächlich eine völlig neue Wahrnehmung von bewegten Bildern. Die 3-D-Technik werde aber auch die Art und Weise verändern, wie wir eine Geschichte auffassen, meinte Jean-Jacques Annaud, der französische Regisseur und 3-D-Pionier. Dieser hielt nach der Enthüllung des OLED-TV-Gerätes eine kurze Ansprache. Er glaubt, dass 3-D in die Geschichte des Kinos eingehen werde. Denn, die Geschichte komme nun zum Zuschauer. Er ist davon überzeugt, dass dies nicht nur bei bildgewaltigen Action-Spektakeln oder Filmen mit viel Bewegung, sondern auch im Kleinen funktioniert. Auch Intimität funktioniere über 3-D.

OLED-Technik von LG

Der OLED-Fernseher von LG erreicht nach eigenen Angaben eine Bildqualität, die mit früheren LCD-Panels technisch unmöglich gewesen sei. Der Bildschirm bietet einen hohen Kontrastlevel, hohe Blickwinkelunabhängigkeit und eine Bildwiederholrate von 0,02 ms. Dies sei 1'000 Mal schneller als bei konventionellen Displays.

Das neue OLED-TV-Gerät benutzt die 4-Color-Pixel-Technologie und einen Color Refiner, die zusammen eine Farbwiedergabe von hoher Konsistenz, Natürlichkeit und Präzision gewährleisten sollen. Dabei wird über drei der vier weissen Subpixel ein roter, grüner oder blauer Farbfilter gelegt, ein Subpixel bleibt frei. Dieses System, auch als White OLED oder WRGB-Technologie bezeichnet, nutzt das weisse Pixel für eine verbesserte Helligkeit und eine präzise Farbdarstellung. Wie Stefan Rom, Assistant Manager Public Relations LG Electronics Austria, im Gespräch erklärte, sei dieses vierte Pixel auch der Unterschied zur OLED-Technik von Samsung. Diese hätten sich bei ihrer Technik nur auf die Grundfarben Rot, Grün und Blau konzentriert.

An der flachsten Stelle ist das Gerät vier Millimeter dünn. Gefertigt ist es aus Karbonfaser und deshalb auch sehr leicht. Der 55-Zoll-OLED-TV von LG bietet zusätzlich LGs Smart-TV-Funktion mit Internetanbindung. Der Fernseher soll kommenden Herbst in Europa auf den Markt kommen. Der Preis wird gemäss Rom unter 8'000 Euro liegen.

84-Zoll-Ultra-Definition-TV

Neben dem 55-Zoll-OLED-TV wird Ende August auch der 84-Zoll-Ultra-Definition-TV von LG auf den Markt kommen. Das 84-Zoll-Modell bietet mit 2160p (3840x2160) eine viermal so hohe Auflösung wie momentan im Handel erhältliche Full-HD-Fernseher. Einziger Nachteil: Es gibt bis heute kaum Inhalte mit derart hohen Auflösungen. Zum Preis hielt sich LG bedeckt.

Stunde Null

Man könne in der Tat von einer Art Stunde Null sprechen, wie ein bekannter TV-Experte aus der Schweiz resümierte. Ob sich LGs Hoffnung künftig mit dem Begriff OLED verbunden zu werden erfüllt, wird sich zeigen. Wie immer bei einer neuen Technik sind noch viele Fragen offen. So stellt sich zum Beispiel die Frage, wie lange die OLED-Geräte halten werden. Oder: Werden sich, da die Grundfarben nicht gleichschnell altern, mit der Zeit Farbstiche bemerkbar machen? Eines ist klar: Die ersten Käufer werden sicher auch ein bisschen Versuchskaninchen spielen. Doch diese Ungewissheit bringt jede neue Technik mit sich. Es gibt viele technische Errungenschaften, die wir heute ganz selbstverständlich nutzen, über die wir noch keine Erfahrungswerte über einen längeren Zeitraum gesammelt haben.

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