Rotronic Roundtable

"Im Weisswarengeschäft stehen wir erst am Anfang"

Uhr | Aktualisiert
von CEtoday

Rotronic hat heute im Rahmen eines Medien-Roundtables die Hintergründe zu seiner Restrukturierung erläutert. Ausserdem erklärte die Führungsspitze um Michael Taraba in welchen Märkten Rotronic wachsen will.

Rotronic hat heute zu einem Presse-Roundtable an den Sitz in Bassersdorf geladen, um im Detail über die neu aufgestellte Rotronic-Gruppe zu informieren. Bereits Mitte Dezember hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass aus der "alten" Rotronic AG, zwei separate Firmen entstünden: die Rotronic AG, in der das Geschäft mit Mess- und Regeltechnik, Industrie-Elektronik, 19-Zoll-Schränken sowie USV-Anlagen gebündelt wird und die Rotronic-Secomp AG, in der das ganze Distributionsgeschäft mit IT-, CE- und Elektrohaushaltsgeräten zusammengefasst wird.

Neue Besitzverhältnisse

Beide Unternehmen werden vom bisherigen Geschäftsführer Michael Taraba geleitet, der diese Funktion schon seit 23 Jahren ausübt. Neu sind in der neuen Rotronic-Secomp AG aber die Besitzverhältnisse: Michael Taraba ist mit 65 Prozent Anteil Mehrheitsaktionär; Minderheitsaktionäre mit je 10 Prozent Anteil sind COO Roland Silvestri und CFO Hansruedi Merz.

Zudem hält die Rotronic-Gründerfamilie mit Susanne Schroff weitere 15 Prozent. Die "Rest"-Rotronic mit dem Industriegeschäft bleibt im Besitz der Familie Schroff.

"Es war der richtige Schritt"

Michael Taraba erklärte am Roundtable von heute, dass es der richtige Schritt war, das Distributionsbusiness vom restlichen Rotronic-Geschäft zu trennen. Schliesslich funktionieren die beiden Geschäftsfelder völlig verschieden.

Allerdings war nicht von vornherein klar, ob und wie genau es mit dem Distributionsgeschäft weitergehen sollte. Von der Schliessung des Bereiches bis hin zum Verkauf an einen Konkurrenten waren alle Optionen auf dem Tisch.

Weissware und LED-Leuchtmittel

Die Schliessung war allerdings nur eine theoretische Option. Denn das Vertriebsgeschäft läuft vor allem dank der Distribution von Samsung-Produkten bestens, wie COO Roland Silvestri im Gespräch erklärte. "Und im Weisswaren-Geschäft stehen wir erst am Anfang." Diesen Bereich will Silvestri denn auch weiter stärken und er freut sich darauf, wenn "Samsung mit einem vollständigen Weisswaren-Sortiment in der Schweiz aktiv ist".

Im Moment fehlen etwa noch die passenden Einbaugeräte, welche die nötigen Energieeffizienz-Kategorien erfüllen. "Dennoch konnten wir unsere Umsätze bei der weissen Ware im vergangenen Jahr markant steigern", sagte Silvestri weiter. Auch sehr wichtig ist für Rotronic-Secomp das Geschäft mit LED-Leuchtmitteln. In diesem Bereich ist ein eigentlicher Boom im Gange.

Erfolgreich unterwegs ist Silvestri offenbar auch mit Hotel-TVs. 5000 Stück will er dieses Jahr verkaufen – immer und nur via Installations- bzw. Handelspartner natürlich. Letztes Jahr setzte er eigenen Angaben zufolge 3500 Stück ab.

Wechsel an der Spitze angekündigt

Ob es in der heutigen Zeit klug ist, durch ein Management-buy-out (MBO) einen Spezialdistributor, als den sich Rotronic-Secomp sieht, sei dahingestellt. Klar wurde am heutigen Roundtable jedenfalls, dass das neue Unternehmen mit einem erfahrenen Team und viel Unternehmergeist in die Unabhängigkeit gestartet ist. Sympathisch ist zudem, dass trotz MBO alle Mitarbeiter an Bord bleiben sollen, ja tendenziell sogar ausgebaut wird.

Michael Taraba will "seiner" Rotronic-Secomp allerdings nur noch rund drei Jahre vorstehen. Dann wird er sechzig. "Dann übergebe ich das Unternehmen an die beiden Jungen." Die Jungen sind seine beiden COOs, Roland Silvestri, der das Schweizer Geschäft führt und Hans Walbert, der in Deutschland am Ruder ist.

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