Autostereoskopische Displays

3D-Filme schauen – auch ohne 3D-Brille

Uhr | Aktualisiert

Neue Displays sollen ein dreidimensionales Fernsehen ohne 3D-Brille ermöglichen. Bislang haperte es jedoch an den Inhalten. Künftig soll eine neue Technik die üblichen 3D-Filme in Echtzeit an die neuen, autostereoskopischen Displays anpassen.

TV-Hersteller arbeiten an Displays, die auch ohne 3D-Brille ein dreidimensionales Bild sichtbar machen. Prototypen davon gibt es bereits, die Markteinführung dieser autostereoskopischen Displays werde nicht mehr lange auf sich warten lassen, wie das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in einer Mitteilung schreibt.

Problematisch sei es allerdings bei den Inhalten. Die erhältlichen 3D-Blu-ray-Filme basieren auf zwei verschiedenen Perspektiven, also auf jeweils zwei Bildern. Die autostereoskopischen Displays brauchen jedoch heute schon, je nach Typ, fünf bis zehn Ansichten der gleichen Szene, heisst es weiter.

3D-Blu-ray-Inhalte umrechnen

Forscher am Fraunhofer-Institut, Heinrich-Hertz-Institut und HHI in Berlin haben eine Technologie entwickelt, die vorhandene 3D-Blu-ray-Inhalte so umrechnet, dass auch autostereoskopische Displays sie darstellen können. "Wir erstellen aus den beiden vorliegenden Bildern eine Tiefenkarte – also eine Karte, die jedem Objekt einen eindeutigen Abstand zur Kamera zuweist", sagt Christian Riechert vom HHI. "Daraus berechnen wir dann beliebig viele Zwischenansichten. Dafür verwenden wir ein tiefenkartenbasiertes Rendering", erklärt Riechert weiter. Das Besondere daran sei, dass das Verfahren vollautomatisch und in Echtzeit laufe.

Die Software zum Umrechnen der Daten, haben die Forscher laut der Mitteilung bereits fertig gestellt. In einem weiteren Schritt wollen die Wissenschaftler sie nun gemeinsam mit Industriepartnern in eine Hardware umsetzen, sie also in die Fernseher integrieren. Bis die Technik allerdings in den Kaufhausregalen zu finden sei, werde sicher noch mindestens ein Jahr vergehen.

Auf der Internationalen Funkausstellung IFA vom 31. August bis 5. September in Berlin werden die Forscher ihre Entwicklung zeigen.

Webcode
9QGmiC8M