Neue Technologie Quantum Dots

Ein Quantum Hoffnung

Uhr | Aktualisiert

Die Quantum-Dot-Technologie könnte LC-Bildschirmen zusätzliche Farbe verleihen. Hersteller sind auf den Geschmack gekommen, hegen aber noch einige Bedenken.

Anteil an Quantum Dots aufgeteilt nach Geräten. (Quelle: NPD Displaysearch)
Anteil an Quantum Dots aufgeteilt nach Geräten. (Quelle: NPD Displaysearch)

Weil AMOLED-Displays immer beliebter werden, schauen sich die Hersteller von TFT-LC-Displays nach Technologien um, die punkto Farbleistung konkurrenzfähig sind. Wie die Marktforscher von NPD Displaysearch berichten, sind sie dabei auf den Geschmack von Quantum Dot Displays gekommen.

Teurer Hoffnungsträger

Die Technologie mit Quantum Dots (Halbleiter-Nanokristalle) verspricht einen hohen Farbraum. Die NTSC-Farbspezifikationen sollen überschritten werden, während herkömmliche LC-Displays nur drei Viertel des NTSC-Farbraums abdecken.

Quantum Dots sollen vor allem für Smartphone-LCD-Bildschirme verwendet werden, weil dort die AMOLED-Konkurrenz am stärksten ist. Ein weiterer Grund für den Einsatz in Smartphone-Bildschirmen ist der vergleichsweise hohe Preis für die Technologie. Ein 5-Zoll-Smartphone-Panel mit einer Folienoberfläche mit Quantum Dots soll rund ein Fünftel teurer sein in der Produktion, als ein herkömmliches Smartphone-Panel. Bei einem grösseren Bildschirm, etwa einem Fernseher, wärend die Kosten spürbar höher.

Ausnahmeregelung für Schwermetall Cadmium

Abgesehen vom hohen Preis gibt es aber auch weitere Gründe, die gegen die Technologie sprechen: Neben der eingeschränkten Haltbarkeit dürfte vor allem der Einsatz des Schwermetalls Cadmium für Diskussionen sorgen. Laut Analyst Yoonsung Chung zeigen die Hersteller grosses Interesse, geben sich aber ebenso besorgt wegen dem hohen Preis und der Verwendung von Schwermetallen.

Die EU habe jedoch eine vorübergehende Ausnahmeregelung für die Verwendung von Cadmiumhaltigen Quantenpunkten angeboten. Zudem stünden mittlerweile auch Cadmiumfreie Quantum-Dot-Materialien bereit.

Rasantes Wachstum

So dürften laut den Forschern von NPD Displaysearch nächstes Jahr 3 Prozent aller LCD-Smartphones mit Quantum Dots bestückt sein. 2020 soll dann bereits jedes vierte LCD-Smartphone damit ausgerüstet sein.

Bei den Tablets sollen es nächstes Jahr 2 Prozent aller Geräte sein, wobei der Anteil bis 2020 auf 15 Prozent steigt, wie die Analysten prognostizieren. Bei Fernsehern werde der Anteil von 1 Prozent im nächsten Jahr auf 9 Prozent im Jahr 2020 ansteigen.

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