2012 deutlich hinter Erwartungen

Vivancos Horrorjahr

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Vivanco hat ein enttäuschendes Jahr 2012 hinter sich gebracht; insbesondere in der Schweiz. Hierzulande wurde der Mitarbeiterstab des Zubehörherstellers nahezu halbiert.

Vivanco blickt auf ein enttäuschendes Jahr 2012 zurück. Der Zubehörhersteller hat weniger Umsatz und einen höheren Verlust erzielt. Gemäss Geschäftsbericht sank der Konzernumsatz auf 78,4 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden noch knapp 5 Millionen Euro mehr umgesetzt. Der Verlust (EBITDA) stieg im Vergleich zu 2011 um 6 Millionen Euro auf 9,3 Millionen Euro.

Sparkurs und strategische Neuausrichtung

Vivanco schreibt deshalb von einem Geschäftsjahr 2012, das deutlich hinter den Erwartungen blieb. Nach einem guten ersten Quartal hätten die nachfolgenden Quartale vollständig enttäuscht. Entsprechend der allgemeinen Marktlage sind Zubehör rund um den PC rückläufig und Zubehör rund um Mobiltelefone und Tablets im Aufwind. Ende 2012 entschied sich Vivanco deshalb zu einer strategischen Neuausrichtung im Produktbereich. Der Konzern will sich eng auf die Kernbereiche Kabel, Kopfhörer, Wandhalterungen und Strom konzentrieren. Weniger zielführende Bereiche sollen reduziert beziehungsweise abgebaut werden.

Im Zuge einer Kosteneinsparung will Vivanco seine Aktivitäten eingrenzen und künftig etwa nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus an der IFA in Berlin vertreten sein. Enttäuschend war für Vivanco neben dem gemäss Bericht "sehr kritischen" südeuropäischen Markt auch das Geschäft in der Schweiz. Hierzulande erzielte Vivanco einen Verlust von 2,57 Millionen Euro, im Jahr 2011 schaute noch ein Gewinn von 388'000 Euro heraus.

Unautorisierte Geschäfte

Die hohen Verluste in der Schweiz seien aber nicht marktbedingt, sondern durch lokale Fehlentscheidungen verursacht worden. Die nicht autorisierten Rechtsgeschäfte des lokalen Managements in der Schweiz hätten das Konzernergebnis in hohem Masse belastet. Das hatte personelle Konsequenzen: Anfang 2013 wurde ein umfassendes Kostensenkungsprogramm eingeleitet und der Mitarbeiterstab nahezu halbiert.

Damit steht die Schweiz nicht alleine da; an beinahe allen europäischen Standorten wurden personelle Massnahmen eingeleitet. Ungeachtet der Verluste schreibt Vivanco von einer stabilen finanziellen Lage des Konzerns. Durch die Restrukturierungsmassnahmen erhofft sich der Konzern ein leicht positives Jahresergebnis 2013 von rund 0,2 Millionen Euro.

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