Playstation Social

Sony hat vergangene Nacht in New York die Playstation 4 vorgestellt. Nach über sechs Jahren soll der Nachfolger der Playstation 3 noch dieses Jahr zum Weihnachtsgeschäft erscheinen, wie Sony mitteilt. Ob dieser Termin auch hierzulande gilt, konnte Sony Schweiz auf Anfrage nicht beantworten. Gänzlich unbekannt ist ein Preis für Sonys neueste Konsole.

Die jeweils gut informierte Seite Kotaku rechnet mit zwei Versionen zu einem Preis von 429 US-Dollar und 529 Dollar. Kotaku schreibt aber auch, Sony könnte abwarten, was Microsoft macht, um einen teuren Preiskrieg zu verhindern. Der Nachfolger zur Xbox360 wird ebenfalls bald erwartet. Sony verkaufte die Playstation 3 zum Marktstart vor sechs Jahren zu einem Preis, der unter den Produktionskosten lag. Sonys zweiter grosser Konkurrent im Konsolengeschäft, Nintendo, hat seine neueste Konsole Wii U bereits zum vergangenen Weihnachtsgeschäft auf den Markt geworfen.

Share-Knopf auf dem Controller

Die neue Playstation bringt einige Änderungen mit im Vergleich zu den Vorgängerversionen. Zwar zeigte Sony kein Playstation-4-Modell, denn offenbar besteht noch nicht einmal ein vorzeigbarer Prototyp. Der Hersteller gab aber viele Informationen preis. So setzt Sony jetzt voll auf die Social-Media-Schiene. Auf dem Controller befindet sich etwa ein Share-Knopf mit dem Spieler ihre Erfolge per Ustream mit Freunden teilen können. Die Konsole speichert Videoclips der letzten gespielten Minuten. Diese können die Spieler dann zusammenschneiden und hochladen. Eine Playstation-App für iOS- und Android-Geräte gibt Zusatzinformationen zu laufenden Spielen. Zudem könnten sich Spieler mit der App untereinander austauschen. Per Remote Play sollen die Playstation-Spiele über Stream auch auf der mobilen Konsole Playstation Vita gespielt werden können. Nutzer können Spiele herunterladen und spielen, noch bevor der Download abgeschlossen ist. Wird die Playstation während des Spielens ausgeschaltet, fährt sie bei Neustart am selben Punkt fort.

Sony setzt diesmal nicht mehr auf Cell-Prozessoren, sondern macht die Konsole zum PC mit 8-Kern-x86-CPU (AMD Jaguar, 64 Bit). Die Radeon-GPU von AMD kommt mit ihren 18 Computing Units auf 1,84 TFLOPS. Mit 8 GByte GDDR5 Unified RAM mit einer Durchsatzrate von 176 GBit/s liegt der Arbeitsspeicher doppelt so hoch wie erwartet, schreibt Computerbild. Die Festplattengrösse ist noch unbekannt. Das neue Modell wird wieder ein Blu-ray-Laufwerk enthalten. Als Anschlüsse dienen USB 3.0, GBit-Ethernet, WLAN, Bluetooth 2.1, Analog-AV, SPDIF und HDMI. Ob 4K (Ultra-HD) unterstützt wird, gab Sony nicht bekannt.

Keine Abwärtskompatibilität

Der von Sony übernommene Streaming-Service Gaikai wird Bestandteil der neuesten Playstation sein. Die Konsole wird nicht abwärtskompatibel sein, schreibt Heise. Der Controller unterscheidet sich äusserlich nicht gross von den Vorgängermodellen. An der Vorderseite wurde aber ein kleines Touchpad zwischen den zwei Analog-Sticks angebracht. An der Stirnseite leuchtet ein LED-Balken wie eine Move-Fernbedienung in verschiedenen Farben. Auf der Rückseite befinden sich ein Kopfhöreranschluss und ein eingebauter Lautsprecher. Eine 3D-Kamera erinnert an Microsofts Kinect. Sie soll die Position des Spielers und des Controllers erkennen und über ein 4-Mikrofon-Array auch Sprachsteuerung bieten. Das Einloggen funktioniert über Gesichtserkennung.

Sony hat auch mehrere Spiele vorgestellt, die zum Verkaufsstart der Playstation 4 erhältlich sein sollen. So soll etwa ein neuer Teil der Egoshooter-Reihe Killzone, ein neuer Infamous-Teil, eine Rennsimulation namens Driveclub und eine Reihe weiterer Spiele kommen. Zudem gab Sony eine strategische Allianz mit Blizzard bekannt. Der Hersteller wird das Spiel Diablo III sowohl für die Playstation 3 als auch für die Playstation 4 veröffentlichen.