Die World of Warcraft wird kleiner

Activision-Blizzard, einer der grössten Spielehersteller weltweit, meldet fürs vergangene Quartal einen massiven Gewinneinbruch. Wie das Wall Street Journal berichtet, fiel der Gewinn auf 185 Millionen US-Dollar, während er im Vorjahresquartal noch bei 355 Millionen Dollar lag. Dies entspricht einem Gewinnrückgang von 45 Prozent.

Der Umsatz betrug im zweiten Quartal 2012 1,08 Milliarden Dollar. Im selben Quartal ein Jahr zuvor lag dieser mit 1,15 Milliarden Dollar noch leicht höher.

Hauseigene Konkurrenz

Ein Grund für den Rückgang bei Gewinn und Umsatz dürfte das sinkende Interesse der Konsumenten nach dem Onlinespiel World of Warcraft sein. Wie Golem berichtet, fiel die Anzahl der Spieler, die monatlich für World of Warcraft bezahlen, im vergangenen Quartal auf 9,1 Millionen. Dies sei der stärkste Rückgang an Spielern überhaupt, im Quartal zuvor hätten noch rund 10,2 Millionen Spieler weltweit die Warcraft-Welt erkundet.

Mit der hauseigenen Konkurrenz Diablo 3, das Anfang Jahr erschien und dem ein kostenloses Jahresabo von World of Warcraft beigelegt ist, hat sich der Hersteller sicher auch ins eigene Fleisch geschnitten.

Umsatzstärktes Spiel mit Plastikfiguren

Activision-Blizzard-Chef Mike Morhaime zeigt sich aber trotz der Zahlen zuversichtlich, da die Mitgliederzahlen in den westlichen Märkten stabil geblieben seien. Er verspricht sich neue Mitglieder durch die angekündigte Erweiterung zu World of Warcraft. Das Add-on Mists of Pandaria soll am 25. September 2012 erscheinen.

Ein weiterer Grund für Morhaimes Zuversicht dürfte das Spiel Skylanders sein. Das Jump'n'Run für Kinder war nach Unternehmensangaben im ersten Halbjahr 2012 das umsatzstärkste Konsolenspiel überhaupt in Europa und Nordamerika. Das Spiel wird mit Plastikfiguren verkauft, die auch einzeln erhältlich sind. Die Figuren werden dank Augmented Reality von einer Kamera erkannt, wonach mit jeder Plastikfigur Skylanders gespielt werden kann.