Das Autoradio von morgen

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MCDT hat mit zahlreichen Branchenvertretern an einem Workshop über das Thema DAB+ im Auto diskutiert. Die Experten sehen grosses Potenzial für das digitale Autoradio

Roundtable beim Automobilworkshop des MCDT. (Quelle: MCDT)

Vergangenen Dienstag, 14. Mai, hat die SRF-Tochter MCDT (Marketing and Consulting for Digital Broadcasting Technologies) nach Zürich zum Automobil-Workshop geladen, um über das Thema DAB+ im Auto zu diskutieren.

Wie das Unternehmen, das sich für die Förderung von DAB+ einsetzt, mitteilt, folgten rund achtzig Branchenvertreter der Einladung. Darunter waren Vertreter der Schweizer Automobil-Branche, des Bundesamts für Kommunikation BAKOM, des Bundesamts für Strassen ASTRA, der SRG SSR, der Swissmediacast, der Romandie Médias, des deutschen Fraunhofer-Instituts sowie der ARD.

Grosses Potenzial

Am Automobil-Workshop sei man sich einig gewesen, DAB+Autoradios mit vereinten Kräften fördern zu wollen. Ziel ist die vollständige Etablierung von DAB+ im gesamten Autoradio-Markt in den nächsten zwei bis drei Jahren. Derzeit seien in der Schweiz 1,2 Millionen Digitalradios in Betrieb. Doch obwohl 70 Prozent der Bevölkerung Radio im Auto höre, nützten nur 10'000 Autofahrer Digitalradio.

MCDT sieht deshalb grosses Entwicklungspotenzial für DAB+Autoradios. Die Nachfrage dürfte weiter steigen, denn in nächster Zeit würden weitere Privatradios und SRF-Regionaljournale das DAB+Programm ergänzen. Noch vor Ende Jahr werden in der französischen Schweiz 16 Privatradios auf DAB+ auf Sendung gehen.

Zahlreiche Zusatzdienste

Von Herstellerseite dürfen neue Produkte erwartet werden, beispielsweise Digital-Autoradios, die bereits über ein integriertes Navigationsgerät verfügen. Mehrere Referenten verrieten am Workshop, dass in Deutschland bereits ergänzende Zusatzdienste genutzt werden können. So etwa das Verkehrsleitsystem TPEG, das über DAB+ umfassendere und präzisere Verkehrsinformationen als das heutige TMC-System über UKW liefere. Der Video- und Teletext Journaline für DAB+ und hybride Dienste versorgt den Autofahrer mit Informationen, die er sich auch vorlesen kann.

Die Referenten widersprachen zudem der These, dass sich DAB+ und Webradio im Auto kannibalisieren würden. Das Webradio sei eine sinnvolle Ergänzung, könne aber den klassischen Empfang über die Luft aufgrund der vergleichsweise hohen Kosten und der Verfügbarkeit auch künftig nicht ersetzen.