Firmware-Update

Cisco zwingt Nutzer in die Cloud

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Das Firmware-Update für einige Cisco-Routermodelle zwingt Nutzer ein Connect-Cloud-Konto anzulegen.

Ein Firmware-Update für drei Router-Modelle von Cisco zwingt die Nutzer in die Cloud, wenn sie ihr Gerät weiterhin benutzen wollen. Wer dem entgehen will, muss eine ältere Firmware aufspielen, berichtet Heise.de.

Beitritt zur Cloud obligatorisch

Das Firmware-Update für die Modelle Linksys EA 2700, 3500 und 4500 ermöglicht die Fernsteuerung des heimischen Netzwerks über die "Connect Cloud" auch unterwegs, beispielsweise mit dem Smartphone. Der Beitritt zur Cloud ist nach dem Update allerdings nicht mehr freiwillig.

Wer als Heim-Administrator das Update einspielt, kann das Gerät nur noch nach Erstellen des Connect-Cloud-Kontos mit allen Funktionen konfigurieren, berichtet Heise.de weiter. Die Verbindung ohne das Cloud-Konto ist zwar möglich, wenn man das Kabel zum Modem unterbricht. Allerdings sollen dann viele Konfigurationsoptionen, wie beispielsweise Port Forwarding fehlen. Andere Kunden berichten zudem, nach dem automatischem Update ihres Routers den gewohnten Konfigurationszugang nicht mehr zu finden.

Heikle Lizenzvereinbarung

Der Zwang zum Cloud-Konto sei deswegen problematisch, weil Nutzer dafür der Lizenzvereinbarung zustimmen müssen, die Cisco grosse Rechte einräume. So behalte sich das Unternehmen beispielsweise vor, Updates auch dann einzuspielen, wenn Nutzer automatischen Updates nicht zugestimmt haben.

Wer die Vereinbarung akzeptiere, übertrage zudem Rechte an seiner Online-Privatssphäre an Cisco. Die Datenschutzerklärung ermächtigt das Unternehmen, personenbezogene Daten über das Nutzungsverhalten zu erheben und anonymisiert in andere Länder zu übertragen.

Einschränkung durch Nutzungsbedingungen

Weitere Kritik wird auch an den Nutzungsbedingungen laut, die dem Nutzer verbieten, den Connect-Cloud-Dienst für "obszöne, pornografische oder anstössige Zwecke" einzusetzen. Ausserdem dürfe man die Privatsphäre und die Rechte anderer nicht verletzen. Bei Verstoss droht die Schliessung des Cloud-Kontos, was wiederum dazu führt, dass der Router nicht mehr vollständig konfigurierbar ist.

Zurzeit ist die einzige Lösung, der Cloud nicht beitreten zu müssen und gleichzeitig alle Konfigurationsfunktionen zu behalten, das Aufspielen einer älteren Firmware-Version. Eine Anleitung dafür finden Nutzer auf der Cisco-Website.

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