Big Brother in Full-HD
Canon forciert das Geschäft mit Überwachungskameras. Der Erfolg könnte über Partner gelingen.

Canon hat sein Sortiment an Netzwerk- und Überwachungskameras überarbeitet. Der Imaging-Anbieter hat grosse Pläne, auch in der Schweiz. Canon hatte zwar schon länger Netzwerkkameras im Angebot, vernachlässigte aber das Sortiment. Canons Produkte-Manager machen sich daher keine Illusionen. Sie wissen, dass sie im Vergleich zu den Mitbewerbern, wie Axis oder Panasonic, ein Nischenanbieter sind.
Mittelfristig wollen sie sich trotz den eher widrigen Voraussetzungen einen Marktanteil im zweistelligen Prozentbereich erarbeiten, erklärten Canons Arno Zindel und Sandro Blättler, der für Canon den Geschäftsbereich Network Camera betreut und ausbauen soll. Ein Ziel, das er mit geeigeneten Produkten und Fachhandelspartnern erreichen will.
Stark wachsender Markt
Die Marktentwicklung könnte ihm entgegen kommen: Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Marktforscher von Markets and Markets berichtet, wird sich allein der Markt für die Videoanlagen für Überwachungskameras bis 2016 auf etwa 25 Milliarden Dollar weltweit verdoppeln.
Nach Einschätzung von Canons Management seien heute noch viele Überwachungskameras analog. Doch entwickle sich der Trend auch hier in Richtung Digitalisierung. Daher glaubt Canon an ein entsprechendes Geschäft. Schliesslich seien alle notwendigen Kompenenten im eigenen Unternehmen vorhanden.
Neues Sortiment
Blättler kann daher ein runderneuertes Sortiment anbieten. Highlight des neuen Lineups ist eine Kamera mit einem Weitwinkel, das ein Sehfeld von 112 Grad abdeckt. Das sei momentan einzigartig am Markt, wie er hervorhob. Auch Vandalen-sichere Kameras, die Schläge mit einem Baseball-Schläger aushalten sollen, füllen das Portfolio. Die Auflösung der Kameras reicht von VGA- bis Full-HD-Auflösung. Bedient werden die Kameras über eine Software, die auf einem Netzwerkserver gespeichert ist. Eine Kamera wird dann über ihre individuelle IP-Adresse angewählt.
Das Kamera-Geschäft sei aber auch offen für Software von Drittanbietern. Auf diese Weise lassen sich weitere Marktsegmente mit den Kameras erschliessen. So biete etwa der Partner Milestone eine Software an, mit der sich Personen in Ladengeschäften zählen lassen. Dahinter steckt die Idee, dass Ladenbesitzer ermitteln können, welche Teile des Ladengeschäfts von den Kunden besonders häufig frequentiert werden. Nach der Auswertung der Daten könne der Händler das Layout seiner Verkaufsfläche anpassen.
Heikles Geschäft
Canon sucht derzeit nach weiteren Partnern um regionale und bestimmte Zielmärkte, wie Panorama-Aufnahmen von Ausflugs- und Skigebieten, abzudecken. Doch Blättler warnte auch vor zuviel Euphorie. Eines ist klar: Das schnelle Geld wird man mit den Kameras nicht machen können. Das sei auch nicht das Ziel. "Wir werden die Kameras nicht in Ladengeschäften anbieten", betonte Blättler.
Denn das Geschäft mit Überwachungskameras sei ein heikles Geschäft. So müssten vor einer Installation eine Reihe rechtlicher Fragen beantwortet werden. Installateure müssten auch Details prüfen. So dürften beispielsweise bei der Aufnahme von Gebäuden keine Reflexionen von Fenstern sichtbar sein.
Darum sei das Geschäft mit den Kameras an Dienstleistungen gekoppelt. Daraus ergeben sich auch für Partner neue Möglichkeiten. Das könnten Security-Experten sein, aber auch IT-Spezialisten, wie etwa Systemintegratoren. Denn diese verstünden die Technik hinter den Netzwerkkameras und könnten Fragen beantworten zu Themen wie Einbindung der Kameras in das Netzwerk, Lagerung des Bildmaterials oder Zugriffsrechte. Mögliche Partner durchlaufen bei Canon eine mehrtägige Schulung. Abschliessend werden sie zertifiziert und können die Kameras und anschliessende Dienstleistungen anbieten.

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