Smarthome-News

Braten an WLAN: "Jemand zuhause?"

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Digitale Haushaltshilfen sind im Alltag angekommen. Die Hersteller verfolgen aber verschiedene Ansätze fürs Smarthome. Ein Blick auf die Unterschiede lohnt sich deshalb.

"Haushaltshilfen: Wenn der Herd mit dem Dunstabzug kommuniziert, der Steamer via SMS neues Wasser fordert, die Armatur auf ein Handzeichen reagiert oder virtuelle Kochassistenten das Lieblingsgericht verfeinern." So eröffnet Britta Limper im Jahrbuch ""ntelligentes Wohnen 2017" das Kapitel über die smarte Küche.

Ihr Text und die nachfolgenden Seiten im Jahrbuch "Intelligentes Wohnen 2017" machen deutlich, dass solche Funktionen in der Gegenwart angekommen und smarte Küchengeräte heute Alltag sind. Höherpreisige Geräte sind in der Regel ab Werk vernetzbar. Wie bei allen Hausgeräten gibt es auch bei jenen fürs Smarthome unterschiedliche. Ein Blick auf die Ansätze verschiedener Hersteller lohnt sich deshalb.

 

Das digitale Brettchen in der Küche

Früher waren die Schneidebretter der Küche vorbehalten. Diese Zeiten sind vorbei. Allen Smarthome-Haushaltshilfen ist gemeinsam, dass sie über Smartphone und Tablet bedient werden. Die "digitalen Rüstbrettli" des 21. Jahrhunderts sind die Treiber des Smarthomes. Für die Nutzung von Smarthome-Funktionen benötigen alle aktuell am Markt verfügbaren Lösungen ein Smartphone oder Tablet und einen WLAN Router. Problematisch wird dies bei Geräten, die in Kellern oder abgesetzten Räumen untergebracht sind und über keine direkte WLAN-Verbindung zum restlichen Heimnetzwerk verfügen. Hier kann eine App wie etwa der "Wi-Fi Analyzer" helfen. Sie zeigt an, ob der WLAN-Empfang am Standort des Geräts stark genug ist. Wenn nicht, sind ein Repeater oder eine verkabelte Lösung die einzigen Optionen. Sie sollten jedoch nicht viel zusätzlichen Strom verbrauchen, da sonst der Stromspareffekt moderner Hausgeräte mit etwa A+++ ­zunichtegemacht wird.

 

Intelligente Energienutzung

Bisher nur vereinzelt bestehen Geräte, die sich in das zukünftige Smart Grid integrieren lassen. Durch die zunehmende Nutzung regenerativer Energiequellen wie Photovoltaikanlagen und die dezentrale Stromerzeugung ändert sich die Struktur der Energieversorgung langsam, aber sicher. Das Stromangebot variiert zunehmend, der Eigenverbrauch wird immer bedeutender. Dieser Wandel erfordert künftig intelligente Stromnetze, die einen effizienten und zuverlässigen Betrieb gewährleisten: Smart Grids. Ziel ist es, die Stromnachfrage so anzupassen, dass Lastspitzen vermieden werden und Energie dann abgerufen wird, wenn ein entsprechendes Angebot vorhanden ist. Miele nennt diese Funktion "SmartStart". Die damit ausgerüsteten Hausgeräte arbeiten in einem vom Kunden definierten Zeitraum und starten automatisch, wenn der Strom zu günstigen Preisen verfügbar ist oder die eigene Photovoltaikanlage ausreichend Strom liefert. Via vernetztem "digitalen Brettli" lässt sich dann sehr einfach feststellen, ob das Gerät seine Arbeit schon gemacht hat. Miele lässt sich auch in die Hausvernetzung etwa mit KNX einbinden.

 

Komfort im Fokus

Es geht aber auch einfacher: Hilfe für die richtige Programmwahl beim Spülen und Waschen bieten neue Assistenten in der "Miele@mobile"-App. Beispiel Geschirrspüler: Hier einfach die Art des Geschirrs und den Verschmutzungsgrad in einer Auswahl markieren und weitere Optionen wie "extra sparsam", "extra trocken", "kurz" oder "hygienisch" anklicken. Die App schlägt dann das dazu passende Programm vor. Sie erleichtert auch die Onlinebestellung von Verbrauchsmaterialien. Gehen Geschirrspül-Tabs oder das Flüssigwaschmittel zur Neige, meldet sich das jeweilige Gerät automatisch auf dem Smartphone. Von dort sind es nur wenige Klicks zur Nachbestellung im Miele-Onlineshop.

Beim Schweizer Hersteller V-Zug nennt sich die Smarthome-Funktion "V-Zug Home". Erhältlich ist sie als Option für Premium-Backöfen, Combi-Steamer, Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler. Mit ­V-Zug Home bleibt man über den aktuellen Status des ­Geräts, die Temperatur im Garraum oder die verbleibende Zeit, bis das Essen bereit ist, informiert. Die Geräte werden über die kostenlose App gesteuert, die mit iOS und An­droid kompatibel ist. Dank der einfachen Installation und Bedienung sind die Geräte einem breiten Publikum zugänglich. Sie sind TCP/IP-fähig und lassen sich über den integrierten LAN-Anschluss in das hausinterne Netzwerk einbinden. Sie bieten zudem eine offene Schnittstelle an eine zentrale Haussteuerung, über die etwa bereits die Beleuchtung, Beschattung und das Raumklima gesteuert werden.

Siemens geht mit seinem offenen Standard "Home Connect" einen etwas anderen Weg, denn darüber lassen sich auch andere Marken steuern. Aktuell sind dies aber nur Bosch und Siemens.

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