One-to-One mit Marco Herdle

So soll die kleinste Division von Samsung Schweiz bekannter werden

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Marco Herdle ist seit Oktober 2022 Head of Home Appliance bei Samsung Schweiz. Er sagt, wie er die momentan kleinste Schweizer Division beim Hersteller bekannter machen will, erklärt, wieso der Fachhandel dabei eine wichtige Rolle spielt und verrät, von welchem Produkt er eventuell etwas zu häufig schwärmt.

Marco Herdle, Head of Home Appliance, Samsung Schweiz. (Source: Netzmedien)
Marco Herdle, Head of Home Appliance, Samsung Schweiz. (Source: Netzmedien)

Sie sind seit dem 1. Oktober 2022 Head of Home Appliance bei Samsung Schweiz. Wie waren Ihre ersten Monate in der neuen Funktion?

Marco Herdle: Super spannend. Samsung ist ein toller und facettenreicher Arbeitgeber. Mit Digital Appliances habe ich einen Bereich übernommen, dessen Produkte dem Endverbraucher das Leben erleichtern können. Dank Samsung "SmartThings" lassen sich diese Produkte miteinander vernetzen, sodass ich zum Beispiel mit dem Handy vom Sofa aus prüfen kann, ob meine Pizza im Ofen bereits fertig gebacken ist oder ich kann mich benachrichtigen lassen, wenn die Waschmaschine im Keller fertig ist. Diese Anwendungen machen mir selbst grossen Spass.

Sie haben gerade von Digital Appliances gesprochen, ist das die neue Bezeichnung Ihres Bereichs?

Intern sprechen wir häufiger von Digital Appliances anstatt von Home Appliances. Unsere Haushaltsgeräte werden immer vernetzter und kommunizieren immer stärker miteinander. Dadurch werden sie auch immer digitaler, um dem Endverbraucher das Leben etwas einfacher zu gestalten. Daher die Bezeichnung Digital Appliances.

Was haben Sie in Ihrer neuen Funktion als Erstes in Angriff genommen?

Zuerst lag der Fokus darauf, ganz vieles kennenzulernen: meinen neuen Bereich und unsere Produkte, Kundinnen und Kunden, Kolleginnen und Kollegen, aber auch Medienschaffende. Ich hatte den Vorteil, dass ich bereits einige der neuen Kolleginnen und Kollegen von meinen bisherigen Tätigkeiten kannte. Die Kennenlernphase half mir dabei, Potenzial zu erkennen und unsere Schwerpunkte für dieses Jahr festzulegen.

Apropos bisherige Tätigkeiten: Sie waren früher für unterschiedliche Händler tätig - unter anderem Melectronics und ­Media Markt. Wie ist es, nun für einen Hersteller im Einsatz zu sein?

Es ist gar nicht so anders. Letztlich versucht sowohl der Händler als auch der Industriepartner das Kundenbedürfnis wahrzunehmen und zu befriedigen. Allerdings ist man im Retail näher beim Endkunden und erhält entsprechend auch direkteres Kundenfeedback. Als Industriepartner hat man immer noch eine weitere Stufe wie den Retail oder Fachhandel zwischen sich und der Endkundschaft. Wir sind darum in engem Austausch mit unseren Retail-Partnern, erhalten aber auch direktes Feedback über unsere Serviceorganisation oder unsere Promotoren. Wir nehmen jedes Kundenfeedback ernst und versuchen, darauf zu reagieren.

Welche Ziele verfolgen Sie als Head of Home Appliance bei Samsung?

Eines der Ziele ist natürlich Wachstum. Für mich selbst wie auch für den Bereich Home Appliance. Wir sind die kleinste Division bei Samsung Schweiz, natürlich möchten wir da wachsen. Wir wollen für den Endverbraucher, aber auch intern an Bedeutung gewinnen. Ich persönlich möchte das Samsung-Universum noch genauer verstehen, sodass ich mein Team unterstützen kann, unseren Job noch besser zu machen.

Wie wollen Sie dem Haushaltsgeräte-Bereich zu mehr ­Bekanntheit und Bedeutung verhelfen?

Dazu setzen wir in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Wir wollen die Visibilität erhöhen, sprich, mehr Samsung-Produkte in mehr Filialen unserer jeweiligen Partner platzieren und mit mehr eigenen Ausstellungsbereichen respektive Displays die Aufmerksamkeit des Endkunden auf unsere Produkte lenken. Natürlich investieren wir auch ins Marketing. Zudem trifft man uns auf Messen an. Wir werden dieses Jahr auch wieder an der Home Fair in Oerlikon sein.

Welche Rolle spielt der Fachhandel bei Ihren Wachstumsplänen?

Gerade für den Home-Appliance-Bereich ist der Fachhandel sehr wichtig, weil wir gewisse Build-in-Produkte im Portfolio haben. Diese bezieht man in der Regel nicht über einen Retailer, sondern geht zum Küchenbauer. Wir wollen den Fachhandel künftig noch stärker über unseren Distributor Suter Inox betreuen, aber auch Direktbetreuung anbieten. Der Fachhandel ist nicht nur für Samsung, sondern für den Schweizer Handel allgemein wichtig. Daher wollen wir die Hilfe, die wir leisten können, gerne anbieten.

Es scheint eine Schweizer Besonderheit zu sein, dass es noch relativ viele Fachhändler gibt, die sich trotz starkem Konkurrenzkampf am Markt halten können.

Ja, da freue ich mich sehr darüber. Brauche ich privat etwas, gehe ich sehr gerne zum Fachhändler im Dorf und tausche mich in familiärer Atmosphäre mit ihm aus. Aber Sie haben Recht, im europäischen Umland ist der Fachhandel eher hart gebeutelt und nicht mehr so gesund wie in der Schweiz.

Auf welchen Haushaltsgeräten liegt dieses Jahr der Fokus?

Auf unseren Akkuhandstaubsaugern - eine für Samsung noch relativ junge Produktgruppe. Ich bin selbst ein Riesen­fan unseres aktuellen Line-ups. Mein Team kann es schon nicht mehr hören, aber der Bespoke Jet ist mein Lieblings-Samsung-Produkt. Zum Bespoke Jet gehört die Samsung Clean Station, eine Absaugstation. Das ist sehr bequem: Man stellt den Staubsauger auf die Absaugstation, drückt den entsprechenden Knopf und schon wird der Schmutz aus dem Schmutzbehälter gesaugt. So entweicht beim Entleeren des Behälters kein Schmutz mehr. Auch die Leistungskapazität ist super. Ich kann mit einer Akkuladung locker die komplette Wohnung einmal durchsaugen. Da ich zwei Haustiere habe, ist der Staubsauger bei uns auch täglich im Einsatz.

Akkuhandstaubsauger kennt man eher aus dem asiatischen Raum. Wie gross ist der Markt in der Schweiz?

Der Markt ist bedeutend. Samsung konnte sich bereits etablieren, wir möchten uns aber noch stärker einbringen, um dem Endverbraucher mehr Auswahl zu bieten. Für die Kundinnen und Kunden ist es ein Vorteil, wenn sie Produkte und Preise vergleichen und das für sie passendste Produkt wählen können.

Welche weiteren Produkte sollte man dieses Jahr im Auge behalten?

Den anfangs bereits erwähnten AI Oven mit der integrierten Kamera. Dank des Features verbrennt keine Pizza mehr. Im Gerät lässt sich ausserdem, dank der sogenannten "Dual Cook"-Funktion der Garraum halbieren. Ich kann beispielsweise oben eine Forelle und gleichzeitig unten einen Käsekuchen backen. Das spart Zeit und es ist möglich, mit dem gleichen Energieverbrauch zwei Gerichte zu backen. Wir haben ausserdem ganz tolle Side-by-Side-­Kühlschränke.

Konsumentinnen und Konsumenten verlangen von Herstellern vermehrt Nachhaltigkeit. Zudem wollen sie energieeffiziente langlebige Geräte. Wie kommt Samsung dem nach?

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns täglich. Wir haben eine unternehmensweite Umweltstrategie und versuchen so, unserer Verantwortung als Hersteller gerecht zu werden. Im Bereich Digital Appliances haben wir ausserdem eine Partnerschaft mit Patagonia, um die Belastung durch Mikroplastik beim Waschen zu reduzieren. Textilien sind immer häufiger aus Kunstfasern hergestellt. Daher entsteht beim Waschen auch immer mehr Abrieb, der als Mikroplastik im Abwasser landet. Zudem können unsere Produkte den Kunden - sofern sie das möchten - über die Samsung-App "SmartThings" dabei helfen, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken. Die App kann aufgrund des Nutzungsverhaltens Energie-Optimierungsmassnahmen vorschlagen. Kundinnen und Kunden können beispielsweise messen, wie häufig die Kühlschranktür geöffnet wird und die App führt dann aufgrund dessen Optimierungsmassnahmen durch. Da "SmartThings" eine ­offene Lösung ist, lassen sich auch Produkte anderer Hersteller miteinbinden und entsprechend optimieren. Bezüglich Langlebigkeit geben wir unter anderem 20 Jahre Garantie auf unsere Invertermotoren, die in unseren Kühlschränken und Waschmaschinen verbaut sind.

Wie stark spüren Sie bei Samsung das Bedürfnis nach nachhaltigen Produkten seitens der Kundschaft?

Das wird in den Kundenfeedbacks immer wieder angesprochen und nimmt auch in Verkaufsgesprächen eine grössere Rolle ein. Die Kundschaft ist heute zudem viel interessierter am Energieverbrauch. Vor etwa zehn Jahren hat das noch kaum jemanden interessiert. Das ist eine Entwicklung, die ich persönlich begrüsse.

persönlich

Marco Herdle ist seit Oktober 2022 Head of Home Appliance bei Samsung Schweiz. Er trägt damit die Gesamtverantwortung für den Bereich Digital Appliances (DA) im Schweizer Markt. Der 53-Jährige bringt mehr als 20 Jahre Management-Erfahrung in den Bereichen Consumer Electronics, Handel und Sales aus der Schweiz und Deutschland mit. Herdle ist Vater zweier Kinder. In seiner Freizeit spielt er gerne Golf oder ist mit seinen Hunden auf Wanderungen unterwegs. (Source: Samsung)

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