Die günstigste Mini-Solaranlage ist die beste
Mini-Solaranlagen erlauben die Stromproduktion für den Eigenbedarf vom heimischen Balkon aus. Kassensturz hat sieben solcher Anlagen getestet. Mit dem günstigsten Modell lässt sich am besten Strom produzieren und sparen.
Wer in einem Mietshaus ohne Solarpanels auf dem Dach wohnt, kann trotzdem seinen eigenen Sonnenstrom produzieren. Möglich machen es Mini-Solaranlagen, auch als Plug-And-Play-Solaranlagen oder PV-Anlagen bekannt. Diese Systeme bestehen aus einem oder zwei Solarpanels, einem Wechselrichter und den notwendigen Kabeln, wie "Kassensturz" erklärt. Der produzierte Strom gelangt dann über eine Aussensteckdose ins Stromnetz. Eine Fachperson oder Anmeldung sei für die Installation der Mini-Solaranlagen nicht nötig.
Das Konsumentenmagazin hat insgesamt sieben solcher Anlagen unter die Lupe genommen. Unterstützung gab es dabei vom Photovoltaik-Labor der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Die Testerinnen und Tester hätten ein besonderes Augenmerk auf die Performance der Anlagen gelegt. Sie berechneten den Preis für eine Kilowattstunde Solarstrom über einen Zeitraum von 20 Jahren. "Je tiefer dieser Preis im Vergleich zum aktuellen Strompreis des Energieversorgers liegt, desto rascher zahlt sich die Investition zurück", heisst es dazu.
Das günstigste Modell gewinnt
Vier der getesteten Anlagen erhielten das Prädikat "Gut" während die restlichen Testgeräte ein "Genügend" erhielten. Als Testsieger kürte "Kassensturz" die Plug & Play Solar von Erneuer.bar (Note 5,0). Sie ist mit ihren 550 Franken die günstigste Anlage im Test. Mit 10.32 Rappen pro Kilowattstunde Strom liege sie deutlich unter der Hälfte des aktuell durchschnittlichen Strompreises. Die weiteren Testergebnisse entnehmen Sie der Tabelle:
Laut "Kassensturz" dürfen Mini-Solaranlagen maximal 600 Watt leisten - nicht genug, um einen Haushalt komplett mit Strom zu versorgen. Bei einem sparsamen Haushalt könnten so aber bis zu 30 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden. Nach der Installation einer Mini-Solaranlage falle die Stromrechnung pro Jahr rund 100 Franken tiefer aus.
Wissenswertes vor der Installation
Auch wenn die Installation einer solchen privaten Anlage einfach ist, sollten Mieterinnen und Mieter vor dem Kauf bei der Verwaltung oder dem Hauseigentümer eine Einwilligung einholen. In einigen Kantonen ist gar eine Baubewilligung für Mini-Solaranlagen nötig.
Hat man das Okay für die Installation, gilt es die Inbetriebnahme zusätzlich dem lokalen Elektrizitätswerk zu melden. Dieses bezahlt laut dem Konsumentenmagazin möglicherweise eine Vergütung für überschüssigen, eingespiesenen Strom. Besser sei es aber, den Strom selbst zu nutzen, da sich so am meisten sparen lässt.
Lesen Sie ausserdem: Ob sich eine Solaranlage auf dem Hausdach lohnt, hängt in der Schweiz stark von der lokalen Vergütung des Solarstroms und vom Strompreis ab – dies zeigt eine Studie von Forschenden der ETH Zürich und der Universität Bern.