Kassensturz-Test

Bei manchen Wasserkochern besteht Verbrennungsgefahr

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von Nadja Baumgartner und lha

Kassensturz hat verschiedene Wasserkocher unter die Lupe genommen. Alle Geräte heizen Wasser rasch auf, doch bei vielen wird auch das Gehäuse heiss und es besteht Verbrennungsgefahr.

(Source: Sean Benesh / Unsplash)
(Source: Sean Benesh / Unsplash)

Kassensturz hat zusammen mit dem Konsumentenmagazin "Saldo" jeweils acht Wasserkocher mit und ohne Temperaturregelung auf den Prüfstand gestellt. Nur Modelle aus Glas oder Metall schickte das Konsumentenmagazin ins Labor. Bei Geräten aus Plastik könnten sich nämlich beim Erhitzen kleine Kunststoffteilchen lösen. Zudem wurden lediglich Geräte mit Temerpatureinstellungen zwischen 40 und 100 Grad unter die Lupe genommen. Geprüft wurden unter anderem Kriterien wie die Erhitzung des Wassers, der Energieverbrauch, die Bedienung, Verkalkung und Robustheit sowie die Sicherheit.

"Design cool touch" kocht am besten

Von den acht Wasserkochern mit Temperaturregelung holten sich gleich sechs die Bewertung "gut". In dieser Kategorie überzeugte insbesondere der "Design cool touch" von Gastroback und wurde somit zum Testsieger gekürt. Er habe einen Liter Wasser rasch auf die eingestellte Temperatur erhitzt (in 3 Minuten und 30 Sekunden), begründet das Konsumentenmagazin das Testergebnis. Ausserdem gebe es für Nutzerinnen und Nutzer keine Gefahr, sich zu verbrennen. Das Gehäuse sei gut isoliert. Mit einem Preis von 74 Franken liegt der "Design cool touch" im Mittelfeld.

Auch auf das Podest schaffte es das Modell "Mi Smart Kettle, 1.5l" von Xiaomi mit einer Note von 5,1. Das Gerät sei ebenfalls gut isoliert, es besteht keine Verbrennungsgefahr. Dennoch gibt es einige Schwachstellen: Beispielsweise ist die Temperaturauswahl laut Testbericht nur über eine Smartphone-App zu bedienen, am Gehäuse gibt es keine Temperaturanzeige.

Lieber Geräte ohne Verbrennungsgefahr

Den dritten Platz ergatterte der Tee- und Wasserkocher von Koenig. Dieses Modell schnitt in allen Kriterien gut ab. Pluspunkt: Das Gerät hat ein Teesieb in petto. Notenabzug gab es jedoch für die Verbrennungsgefahr. An gewissen Stellen wurde das Gehäuse heisser als 70 Grad.

Testergebnisse der Geräte mit Temperaturregelung. (Source: Kassensturz)

Kassensturz kommt zum Schluss: Wer Verletzungen meiden möchte, der greift am besten zu den Modellen von Gastroback, Xiaomi oder zum "Wasserkocher Thermo" von Fust. Doch auch hier sei Vorsicht geboten, denn der Wasserstrahl sei beim Ausschenken unsauber und Nutzende könnten sich auch bei diesem Gerät am heissen Wasser verbrühen. Dies sei wegen der speziellen Bauform, das Wasser bleibe länger heiss, heisst es seitens Fust. Man werde den Strahl aber überprüfen.

Sicherheitstest mit Infrarotkamera

Im Sicherheitstest mit der Infrarotkamera stellte sich heraus, dass die Gehäuse von fünf Geräten teilweise sehr heiss wurden, wie Kassensturz weiter berichtet. Dafür gab es Notenabzug. Die Hersteller schreiben jedoch, dass die Produkte die geltenden Normen einhalten würden und es in den Bedienungsanleitungen Warnungen vor heissen Stellen gebe. Intersonic erwähnt ausserdem, dass der Griff sowie die Taste beim Griff zum Deckelöffnen an seinem Gerät nicht heiss werde und so keine Gefahr bestehe.

Wasserkocher ohne Temperaturregelung

Im Test der acht Wasserkocher ohne Temperaturregelung schnitt nur ein Gerät gut ab. Zum Testsieger erkoren wurde der "Kettle 1.7 L 2300" von Miostar. Er brauchte 3 Minuten und 14 Sekunden, um einen Liter Wasser zu erhitzen. Das Gerät war gemäss Testergebnissen zudem einfach zu bedienen, doch haben sich Mängel herausgestellt wie der kantige Griff und die zu kleine Öffnung zum Befüllen mit Wasser. Mit einem Preis von 70 Franken ist es das teuerste Gerät in dieser Gruppenkategorie.

Testergebnisse der Geräte ohne Temperaturregelung. (Source: Kassensturz)

Kassensturz gab zwei Geräten eine ungenügende Note: dem "Rapidboil 288" von Rotel und dem "Comfort Boll W4875" von Trisa. Trisa schreibt bezüglich dem Abzug wegen mangelnder Robustheit, dass die sehr grosse Deckelöffnung und der durchgehende Edelstahlbehälter durchaus Vorteile in der praktischen Anwendung hätten. Konstruktionsbedingt gebe as aber auch einige Nachteilen gegenüber den anderen Wasserkochern.

Der "Rapidboil 288" ist laut Rotel seit vergangenem Jahr nicht mehr im Sortiment. Es gab unter anderem Abzüge wegen der thermischen Sicherheit. Hier schreibt Rotel, dass das Modell aus Edelstahl anhand der guten Reinigungsmöglichkeiten und wegen des Kundenwunschs nach Kochern ohne Kunststoff ins Sortiment aufgenommen wurde. "Edelstahl ist ein guter Wärmeleiter, das führe dazu, dass sich der Krug stark erhitzt, jedoch im zulässigen Bereich der Sicherheit für elektrische Haushaltsgeräte SN EN 60335-2-15." Auf diesen Punkt werde auch in der Bedienungsanleitung hingewiesen.

Stiftung Warentest hat letztens übrigens Küchenmaschinen unter die Lupe genommen. Auch günstigere Modelle funktionieren gut, andere stellen hingegen ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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