Haushaltskleingeräte sorgen 2020 für mehr Umsatz
Der Markt für technische Konsumgüter wird 2020 um 2,5 Prozent zulegen. Treiber für das Wachstum sind die Bereiche Telekommunikation, Haushaltskleingeräte und Haushaltsgrossgeräte. Im ersten Halbjahr 2019 verkauften Schweizer Händler rund 3,2 Millionen Haushaltsgeräte.
Nachdem der globale Markt für technische Konsumgüter 2018 die Billionengrenze knackte, wird er 2020 weiter zulegen. Wie Marktforscher GfK prognostiziert, werden Konsumenten dieses Jahr 1,05 Billionen Euro für technische Geräte ausgeben. Das entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozent. Als Wachstumstreiber nennt GfK die Bereiche Haushaltskleingeräte (plus 8 Prozent), Telekommunikation (plus 3 Prozent) und Haushaltsgrossgeräte (plus 2 Prozent). Die Umsätze in den Segmenten IT, Büroausstattung und Unterhaltungselektronik sollen sich hingegen kaum verändern.
Gemäss Marktforscher geben Konsumenten 2020 am meisten Geld für Telekommunikation aus – insgesamt 43 Prozent. Was einem Wert von 454 Milliarden Euro entspricht. Auf Platz zwei, was den Umsatz angeht, landen Haushaltsgrossgeräte mit 187 Milliarden Euro. Mit 15 Prozent Marktanteil sichert sich der Bereich IT und Büroausstattung den dritten Rang, gefolgt von Unterhaltungselektronik mit einem Anteil von 14 Prozent oder 146 Milliarden Euro.
Grosses Potenzial hat das Segment Haushaltskleingeräte. Im Jahr 2020 wird es voraussichtlich ein Umsatzvolumen von 97 Milliarden Euro erreichen und damit auf über 9 Prozent aller Verbraucherausgaben kommen. "Der Kampf um die Aufmerksamkeit der Verbraucher bleibt bestehen. Die Frage nach dem richtigen Ansatz, um diesen Kampf zu gewinnen, wird Hersteller und Händler auch im nächsten Jahr umtreiben", schreibt GfK.
Der Markt soll in allen Regionen zulegen. Die Wachstumswerte schwankten dabei zwischen 2 und 3 Prozent. Im vergangenen Jahr steuerte die Region Asien/Pazifik mit 43 Prozent einen Grossteil der Umsätze bei, während jeder vierte Euro für technische Konsumgüter in Europa ausgegeben wurde. Ähnliche Werte erwarten die Marktforscher auch für 2020.
Konsumenten legen Wert auf Nachhaltigkeit
Die Themen Convenience, Wellness und Well-being werden den Markt für Haushaltskleingeräte dominieren. Die Nachfrage bleibt 2020 in den aufstrebenden wie auch in den entwickelnden Märkten stark. Abgesehen von Digitalisierung und Konnektivität legten immer mehr Verbraucher Wert auf Nachhaltigkeit. Gemäss GfK werden Verbraucher immer besser informiert, digitaler und verantwortungsbewusster.
Die Konsumenten seien bereit, Geld für ein Produkt auszugeben, das wirklich ihre Bedürfnisse erfülle, ihnen Vorteile biete und letztlich für die Erlebnisse sorge, die sie erwarteten. Dabei sind sie bereit, mehr Geld für Produkte auszugeben, die ihnen das Leben erleichtern. In einer GfK-Studie aus dem vergangenen Jahr gaben 46 Prozent an, dass sie in diesem Fall mehr bezahlen würden. Dieser Trend zeigte sich auch im Wachstum von Staubsaugerrobotern (Wertzuwachs 18 Prozent), die Zeit und Kraft sparten sowie im Wachstum von Waschtrocknern (Wertzuwachs 29 Prozent), die die Vorteile einer Waschmaschine und eines Trockners in einem Gerät vereinten.
Kleingeräte legen zu
Wirft man einen Blick zurück aufs erste Halbjahr 2019 zeigt sich, dass die Verkaufszahlen bei Haushaltsgeräten leicht zugenommen haben. Insgesamt verzeichnete der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) bei seinen angeschlossenen Händlern 3,22 Millionen verkaufte Haushaltsgross- und -kleingeräte. Das sind 1,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2018. Der Verkauf der Haushaltsgrossgeräte ging mit rund 750 000 Stück um 1,3 Prozent zurück. Im Bereich der Haushaltskleingeräte verkauften die Händler um 2,9 Prozent mehr – was 2,47 Millionen Geräten entspricht. Wie es um die Stimmung in der Haushaltsgerätebranche steht, verrät das FEA Konjunkturbarometer.
Obwohl der Anteil der Verkäufe im Vergleich zu 2018 um 7,5 Prozent zurückging, führten Staubsauger die Kategorie Haushaltskleingeräte mit rund 347 000 verkauften Geräten an. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Rasierapparate (327 000 Stück) respektive Zahnpflegegeräte (272 000 Stück). Prozentual stieg die Anzahl der verkauften Klimageräte mit 150,8 Prozent, was 16 236 Geräten entspricht, am stärksten. Im Bereich Haushaltsgrossgeräte wechselten am meisten Kühlschränke den Besitzer. Rund 143 000 Geräte wurden verkauft. Das sind 1,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018. Die zwei einzigen Gerätekategorien, in denen die Verkäufe im Vergleich anstiegen, waren Waschvollautomaten und Geschirrspüler. Erstere legten mit 108 000 verkauften Geräten um 2,3 Prozent zu. Bei den Geschirrspülern waren es 1,2 Prozent bei einer verkauften Stückzahl von 121 000 Geräten.