Interview mit FEA-Geschäftsführer Diego De Pedrini

"Der Standort Luzern ist perfekt für die FEA Expo"

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Die FEA Expo findet 2019 erstmals in Luzern statt. Diego De Pedrini, Geschäftsführer von Messeveranstalter und Branchenverband FEA, spricht im Interview über den neuen Standort und das neue Messekonzept mit Gastausstellern. Ausserdem nennt De Pedrini die spannendsten Trends bei Haushaltskleingeräten.

Diego De Pedrini, Geschäftsführer von Messeveranstalter und Branchenverband FEA. (Source: Netzmedien)
Diego De Pedrini, Geschäftsführer von Messeveranstalter und Branchenverband FEA. (Source: Netzmedien)

Was ist neu an der FEA Expo 2019?

Diego De Pedrini: In erster Linie ist es der Standortwechsel von Morschach nach Luzern. Der Messeplatz Luzern erfüllt höchste Ansprüche bezüglich Anfahrt, Hallengestaltung und Umgebung. Der Auftritt der Branche wird bei aller Individualität aus einem Guss sein. Die grosszügigen Stände werden die Besucher beeindrucken. Das Einladungs- und Check-in-System ist neu vollständig digitalisiert. Der Webauftritt übernimmt wichtige Info-Funktionen und wird für Vor- und Nacharbeit eingesetzt.

Warum kam es zum Standortwechsel?

Ziel war, einen Standort zu wählen, der für Besucher komfortabel erreichbar ist und den Ausstellern umfassende Möglichkeiten bietet, ihren Auftritt nach den eigenen Bedürfnissen frei zu gestalten. Nachdem der Messeplatz ­Luzern diese Vorgaben bestens erfüllen konnte, haben sich die Aussteller klar für einen Standortwechsel ausgesprochen.

Wie haben Aussteller und Besucher reagiert, als Sie vom Standortwechsel erfuhren?

Erste Besucher-Feedbacks sind sehr positiv. Die bessere Anfahrt und die Spannung, wie sich die FEA Expo präsentieren wird, dürften eine wichtige Rolle spielen. Die Aussteller waren von Anfang an in den Entscheidungsprozess eingebunden. Dadurch, dass die FEA Expo vom Verband organisiert wird, haben die Firmen via ihre demokratischen Mitgliedschaftsrechte direkten Einfluss auf Grundsatzfragen. Die Aussteller sind durchwegs optimistisch gestimmt.

Warum fehlen DKB, Samsung und SPC, und wie zufrieden sind Sie mit dem Ausstelleraufgebot?

Die für den FEA relevanten Marken von DKB werden neu durch die Firma Tavora Brands vertrieben, was aus Sicht der FEA Expo eine Mutation und nicht den Wegfall eines Ausstellers bedeutet. Bei Samsung und SPC dürften allgemeine strategische Gründe den Ausschlag gegeben haben. Erfreulich ist der Wiedereinstieg von Kärcher.

Warum haben Sie Gastaussteller?

Die eigentliche FEA Expo findet in der Halle 4 statt. Diese Halle ist FEA-Mitgliedern vorbehalten. Sie ist voll ausgebucht. Die vorgelagerte Halle 3 ist aus architektonischen Gründen schwieriger zu nutzen. Dennoch wollten wir die Fläche nicht brach lassen und wir haben uns entschieden, neben Check-in und Imbiss zur weiteren Steigerung der Attraktivität Gaststände anzusiedeln. Die Gastaussteller haben wir in zwei Kategorien eingeteilt. Einerseits solche, die Produkte anbieten, die für Fachhändler allgemein von Interesse sein könnten, andererseits solche, die potenziell für eine Mitgliedschaft im FEA infrage kommen.

Wer sollte die FEA Expo besuchen?

Die FEA Expo ist eine B2B-Messe. Sie ist in erster Linie auf Einkäufer ausgerichtet. Interessant ist sie sowohl für kleine Fachhändler wie auch für Grossverteiler. Alle Neuheiten sind komprimiert vorhanden und man kann sich in relativ kurzer Zeit ein umfassendes Bild über die wichtigsten Neuheiten verschaffen. Die Firmenchefs der Aussteller sind vor Ort, weshalb Anliegen an oberster Stelle eingebracht und beste Verträge abgeschlossen werden können. Am sogenannten Verkäufertag, dem letzten Messetag am Mittwoch 20. März 2019, wird mit den Verkäufern der Grossverteiler eine weitere Besuchergruppe begrüsst. Der Verkäufertag erfreut sich wachsender Beliebtheit und ist ebenso ausgebucht.

Wird es ein Rahmenprogramm zur FEA Expo geben?

Ausser dem traditionellen Begrüssungsanlass am Feierabend des ersten Messetages wird es am Dienstag in der Lounge der Messehalle auch eine kleine Party geben. Für Verpflegung ist gesorgt und ein DJ wird den Anlass musikalisch untermalen. Ferner ist am Mittwoch ein Messerundgang für VIP-Gäste mit anschliessendem gemeinsamem Mittagessen geplant.

Wie unterstützt die FEA Expo Besucher, die mehrere Tage an die FEA Expo wollen?

Die grösste Unterstützung ergibt sich durch den zentralen Standort in Luzern. Wer aus den Regionen Zürich, Basel, Bern und der Zentralschweiz kommt, sollte ohne Weiteres zuhause übernachten können. Wer eine weite Anreise hat, dürfte in einem der vielen Hotels gut aufgehoben sein. Auf eine Koordination der Übernachtungen haben wir – auch für unsere Aussteller – bewusst verzichtet. Hierfür stehen die entsprechenden Buchungsplattformen zur Verfügung.

Was wollen Sie nächstes Jahr an der FEA Expo verändern?

Mit der Organisation der FEA Expo hat sich eine von den Ausstellern gewählte Arbeitsgruppe beschäftigt. Die Arbeitsgruppe hat etliche hervorragende Ideen entwickelt, die wir in den Folgejahren umsetzen wollen. Welche Projekte es konkret sein werden, wird nach der diesjährigen FEA Expo bestimmt. Zunächst gilt es, die aktuelle neue Messe professionell durchzuführen.

Wo wird die FEA Expo in den kommenden Jahren stattfinden?

Der Standort Luzern erscheint uns perfekt, und wir haben die kommenden Veranstaltungstermine bereits reserviert. Selbstverständlich werden wir die Situation nach der FEA Expo analysieren und die Erkenntnisse in die Planung der nächsten Austragung fliessen lassen. Derzeit spricht alles dafür, die folgenden Messen wiederum in Luzern durchzuführen.

Was bietet die neue FEA-Expo-Website?

Auf der FEA-Expo-Website finden die Besucher alle relevanten Informationen wie Ausstellerlisten, Hallenpläne, Messedaten, Öffnungszeiten, Anfahrtsmöglichkeiten etc. Der Auftritt ist schlank und übersichtlich. Die Website fungiert auch als Anmeldeplattform.

Welche Themen beschäftigen den FEA derzeit ausser der FEA Expo?

Das derzeit wichtigste Geschäft ist die Revision des Re­cyclingwesens. Der FEA hat sich massgeblich dafür eingesetzt, dass National- wie Ständerat dringenden Handlungsbedarf erkannt und den Bundesrat beauftragt haben, Trittbrettfahrerei im In- und Ausland einen Riegel zu schieben. Trittbrettfahrer sind Anbieter, die sich nicht an den Kosten des Recyclings beteiligen.

Wie zuversichtlich sind Sie für die Revision des Recyclingwesens, und wann rechnen Sie mit einem Ergebnis?

Ein Knackpunkt wird nun sein, eine schlanke Lösung zu finden und das System mit den nötigen ökonomischen Mechanismen kostengünstig auszugestalten. Wir sind zuversichtlich, dass dies gelingt und rechnen damit, dass das Bafu ein relativ hohes Tempo bei der Erarbeitung des Entwurfs anschlagen wird.

Wie hat sich der FEA verändert, seit mit Tiana Angelina ­Moser eine Frau an der Spitze ist?

Frau Moser ist genau dann Präsidentin des FEA geworden, als die Überzeugungsarbeit bezüglich des Recyclingwesens in beiden Räten in die heisse Phase ging. Ihr Netzwerk und Know-how war und ist für den FEA ein grosses Plus. In puncto Professionalität und Einsatz hat sich gegenüber ihrem Vorgänger, Benedikt Weibel, nichts am ausserordentlich hohen Niveau geändert. Frau Moser ist für den FEA ein Glücksfall.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Vergleichsdienst Compareco, und wie kann der Handel von diesem Dienst profitieren?

Compareco funktioniert einwandfrei, und die Firmen pflegen ihre aktuellen Daten ein. Wenn wir zur Steigerung der Bekanntheit einen weiteren Kommunikationsschub auslösen könnten, wären wir sehr zufrieden. Für den Handel bestehen verschiedene Möglichkeiten, die Plattform optimal zu nutzen. Interessierte beraten wir sehr gerne.

Welche Entwicklung erwarten Sie in diesem Jahr im Schweizer Markt für Haushaltskleingeräte?

Die Konjunkturaussichten versprechen ein solides Wachstum, das etwas getrübt wird von den Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit und dem Handelsstreit zwischen den USA und China. Für die Haushaltskleingeräte-Branche sind wir insgesamt optimistisch.

Welche Segmente im Haushaltskleingerätemarkt sind ­besonders vielversprechend und welche nicht?

Die Beantwortung solcher Fragen überlassen wir den Firmen, die ihre Strategien auf jene Produkte ausrichten, die sie als zukunftsträchtig erachten. Meiner Meinung nach haben alle Segmente ihre Chancen und es kommt auf die konkrete Ausgestaltung an. Je genauer ein Produkt den Nerv der Zeit trifft, desto höher sind die Erfolgsaussichten.

Welche Bedeutung haben Haushaltskleingeräte im Vergleich zu den Grossgeräten für den FEA?

Haushaltskleingeräte sind für den FEA sehr wichtig, nicht zuletzt wegen der grossen Zahl an Mitgliedern, die in diesem Segment tätig sind. Viele Themen beschäftigen Gross- und Kleingeräte-Hersteller gleichermassen, und die Bereiche sind allein deshalb stark miteinander verwoben, weil diverse Mitglieder sowohl Klein- wie Grossgeräte anbieten. Eine Gewichtung der Bereiche war nie ein Thema, zumal die Interessenlage weitgehend identisch ist und die individuellen Bedürfnisse immer abgedeckt werden konnten.

Diego De Pedrini (46) ist seit 2013 Inhaber der Firma De Pedrini Verbandsmanagement und Geschäftsführer des Fachverbands Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA). De Pedrini ist verheiratet und hat eine dreijährige Tochter und einen fünf Monate alten Sohn. Der Bündner hat das Zürcher Anwaltspatent. (Quelle: FEA)

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