Wachstum flacht ab

4,9 Millionen Schweizer besitzen ein Smartphone

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

78 Prozent der Schweizer verwenden ein Smartphone. Der Anteil steigt, das Wachstum flacht jedoch ab. Comparis.ch sieht aber noch immer Marktchancen.

Die Anzahl Schweizer, die ein Smartphone besitzen, hat zugenommen. Das Wachstum verliert jedoch an Fahrt. In den letzten zwei Jahren legte der Markt nur noch im einstelligen Prozentbereich zu, wie comparis.ch mitteilt.

Zwischen 2014 und 2016 stieg der Anteil um 9 auf 78 Prozent. Demnach besitzen aktuell 4,9 Millionen Schweizer im Alter zwischen 15 und 74 Jahren ein Smartphone.

"Das Marktpotenzial lässt noch immer ein Wachstum von rund 22 Prozent zu", lässt sich Christoph Glaus, Mediensprecher Digital & Telecom von comparis.ch, in der Mitteilung zitieren. "Wir gehen jedoch davon aus, dass aufgrund der bereits starken Verbreitung nur noch geringe Wachstumsraten zu erwarten sind."

Silver Surfer legen stark zu

Eine Aufteilung nach Altersgruppen zeigt, wo die Chancen liegen. In der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen besitzen bereits 97 Prozent ein Smartphone. In der nächst älteren Gruppe (30- bis 49-Jährige) sinkt der Anteil auf 88 Prozent.

Unter den Silver Surfern – den 50- bis 74-Jährigen – nutzen immerhin noch 64 Prozent der Befragten ein Smartphone. Die betagten Nutzer holten deutlich auf: Bei der letzten Studie im Jahr 2014 betrug der Anteil in der Gruppe noch 43 Prozent.

An Apples Vormachtstellung änderte sich wenig. Sie steht aber auf einem wackligen Fundament. In diesem Jahr sank erstmals die Verbreitung der iPhones, wie comparis.ch mitteilt. Aktuell hält Apple einen Marktanteil von 54 Prozent – ein Minus von 2 Prozent gegenüber der letzten Studie von 2014.

Auch Microsoft büsste Marktanteile ein. Der Anteil von Windows Phones sank auf 3 Prozent. Profitieren konnte davon Android. Das Betriebssystem legte um 4 Prozent zu.

Globaler Markt zeigt ein anderes Bild

Im Vergleich zum globalen Smartphone-Markt fällt die ungleiche Verteilung nach Betriebssystemen auf. Laut Gartner erreichte der weltweite Smartphone-Absatz 2015 1,4 Milliarden Einheiten. Ein Plus von 14,4 Prozent, wie die Marktforscher mitteilen.

Android baute seinen Marktanteil im vierten Quartal 2015 um 16,6 Prozent aus. Somit laufen 80,7 Prozent der Geräte mit dem OS. Apples iOS kommt lediglich auf 17,7 Prozent.

Das liege wohl daran, dass Apples iPhones in der Schweiz zu den Smartphones der ersten Stunde gehören, sagt Glaus auf Anfrage. Die Nutzer hätten sich daran gewöhnt und würden nicht so schnell wechseln.

"Das Verhältnis wird in den nächsten Jahren aber gewiss noch mehr zugunsten von Android-Systemen kippen", sagt Glaus. Will Apple diesem Schicksal entgehen, muss das Unternehmen gemäss Glaus mit einem innovativeren Produkt aufwarten.

Tablets zeigen ähnliches Bild

Die Studie von Comparis warf auch einen Blick auf die Tablet-Nutzung in der Schweiz. Diese legte ebenfalls deutlich zu. Inzwischen besitzen 48 Prozent beziehungsweise 2,2 Millionen Schweizer ein solches Gerät. Gegenüber der letzten Studie kletterte der Anteil somit um 8 Prozentpunkte.

"Tablets erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, und wir gehen davon aus, dass diese Zahl im nächsten Jahr zusehends steigen wird", lässt sich Glaus in der Mitteilung zitieren.

Auch hier dominiert Apple das Schweizer Nutzerverhalten – und auch hier gehen die Anteile des Unternehmens zurück. 60 Prozent der Tablet-Nutzer verwenden ein iPad. Der Anteil liegt damit 4 Prozent unter dem Vergleichswert.

Die Studie führte das Marktforschungsinstitut Link im Auftrag von Comparis durch. Bisher durchleuchtete Comparis den Schweizer Markt jährlich. Da die Wachstumskurve im vergangenen Jahr stark abflachte, entschieden sich die Studienführer für einen Zweijahresrhythmus.

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