Panasonic liebäugelt mit Lasern

ISE 2015: Die Rekordmesse

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

Die ISE 2015 hat den Besucherrekord vom Vorjahr gebrochen. Die Messeveranstalter wollen zudem weiter ausbauen. Nächstes Jahr soll die Integratorenmesse eine zusätzliche Halle bekommen und einen Tag länger dauern.

Die Integrated Systems Europe (ISE) hat ihre Rekorde vom letzten Jahr gebrochen. Dies wussten die Veranstalter schon bevor die Messe offiziell ihre Tore öffnete. 54'684 Personen buchten bereits im Vorfeld ein Ticket für die Messe im Messezentrum RAI in Amsterdam, wie Mike Blackman, Managing Director der ISE, an einer Pressekonferenz erklärte. Somit haben sich für dieses Jahr mehr Personen für die Messe registriert, also 2014 Besucher kamen – gut 3500 mehr.

Auf einer Austellungsfläche von 40'500 Quadratmetern präsentieren 1056 Unternehmen ihre Produkte und Lösungen. Wenn man die gesamte Fläche, also jeden Gang, jeden Warteraum und die Bereiche für Verpflegung hinzuzählt, verteilt sich die Messe auf einer Fläche von 100'000 Quadratmetern. Denn – wie Hans Bakker, CEO vom RAI erklärte – die ISE hat diesmal das gesamte Gelände des Messezentrums ausgefüllt.

Die Veranstalter blicken auch bereits auf das nächste Jahr. Nächstes Jahr soll die ISE auf vier Tage ausgedehnt werden. Zugleich baut das RAI eine zusätzliche Halle und ein angrenzendes Hotel. Diese sollen auch pünktlich zur nächsten ISE fertig sein, denn die ISE 2016 will auch die neue Halle füllen. Die nächste Messe wird also nicht nur länger, sondern auch grösser als die diesjährige Ausstellung.

Panasonic spielt mit Pixeln, die nicht da sind

Prominent vertreten an der ISE ist auch Panasonic. Im Bereich Digital Signage war 2014 ein Übergangsjahr für das Unternehmen, wie Marketing Manager Hartmut Kulessa erklärte. Der japanische Elektronikkonzern wechselte von Plasma-basierten Geräten zur LCD-Technologie und erneuerte deswegen das Sortiment an Public-Display-Produkten.

Aber auch dieses Jahr bedeutet für das Unternehmen eine Transition. Im Projektorensegment setzt das Unternehmen zunehmend auf die Laser-Technologie. An der ISE gab es bereits einen ersten Vorgeschmack auf die Produkte, die später in der zweiten Jahreshälfte auf dem Markt erscheinen sollen.

Der 4K-Laserprojektor PT-RQ13K ist nach angaben des Herstellers der leichteste Gerät in seiner Klasse. Der Beamer soll 20'000 Stunden wartungsfrei arbeiten und ist ab Herbst 2015 verfügbar. Das Gerät nutzt die sogenannte Quad-Pixel-Drive-Technologie. Mit dieser verspricht Panasonic eine sehr detailreiche Wiedergabe von 4K-Filmmaterial.

Die Technologie soll die Pixeldichte erhöhen, indem es die optische Achse bei einer Framerate von 240 Hertz horizontal und vertikal verschiebt. Auf diese Weise würden vier unterschiedliche Pixel wahrgenommen. Ferner stellte der Konzern an der ISE zwei Drei-Chip-DLP Laserprojektoren vor. Die beiden Modelle PT-RZ12K und PT-RS11K verfügen nach eigenen Angaben beide im Vergleich zum Modell PT-RQ13K über eine leicht stärkere Leuchtkraft von 12'000 Lumen.

Neues Flaggschiff mit vier Lampen

Auch die gewöhnlichen Lampensysteme erhalten neue Modelle. Das Vier-Lampensystem DZ21K soll als neues Flaggschiff die Produktpalette anführen. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen biete der Projektor eine höhere Bildqualität und Effizienz, erklärte der Hersteller. Das Gerät soll zudem mit dem Digital-Link-Feature überzeugen. Das Signal wird dabei über ein einzelnes Kabel übermittelt. Die Digital-Link-Technologie funktioniert nach Angaben Panasonics auch bei einer Videowall, die aus mehreren Displays besteht. Das Gerät kann zudem die Bewegungsunschärfe bei Bildern reduzieren. Hierfür werde ein Bild zwischen zwei Frames interpoliert.

Ein nach eigenen Angaben kleines Highlight war der PT-JW130, auch Space Player genannt. Das Produkt verbinde Beleuchtung und Projektion in einem Gerät, sagte Kulessa. Die Energieversorgung werde über die Beleuchtungsinfrastruktur realisiert. Dadurch sei das Gerät leicht zu installieren.

Drei neue Display-Serien

Zusätzlich zu den Projektoren stellte der Konzern auch drei neue Bildschirm-Serien für Digital-Signage-Projekte vor. Mit den drei Serien LF80, LF8 und der Einsteigerreihe LFE8 stellte das Unternehmen insgesamt zehn neue Displays vor. Alle neuen Geräte verfügen über eine Full-HD-Auflösung sowie über LED-Hintergrundbeleuchtung.

Der integrierte Simple Signage Player eliminiere die Notwendigkeit externer Set-Top-Boxen. Bei dem System handle es sich zudem um eine offene Plattform, erklärte Kulessa. Drittanbietern stehe ein Developer-Kit für das integrierte Betriebssystem zur Verfügung.

Abgerundet wurde der Stand von Panasonic mit einem Elektroauto von Tesla, für die Panasonic die Akkus produziert. Anhand des Fahrzeugs demonstrierte das Unternehmen die Nutzungsmöglichkeiten der Projektionstechnik 3D-Mapping.

Bang & Olufsen öffnet sich dem Smart Home

Der dänische Hersteller Bang & Olufsen demonstrierte an der ISE seinen Beitrag zum Smart Home. Das Unternehmen hat sein Sortiment mit direkter IP-Kontrolle ergänzt. Die Produkte könnten demnach nun auch in  andere intelligente Heimsysteme eingebunden werden und seien nicht mehr auf eine proprietäre Steuerung angewiesen.

In dieselbe Richtung geht auch das Beolink-Gateway. Die Steuerung eines gesamten Haushalts könne in einem Gateway erfolgen, erklärte Senior Intergration & Connectivity Manager Brian Bjørn Hansen. Vom Fernseher bis zu den Vorhängen. Mit einem eigenen IFTTT-Kanal (If this then that) sei das Gerät zudem für das Internet der Dinge gerüstet.

Kunden ziehen Tasten einem Touchscreen vor

Das Unternehmen bietet bereits seit den achtziger Jahren die Anbindung verschiedenster Geräte im Haushalt an eine einzelne Steuerung an, wie Hansen erklärte. So ermöglichte das Unternehmen damals bereits etwa die Steuerung der Lichter im Haus über die gleiche Fernbedienung, die auch den Fernseher und die Audioanlage ansteuerte.

Die Fernbedienung aus den Achtzigern könne heute noch verwendet werden um moderne Produkte aus dem Hause zu bedienen. Das neue Modell der Fernbedienung besteht aus einem einzelnen Stück Aluminium und verfügt über echte Tasten. Die Treue zu den Tasten sei eine bewusste Entscheidung, erklärte Hansen. Kundenumfragen hätten gezeigt, dass sie Tasten einer Touch-Screen-Bedienung vorziehen würden.

Die ISE bleibt noch bis Donnerstag Abend für  Besucher geöffnet.

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