Betriebswirtschaft für Fachhändler, Personalführung II

Tipps zur Personalführung

Uhr | Aktualisiert
von Ruedi Haeny, Haeny Management Consulting

Zuletzt haben Sie eine Reihe von Tipps erhalten, wie Sie als Chef Ihr Team erfolgreich führen können. Haben Sie das eine oder andere schon angewendet? Natürlich fällt der Erfolg niemandem einfach in den Schoss. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Damit Sie es bei der Personalführung wirklich zur Meisterschaft bringen, hier ein paar Hinweise:

Fordern

Als Chef haben Sie nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, zu fordern. Verstecken Sie sich nicht. Machen Sie klar, was Sie von Ihren Mitarbeitenden erwarten. Eine schriftlich abgefasste Stellenbeschreibung oder ein Pflichtenheft als Beilage zum Arbeitsvertrag helfen, von Beginn an Klarheit zu schaffen. Der Inhalt eines jeden Papiers gerät jedoch früher oder später in Vergessenheit. Die erwartete Leistung muss deshalb immer wieder in Er­innerung gerufen werden. Eine zusätzliche ­Hilfe können Ziele sein, die mit den Mitarbeitenden zum Beispiel anlässlich des Qualifikationsgesprächs vereinbart werden.

Ziele setzen, beim Erreichen helfen

In Teil 6 haben wir das Formulieren von Zielen für Unternehmen näher angeschaut. Setzen Sie auch Ihren Mitarbeitenden Ziele, als Team und auch jedem einzelnen. Es gelten dieselben Regeln. Wird der Grad der Zielerreichung regelmässig analysiert und besprochen, werden bei Abweichungen Massnahmen definiert und umgesetzt, kommt jedes Team voran. Der eine oder andere Mitarbeiter braucht dabei vielleicht ab und zu etwas Unterstützung, muss dann seine Leistung aber ebenfalls erbringen.

Konsequent korrigieren

Ein Fehlverhalten eines Mitarbeitenden muss so rasch wie möglich angesprochen werden. Meist ist sich der oder die Betreffende des Fehlers nämlich bewusst. Je länger ein Feedback ausbleibt, desto mehr reift der Eindruck, das Verhalten sei akzeptiert worden. Kommt ein Mitarbeiter öfters zu spät, muss die Angelegenheit jedes Mal kritisiert werden, auch wenn das für den Chef ermüdend ist. Erfolgt die Kritik einmal nicht, entsteht der Eindruck, Sie hätten sich ab jetzt damit abgefunden. Und noch etwas: Falls es Ihnen reicht und Sie für das nächste Mal mit Sanktionen drohen, müssen diese dann auch ergriffen werden. Sonst ist Ihre Glaubwürdigkeit für immer beschädigt.

Abstand nehmen, Übersicht behalten

Angehenden Unteroffizieren hat man zu meiner Zeit beigebracht, sie dürften nicht selbst Hand anlegen, sondern müssten etwas beiseite stehen, um den Überblick zu behalten und bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können. Etwas Wahres ist an der Sache, auch wenn ich sie so für übertrieben halte. Viele Unternehmer lassen sich vom Tagesgeschäft und unzähligen Kleinigkeiten so vereinnahmen, dass ihnen der Blick auf das Wesent­liche, die Ausrichtung und die Führung der Firma abhanden kommt. Dann wird's gefährlich! Was kann dagegen getan werden?

Freiräume schaffen, delegieren

Entlasten Sie sich. Spannen Sie Ihre Mitarbeitenden vermehrt ein, indem Sie delegieren. Delegation ist mehr, als Aufträge zu erteilen. Richtiges Delegieren ist das Abtreten von Aufgaben, inklusive der dazu gehörenden Verantwortung. Das wird am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, denn es gilt auch zu akzeptieren, dass Mitarbeitende Dinge auf eine andere Art erledigen. Aber es funktioniert! Am Anfang mit etwas mehr und dann mit immer weniger aufbauender Kritik von Ihrer Seite.

In der nächsten Ausgabe schauen wir uns an, wie Sie mit einfachen Mitteln erfolgreiche Qualifikationsgespräche führen und damit die Motivation und Qualität Ihres Teams steigern können.

Mitarbeiterführung

Zum Thema Mitarbeiterführung/Qualifikationsgespräch bietet Haeny Management Consulting ein einfach verständliches und einzusetzendes In­strument an, das speziell für den CE-Fachhandel entwickelt wurde.
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