Marktreport

"Gemüse und Früchte werden zu Superfood"

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von Fabian Pöschl

Mit dem Sommer steigt die Lust auf gesunde Ernährung – schliesslich soll die Bikinifigur her. Helfer dafür sind in der Küche zu finden. Doch Mixer, Blender und Juicer sind mittlerweile das ganze Jahr hindurch beliebt, wie eine Umfrage im Channel bei Herstellern, Distributor und Händlern gezeigt hat.

(Quelle: Netzmedien)
(Quelle: Netzmedien)

Die Nachfrage nach Mixern, Blendern und Juicern hat im letzten Jahr stark zugenommen. Laut Olaf Emmerich sind sie die am schnellsten wachsende Gerätekategorie im Schweizer Food-Preparation-Markt. Der Marketing Director von Kenwood Swiss bezieht sich auf Daten von GfK Switzerland und beziffert das Umsatzwachstum für das vergangene Jahr auf 52 Prozent.

In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres sei das Wachstum mit 57 Prozent sogar noch höher gewesen. Er erwartet weiteres Wachstum für dieses Jahr. Auch Monika Weibel, Mediensprecherin der Migros, sieht Mixer und Juicer als Trend-Kategorie an und rechnet mit einem zweistelligem Plus.

"Green Smoothies im Hoch"

Emmerich erklärt das Wachstum damit, dass Mixer nicht mehr nur für Cocktails und Ice-Crushing im Sommer gefragt sind. Er nennt Trends wie die gesunde Ernährung, die das ganze Jahr hindurch relevant seien. "Gemüse und Früchte werden im Mixer zu sogenanntem Superfood verarbeitet", sagt Andrea Bergmann, Mediensprecherin bei Interdiscount. Lukas Christen, Product und Marketing Manager bei Electrolux, sieht ebenfalls gesunde und auch gemüsehaltige "Green Smoothies" im Hoch. Laurent Voirol bestätigt den Gesundheitstrend und sieht Smoothies derzeit als grosses Gesprächsthema. Auch bei Blendern macht er "sehr gute Signale" aus. Der Head of Marketing bei DKB  Household Switzerland verweist auf Geräte mit einer langsamen Drehzahl beim Pressen. Dadurch blieben mehr Vitalstoffe und Vitamine erhalten.

Emmerich sieht zurzeit vor allem Standmixer in den Preisklassen 100 bis 150 Franken im Fokus und "Ein-Portionen-Mixer" für Smoothies zum Mitnehmen. "Diese sogenannten Sportmixer verkaufen sich sehr gut", bestätigt auch Christen. Sehr leistungsfähige, kostspielige Standmixer würden laut  Emmerich ebenfalls einen wichtigen Teil des Marktes ausmachen. Bergmann erwartet für die zweite Jahreshälfte vermehrt Geräte, die sich zum Bearbeiten und gleichzeitigem Kochen von Nahrungsmitteln eignen – sogenannte Food-­Prozessoren inklusive Kochfunktion.

Weibel nennt als Verkaufsschlager leistungsstarke Mixer mit Füllvolumen bis 2 ­Liter und vorprogrammierten Funktionen. Der Technologietrend geht laut Weibel zu Multi-­Purpose-Geräten, die Lebensmittel nicht nur mixen, sondern auch rühren, hacken, extrahieren und mahlen. Weitere Trends seien der Mixbehälter aus Tritan statt aus Glas sowie Geräte mit geringem Pflege- und Reinigungsaufwand.

Tipps fürs Verkaufsgespräch

Der Fachhandel sollte laut Christen von Electrolux während des Verkaufsgesprächs die einfache Handhabung und Reinigung hervorheben. Weibel rät zur Bedarfsabklärung. Dabei müsse beantwortet werden, welche Zwecke der Mixer für wie viele Personen erfüllen solle, wie langlebig das Gerät sein müsse und welcher Platzbedarf in der Küche bestehe. Voirol empfiehlt, den Fokus beim Verkaufsgespräch auf das gesunde Getränk im Glas und weniger auf technische Argumente zu legen.

Emmerich rät Fachhändlern, ihren Kunden ausgedruckte Rezeptkarten mitzugeben oder für sie gleich vor Ort einen Smoothie zu mixen. Bergmann ­verweist auf Rezeptbücher, die manchen Geräten beiliegen. Diese brächten Kunden einen Mehrwert. Sie erwähnt zudem das Zubehör. Kunden legten Wert auf passende Behältnisse, die direkt mittransportiert werden könnten. So hätten einige Smoothie-Zubereiter mehrere passende Becher inklusive Verschlussdeckel im Angebot. Damit könne jedes Familienmitglied täglich seine favorisierte Geschmacksrichtung einfach mit zur Schule, ins Studium oder zur Arbeit mitnehmen.

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