Studie von NordVPN

Schweizer User treffen im Schnitt auf 59 Malware-Bedrohungen pro Tag

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von Alexandra Hüsler und cka

Schweizerinnen und Schweizer gehören global gesehen zu den am stärksten von Malware betroffenen Usern. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse von NordVPN. Am stärksten von Sicherheitsbedrohungen betroffen sind Inhalte für Erwachsene, kostenlose Videohosting-Seiten und Seiten, die sich als bekannte und seriöse Marken ausgeben.

(Source: Gunnar Assmy / Fotolia.com)
(Source: Gunnar Assmy / Fotolia.com)

NordVPN hat untersucht, welche Arten von Websites am meisten von Sicherheitsbedrohungen wie Malware, aufdringlicher Werbung und Trackern betroffen sind. Das Resultat: Inhalte für Erwachsene, kostenlose Videohosting-Seiten und Seiten, die sich als bekannte und seriöse Marken ausgeben, wie NordVPN mitteilt.

Als Grundlage für die Analyse dienten die die Daten der Threat-Protection-Pro-Lösung des Unternehmens. Diese habe im Mai mehr als fünf Milliarden aufdringliche Werbeanzeigen, rund 40 Milliarden Tracker und 60 Millionen Malware-Infektionsversuche blockiert.

Das Unternehmen betrachtete auch die geographische Verteilung der Risiken. Demnach gehören Schweizer User mit fast 1,3 Millionen malwarebezogenen Vorfällen zu den weltweit am stärksten betroffenen Nutzerinnen und Nutzern. Threat Protection Pro habe vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2024 mehr als 24 Millionen bösartige Links auf Seiten mit nicht jugendfreien Inhalten, 16 Millionen Links auf nicht kategorisierten Seiten sowie 13 Millionen auf Seiten mit Webdiensten blockiert. Zudem sei ein Gerät, das einem Schweizer Benutzer gehört, durchschnittlich 59 Malware-Bedrohungen pro Tag ausgesetzt.

Imitation von bekannten Marken

Laut der Studie nutzen Cyberkriminelle immer häufiger irreführende Schreibweisen bekannter Marken, um ihre Opfer dazu zu bewegen, auf Phishing-Links zu klicken oder infizierte Dateien herunterzuladen. So würden bei 99 Prozent aller Phishing-Angriffe die Namen von nur 300 bekannten Marken verwendet werden, heisst es weiter. Am häufigsten seien die Markennamen Office365 (86'000 imitierte URLs entdeckt), Gazprom (60'000), AT&T (28'000), Facebook (19'000) und Bet365 (15'000) für die Verbreitung von Malware imitiert worden.

"Die Marken selbst sind nicht schuld - solche Fälschungen schaden auch ihrem Ruf und zwingen die Unternehmen dazu, aktiv nach ihnen zu suchen", sagt Adrianus Warmenhoven, Berater für Cybersicherheit bei NordVPN. "Aber eine hohe Markenbekanntheit kann die Opfer in falscher Sicherheit wiegen und sie dazu bringen, ihre Wachsamkeit zu verringern."

Tracker und Werbung

Web-Tracker, die die Privatsphäre beeinträchtigen und Informationen über die Benutzeraktivität sammeln, sind weitverbreitet. Im Falle einer Datenpanne könnten die in die Hände von Cyberkriminellen gelangen, schreibt NordVPN weiter. Benutzer sollten daher bei der Nutzung von kostenlosen Videohosting-Seiten (28 Prozent aller blockierten Tracker), Online-Speicherdiensten (13 Prozent) und Suchmaschinen (13 Prozent) Vorsicht walten lassen: Seit dem 1. Januar habe Threat Protection Pro allein auf kostenlosen Video-Hosting-Seiten 39 Milliarden und auf Seiten von Online-Speicherdiensten 18 Milliarden Tracker blockiert.

Aufdringliche und irrelevante Werbung, die unerwartet auftaucht, Host-Seiten blockiert und neue Tabs und Fenster öffnet, sei am weitesten bei kostenlosen Werbe-, Erotik- und Videohosting-Seiten verbreitet. Überdies stelle diese Form von Werbung nicht nur einen lästigen Bestandteil des Internetsurfens dar, sondern auch eine Frage der Privatsphäre und der Sicherheit, da sie die Geräte der User infizieren können. Seit Anfang des Jahres habe Threat Protection Pro Milliarden solcher Werbungen entdeckt und blockiert.   

Zum Schutz vor Cybersicherheitsbedrohnungen rät Warmenhoven Folgendes:

  • Entwickeln Sie gute Cybersicherheitsgewohnheiten. Cyberkriminelle nutzen Gleichgültigkeit, Verwirrung und Unwissenheit aus, in der Hoffnung, dass die Opfer ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigen. Bei den meisten Phishing-Versuchen werden z. B. die Namen bekannter Marken verfälscht.
  • Überprüfen, herunterladen, scannen, installieren. Malware-Programme können als legitime Dateien getarnt oder sogar darin versteckt sein. Überprüfen Sie immer die Website, von der Sie etwas herunterladen möchten, und verwenden Sie immer Anti-Malware-Tools wie Threat Protection Pro, um die heruntergeladenen Dateien zu untersuchen. Das gilt auch für verdächtige E-Mail-Anhänge.
  • Seien Sie vorsichtig, wo Sie online gehen. Bestimmte Web-Domain-Kategorien enthalten mit grösserer Wahrscheinlichkeit Malware, die Ihr Gerät gefährden könnte, als andere. Wenn Sie Websites besuchen, die wahrscheinlich Malware enthalten, sollten Sie darauf achten, was Sie eingeben, anklicken und herunterladen.   

 

Im August 2024 zeigte eine Umfrage von NordVPN, dass sich die Schweizer Bevölkerung beim Thema "Schutz der Privatsphäre" nicht gut auskennen. Mehr zum National Privacy Test (NTP) lesen Sie hier

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