Programmierungsfehler behoben

Update: Defekte Berner Blitzer blitzen wieder richtig

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von Maximilian Schenner und rja

Im Oktober und September sind in der Stadt Bern knapp 10’000 vermeintliche Geschwindigkeitsübertretungen gemessen und abgestraft worden. Auslöser war ein Softwarefehler bei der Programmierung der Messgeräte, der nun behoben sein soll. Die Betroffenen bekommen ihre Bussen zurück.

(Source: Denny Müller / unsplash.com)
(Source: Denny Müller / unsplash.com)

Update vom 20. Februar 2024: Die defekten Messsysteme, die in Bern zu fehlerhaften Geschwindigkeitsmessungen geführt haben, sind seit 19. Februar wieder in Betrieb. Der Programmierungsfehler der vier Geräte wurde behoben, wie die Kantonspolizei Bern mitteilt. Das eidgenössische Institut für Metrologie METAS habe die Geräte erneut geeicht und für den Betrieb freigegeben. Von den 7300 ungerechtfertigten Zahlungen seien inzwischen 7231 rückerstattet worden, schreibt die Polizei.

Die genauen Standorte der Anlagen in der Stadt Bern sind laut der Kantonspolizei:

  • Kirchenfeld-/Mottastrasse, Richtung Monbijoubrücke
  • Papiermühlestrasse/Aargauerstalden, Richtung Bärengraben
  • Kirchenfeldstrasse/Jubiläumsplatz, Richtung Thunplatz
  • Ziegler-/Effingerstrasse, Richtung Eigerplatz

Originalmeldung vom 28. November 2023:

Softwarefehler sorgt für 10'000 falsche Blitzer in Bern

Wer zwischen dem 12. September und dem 19. Oktober 2023 in der Stadt Bern "geblitzt" worden ist, hat möglicherweise Anspruch auf eine Rückerstattung der Busse. In diesem Zeitraum kam es nämlich zu 9604 fehlerhaften Geschwindigkeitsmessungen, wie das Portal "Polizeiticker.ch" nun berichtet. Auslöser war demnach ein Softwarefehler.

Die technische Verkehrsüberwachung der Kantonspolizei Bern habe an vier Standorten überdurchschnittlich viele Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt, heisst es in dem Bericht. Zudem habe man vermehrt Rückmeldungen von Betroffenen erhalten. Die Kapo Bern habe daraufhin Abklärungen mit dem Hersteller gehalten und eine Nachkontrolle beim Eidgenössischen Institut für Metrologie METAS angefordert. Das METAS ist für die Zulassung und Prüfung dieser Messsysteme verantwortlich.

Das Ergebnis: Tatsächlich wurde die Geschwindigkeit an den vier betroffenen Standorten zu hoch ausgewiesen. Ursache sei ein Programmierfehler in der Gerätekonfiguration gewesen. Wer im angeführten Zeitraum unrechtmässig geblitzt wurde und bereits dafür gebüsst hat, soll den Betrag zurückerhalten. Betroffene werden laut Kapo Bern per Brief informiert. Bisher seien rund 6000 Bussen bezahlt worden.

Schweizweit seien nur diese vier Anlagen mit der entsprechenden Schleifenkonfiguration eingesetzt worden, heisst es weiter. Somit seien diese auch die einzigen, die vom Softwarefehler betroffen waren. Die Polizei habe die Auswertung der betroffenen Anlagen am 19. Oktober gestoppt.

Ein Polizeiprojekt auf kantonaler Ebene dürfte den Verantwortlichen ebenfalls Kopfschmerzen bereiten: Mit Nevo/Rialto führte der Kanton Bern vor einigen Jahren eine neue Polizeisoftware ein. Doch das Vorhaben kam einiges teurer als geplant und sorgte für Frust unter den Anwendern. Daraus soll der Kanton seine Lehren ziehen, fordert jetzt die Geschäftsprüfungskommission.
 

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