Swico ICT Index

Schweizer ICT-Branche bleibt trotz trüber Aussichten optimistisch

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von Yannick Züllig und jor

Der Swico ICT Index geht im vierten Quartal 2023 leicht zurück. Dennoch erwartet der Grossteil der Branche ein positives Wachstum im letzten Jahresabschnitt.

(Source: turbodesign777 / iStock.com)
(Source: turbodesign777 / iStock.com)

Der Swico ICT Index sinkt im dritten Quartal leicht. Im Vergleich zum Vorquartal liegt das Stimmungsbarometer des Wirtschaftsverbands 0,8 Punkte tiefer, wie der Swico mitteilt. Aber: Mit einem Wert von 113,6 Punkten liegt der Index auch im vierten Quartal weiterhin deutlich über der Wachstumsgrenze von 100 Punkten.

Der Swico ICT Index geht zum Jahresende leicht zurück. (Source: zVg)

Die Branche trotze dabei der "lauen" Wirtschaftslage. Die Schweiz rechnet für 2023 zwar lediglich mit einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum, aber wichtige Wirtschaftspartner wie etwa Deutschland stecken in einer Rezession. In diesem Umfeld sehen sich Schweizer ICT-Anbieter mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert.

Gemäss Swico investieren viele Unternehmen trotz der schwierigen allgemeinen wirtschaftlichen Lage in ihre digitale Transformation. Entsprechend erwarten alle vier Segmente (Software, IT-Services, IT-Technology und Consulting) der ICT-Branche eine positive Entwicklung der Auftragslage im vierten Quartal 2023.

Düstere Aussichten bei CE- und IPF

Weniger gut sieht es in den Bereichen Consumer Electronics (CE) und Imaging, Printing & Finishing aus. Beide Segmente erwarten für das kommende Quartal eine Degeneration.

Wachstumsprognosen nach Branchensegment. Aufgrund der Skalierung der Achsen, ist die Position der Branche IPF lediglich mit einem Pfeil angedeutet. (Source: zVg)

Das Schwächeln des CE-Sektors sei vor allem auf die aktuell schlechte Konsumentenstimmung zurückzuführen. Private sind weniger bereit, in IT zu investieren als Unternehmen. Zudem hätten im Zuge der Coronapandemie bereits viele private Haushalte in ihr Homeoffice investiert. Entsprechend fehle auch dort die Nachfrage. So kommt der Index für die CE-Branche auf lediglich 75,0 – deutlich unter der Wachstumsgrenze.

Noch dramatischer sieht es für die IPF-Branche aus. Deren Index erreicht lediglich einen Wert von 57,7 Punkten, ein Rückgang von 48,9 Punkten im Vergleich zum vergangenen Quartal. Die Branche zeige sich sehr "sprunghaft", heisst es im Swico-Bericht. In den vergangenen Quartalen habe sie immerhin zweimal den Sprung in die Wachstumszone geschafft - für das kommende Quartal kippt die Stimmung jedoch wieder ins Negative. Unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, fortschreitender digitale Wandel und mässige Konsumentenstimmung seien alles keine guten Nachrichten für die Branche.

Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen und Geschäftsleitungsmitglied Swico. (Source: Netzmedien)

"Die Digitalisierung der Schweizer Wirtschaft wirkt sich auf die ICT-Unternehmen durch Projekte und Aufträge mit hoher Tragweite aus. Der Fachkräftemangel ist der vordergründige Bremser für noch mehr Aufträge, reguliert aber gleichzeitig den Auftragsbestand", resümiert Giancarlo Palmisani, Geschäftsleitungsmitglied Swico.

Übrigens: Der Swico will den Einsatz von KI in der Schweiz regulieren lassen. Anders als die EU soll die Schweiz jedoch auf Transparenz und nicht auf Verbote setzen. Lesen Sie hier mehr dazu.

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