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KI macht Schule

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Zahlreiche KI-gestützte Anwendungen versprechen, den Alltag in der Schule oder Universität zu ­erleichtern oder zu ergänzen. Das Spektrum an Tools reicht vom Chat mit historischen Figuren über das Basteln von Slides bis hin zum Erkennen von KI-generierten Texten.

(Source: www.hellohistory.ai)

KI kann mehr, als nur Hausaufgaben und Aufsätze auszuspucken. Inzwischen gibt es eine Menge an verschiedenen KI-gestützten Tools, die Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Lehrpersonen den Alltag erleichtern sollen. Manche davon sind schon alte Bekannte, wie das Übersetzungstool DeepL, andere rückten erst im vergangenen Jahr in den Fokus.

Auf einen Plausch mit der Queen

Die App "Hello History" ermöglicht etwa eine Unterhaltung mit einer von 20 000 historischen Persönlichkeiten, von George Washington über Mahatma Gandhi bis hin zu Queen Elizabeth II. Die Anwendung nutzt GPT, das Sprachmodell hinter ChatGPT, und fungiert somit quasi als historischer Chatbot. Die Konversation liefere neue Einblicke und Perspektiven in die Geschichte und das Leben der ausgewählten Person, versprechen die Entwickler. So könne man etwa Napoleon Bonaparte über die Französische Revolution erzählen oder Charles Darwin die Evolutionstheorie erklären lassen. Die App bietet auch ein eigenes Programm für Lehrpersonen an. Hello History baut auf GPT-3 auf, einem Sprachmodell, das sich bereits mehrfach als unzuverlässig erwiesen hat. Es obliegt also wie so oft den Lehrpersonen, die ausgegebenen historischen Daten zu überprüfen und gegebenenfalls richtigzustellen.

KI, die KI erkennt

Manchmal ist es offensichtlich, dass ein Text aus der Feder von ChatGPT stammt. So, wie sich das Sprachmodell weiterentwickelt, könnte es aber auch schwieriger werden, seine Werke zu erkennen – ein Problem, das auch Lehrpersonen betrifft. Anwendungen wie GPT Zero versprechen bereits jetzt, KI-generierte Texte als solche zu entlarven und damit Plagiate zu bekämpfen. GPT Zero nutzt zwei Attribute, um zwischen menschengemachten und KI-geschriebenen Texten zu unterscheiden: Deren "Verworrenheit" (Perplexity) und "Ruckartigkeit" (Burstiness), wie "Der Standard" berichtet. Ein Test habe jedoch gezeigt, dass sich das Tool durchaus noch täuschen lässt.

Powerpoint war gestern

Ein zentraler Bestandteil der Schul- und Studienzeit lässt wohl noch Jahre später viele Menschen schweissgebadet aufwachen: das Abhalten von Referaten, Präsentationen und Vorträgen. Die Nervosität kann künstliche Intelligenz zwar noch nicht abnehmen, dafür aber zumindest das Basteln einer Präsentation. Tools wie Beautiful AI, Decktopus oder Dropdeck sollen etwa anhand simpler Prompts optisch ansprechende Folien basteln, etwa mit Inputs wie "Tortendiagramm der Marktanteile von Social-Media-Plattformen" oder "Wer ist Yoda?". Die Lösungen liefern auf Wunsch Kurztexte mit Bildern, Infografiken, Zitaten oder Tabellen. Andere KI-basierte Präsentationstools sind Gamme, SildesAI oder Tome. Oft bieten die Entwickler Stock-Bilder, -Logos und -Videos an, Nutzerinnen und Nutzer können aber meist auch eigene Inhalte wie Schriftarten oder Farben hinzufügen.

Recherche mit KI

Trotz des Missbrauchspotenzials stehen Bildungseinrichtungen mit der KI nicht auf Kriegsfuss – im Gegenteil. Die Universität Luzern empfiehlt zum Beispiel auf ihrer Website mehrere KI-Tools, die bei der Recherche helfen können. Das Tool Literature Review verschaffe etwa einen schnellen Überblick über die vorhandene Literatur zu einem Thema in einem bestimmten Zeitraum – oftmals einer der ersten Schritte einer Literaturarbeit. Elicit liefert ebenfalls eine Liste an Artikeln und KI-generierte Kurzzusammenfassungen dazu. Die Anwendungen Litmaps und Research Rabbit liefern grafische Darstellungen von Literatur und zusammenhängenden Artikeln.

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