Hintergrund

So geht es mit der IFA weiter

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von Leslie Haeny und msc

Die IFA wird auch künftig in der Messe Berlin stattfinden. Allerdings hat die Messe Berlin nicht mehr viel mitzureden. Konzeptionell und inhaltlich geben für die kommenden 10 Jahre der IFA-Rechteinhaber GFU und das Veranstaltungsunternehmen Clarion den Takt vor.

(Source: Messe Berlin GmbH)
(Source: Messe Berlin GmbH)

Die IFA wird weiterhin in den Hallen der Messe Berlin stattfinden. Allerdings ändert sich nächstes Jahr einiges an der Organisation der internationalen Elektronikmesse. Wie der "Tagesspiegel" berichtet und GFU-Sprecher Roland Stehle bestätigt, ist die Messe Berlin ab 2023 nur noch Vermieterin des Geländes und nicht mehr Veranstalterin. Die Organisation obliegt fortan dem IFA-Rechteinhaber GFU und dem Veranstaltungsunternehmen Clarion.

Zu diesem Zweck gründen die beiden Parteien die IFA Management GmbH. Laut "Tagesspiegel" hält Clarion einen Anteil von 51 und GFU einen Anteil von 49 Prozent der neuen Firma. Als Geschäftsführer wird Oliver Merlin agieren, wie Roland Stehle sagt. Der aus dem englischen Sprachraum stammende Eventmanager soll die Geschäfte zumindest interimistisch von Berlin aus leiten.

Wie es im "Tagesspiegel" weiter heisst, verhandelten die Messe Berlin und die GFU über ein Jahr, bis es zur Einigung kam. Diese sieht vor, dass die IFA für die nächsten zehn Jahre in der Messe Berlin stattfindend wird. Nach fünf Jahren haben beide Seiten ein Sonderkündigungsrecht. Allerdings würde dann eine Strafzahlung für die Partei fällig, welche die Vereinbarung auflösen will. Der Vertrag gilt bereits ab der nächsten IFA im September 2023.

Am Freitag, 18. November, sollen die Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, und die Vertragsparteien die Pläne, wie es mit der IFA weitergeht, offiziell präsentieren.

Schlechtere Konditionen für die Messe Berlin

Für die Messe Berlin bedeuten die neuen Konditionen einen Verlust. "Die Messe ist nur noch Vermieter der Hallen und vielleicht steht am Ende eine schwarze Null", zitiert die "Berliner Morgenpost" einen Beobachter der Verhandlungen. Die Messe Berlin habe die schlechteren Vertragsbedingungen zähneknirschend akzeptiert. Der Messe und auch dem Bundesland Berlin selbst ging es zuletzt vor allem darum, die Stadtrendite durch eine IFA in Berlin zu erhalten, wie das Blatt weiter schreibt.

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde die IFA künftig an einem neuen Standort stattfinden. Das hatte laut "Berliner Morgenpost" auch mit dem Agieren von Ex-Messe-Berlin-CEO Christian Göke zu tun, der seine Funktion Ende 2020 ablegte. Göke soll anschliessend hinter den Kulissen den Kontakt zwischen Aquila - einer Berliner Beteiligungsgesellschaft, die seinem damals neuen Arbeitgeber Gegenbauer gehört -, Clarion und der GFU vermittelt haben. Aufgrund seiner Nähe zu Göke stellte die Messe Berlin ihren langjährigen IFA-Direktor Jens Heithecker am 28. April 2022 frei. Mehr darüber können Sie hier nachlesen.

Wei GFU-Sprecher Roland Stehle auf Anfrage sagt, wird Göke künftig keine Rolle mehr in der IFA-Organisation spielen. Er habe sich auf eigenen Wunsch zurückgezogen.

Was es an der IFA 2022 zu sehen gab und alle weiteren IFA-News finden Sie im Onlinedossier.

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