Nachgefragt

CEtoday - wie alles begann

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CEtoday hat vergangenes Jahr sein 10-jähriges Bestehen gefeiert. Aber warum gibt es ­CEtoday eigentlich, was hat sich in diesen 10 Jahren getan und wie wird es weitergehen?

Marc Landis, Chefredaktor und Leslie Haeny, stv. Chefredaktorin. (Source: Netzmedien)
Marc Landis, Chefredaktor und Leslie Haeny, stv. Chefredaktorin. (Source: Netzmedien)

Warum habt ihr vor 10 Jahren CEtoday ins Leben gerufen?

Marc Landis: Als ich die Idee hatte, CEtoday zu lancieren, wollte ich vor allem eine journalistische Publikation für die Schweizer CE-Branche auf den Markt bringen. Ich war überzeugt davon, dass es für eine gut gemachte Informationsplattform mit dem Fokus auf redaktionelle Eigenleistung einen Platz im Markt gab. Ich habe ja meine Wurzeln in der Branche und hatte 8 Jahre Berufserfahrung als CE-Fachjournalist in anderen Redaktionen, bevor ich 2010 zu den Netzmedien kam. Ich wusste also, worauf es bei der Zeitschriftenproduktion ankommt. Auch brachte ich das wichtige Branchen-Know-how mit und kannte die relevanten Ansprechpartner. Zudem passte CEtoday thematisch gut zu den Netzmedien mit seinen IT-Publikationen Netzwoche beziehungsweise ICTjournal und der Channelpublikation IT-Markt. CEtoday war dazu eine fast schon logische Ergänzung.

Wie hat die Branche auf die Lancierung reagiert?

Landis: Natürlich hatte niemand auf CEtoday gewartet, denn vor 10 Jahren war der Markt schon nicht mehr so einfach. Und es gab mit «CE Markt Schweiz» und «Home Electronics Inside» bereits zwei etablierte Fachpublikationen in der Deutschschweiz. Die CE-Branche reagierte aber grundsätzlich wohlwollend auf die Lancierung von CEtoday. Einige Branchenteilnehmer wollten dem neuen Magazin eine Chance geben, die anderen wollten erst abwarten, um zu sehen, ob wir es auch tatsächlich ernst meinten. Diesen Tatbeweis haben wir mittlerweile wohl mehr als erbracht.

Was war das Ziel von CEtoday?

Landis: Wir wollten ein neues, glaubwürdiges Leitme­dium für die Schweizer Consumer-Electronics-Branche schaffen, das sich durch Nähe zum Markt, redaktionelle Eigenleistung und fachliche Kompetenz von anderen Branchenblättern abhebt. Denn in Zeiten des Wandels braucht es Leitmedien, die analysieren, einordnen und, ja, manchmal auch den Finger in die offenen Wunden legen. Letztlich geht es uns als Medienschaffende um Glaubwürdigkeit und darum, gelesen zu werden. Wir haben deshalb immer darauf geachtet, dass hinter unseren Artikeln journalistische Recherche steckt und wir nicht einfach unbearbeitete Pressemitteilungen der Hersteller publizieren. Das können andere Publikationen tun, aber dafür braucht es keine Journalisten. Wir hingegen wollten immer die Nummer eins sein im Schweizer Markt, die Aktuellsten, die mit den meisten, wichtigsten und exklusivsten News. Und dieses Ziel haben wir erreicht.

Wie muss man sich den Entwicklungsprozess der damals neuen Publikation vorstellen?

Landis: Die frühere CEtoday-Redaktorin Jasmine Hartmann und der ehemalige stv. Chefredaktor Fabian Pöschl, der heute als Wirtschaftsredaktor bei 20 Minuten arbeitet, waren sehr stark am Entwicklungsprozess beteiligt. Ich bezog sie immer in die strategische Planung mit ein, legte Wert auf ihren Input zu redaktionellen Rubriken, Gefässen und der Themenplanung. So entwickelten wir etwa das Mystery-Shopping, das wohl beliebteste redaktionelle Gefäss.

Leslie Haeny: Auch nach 10 Jahren ist der Entwicklungsprozess von CEtoday nicht abgeschlossen. Ich bin zwar erst seit vier Jahren bei den Netzmedien, aber in dieser Zeitspanne hat sich vieles verändert. So haben wir CEtoday vor zweieinhalb Jahren damit begonnen, Pro-AV- und Digital-Signage-Themen und das Projektgeschäft fokussierter in die Berichterstattung miteinzubeziehen. Schliesslich gibt es immer mehr Pa­rallelen zwischen den erwähnten Branchen. Ausserdem haben wir mit unseren Hands-on-Videos, dem wöchentlichen Videorückblick und den Videoeindrücken von unterschiedlichen Messen neue Onlineformate geschaffen, die nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam sein sollen. Die gesamte Netzmedien-Redaktion hat sich zudem einem Transformationsprozess unterzogen und haut nun prozessorientierter und zielgerichteter in die ­Tasten.

Was war euer persönliches Highlight in den vergangenen 10 respektive 4 Jahren CEtoday?

Landis: Es ist schwierig, etwas Spezielles herauszupicken. Ich als Messefan finde es beispielsweise super, dass es in der Unterhaltungselektronik und bei den Elektrohaushaltsgeräten nach wie vor eine gemeinsame Messe für die gesamte Branche gibt, die Home Fair. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man an die Corona-Jahre mit Homeoffice und virtuellen Events zurückdenkt. Auch hat die Bedeutung von Messen im Marketing-Mix vieler Unternehmen in den vergangenen Jahren abgenommen. In meinen Augen sind Messen aber immer noch das effizienteste Mittel, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sich einen Überblick über die Branche zu verschaffen und sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen.

Haeny: Mein persönliches Highlight war sicher, dass ich vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren die stellvertretende Chefredaktion für CEtoday übernehmen durfte. Eine spannende neue Herausforderung für mich. Zudem war die Home Fair eines meiner absoluten Highlights. Ich übernahm die stellvertretende Chefredaktion im Januar 2020 – kurz bevor wir alle für mehrere Wochen in den Lockdown mussten. Branchen­events und persönliche Treffen gab es lange Zeit keine. Auch Interviews führten wir in dieser Zeit nur virtuell. Die erste Ausgabe der Home Fair im September 2021 war für mich daher auch die erste richtige Gelegenheit, mich den Persönlichkeiten aus der Branche vorzustellen und mich mit ihnen auszutauschen. Und auch wenn uns die Produktion des ersten offiziellen Messeguides zur Home Fair ein bisschen ins Schwitzen brachte, war es eine tolle Erfahrung.

Was bringt die Zukunft für CEtoday?

Landis: Wir sind offen für die Weiterentwicklung von ­CEtoday, machen sie aber abhängig vom Interesse der Lesenden und von der Entwicklung in der CE- und Pro-AV-Branche. Wir machen CEtoday ja für unsere Leserinnen und Leser und werden uns immer daran orientieren, wo wir sie finden und ansprechen können.

Haeny: So schnell werden uns die Ideen nicht ausgehen. Schliesslich liefern uns die CE- und Pro-AV-Branche dank ihrer Dynamik und stetig neuer technischer Entwicklungen auch laufend neue, spannende Themen. Die vergangenen zwei Jahre haben uns zudem gezeigt, dass nicht nur die Branche, sondern auch wir als CEtoday- und Netzmedien-Team schwierige Zeiten überstehen können.

Mehr zu 10 Jahren CEtoday lesen Sie im Onlinedossier zum Jubiläum.

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