Ausgestattet mit Kameras, Sensoren und Roboterarmen

Hightech-Bienenkorb schützt Tiere dank KI

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von Yannick Züllig und lha

Durch den Einsatz von KI und Robotik will ein Start-up Imkern und Imkerinnen das Leben einfacher machen. Der Bienenstock "Beehome" überwacht, pflegt und unterstützt die Honigbienen.

Roboter bei der Arbeit im "Beehome": KI kümmert sich um alles (Foto: beewise.ag)
Roboter bei der Arbeit im "Beehome": KI kümmert sich um alles (Foto: beewise.ag)

Mit Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) will das israelische Jungunternehmen Beewise Imkerinnen und Imkern die Arbeit erleichtern. Dazu hat das Start-up den smarten Bienenstock "Beehome" entwickelt, wie das Portal "pressetext.com" berichtet.

Im Kibbuz "Beit HaEmek" im Norden des Landes sind gleich 24 automatisierte Bienenstöcke für zwei Millionen Tiere installiert. Im Inneren befinden sich Kameras, Sensoren und Roboterarme sowie eine Zentrifuge, mit der der Honig aus den Waben herausgeschleudert wird.

Strom beziehen die "Beehomes" aus Solarzellen auf dem Dach. Das Innere der Hightech-Bienenstöcke ist klimatisiert. Bislang finden die Stöcke vor allem im Herstellerland Anwendung, einige Modelle wurden aber auch schon ins Ausland exportiert.

Automatische Medikamentenausgabe

Sensoren und Kameras überwachen den Zustand der Bienen. Die gesammelten Daten werden per Computer ausgewertet. Die dazu nötige Software hat das Unternehmen ebenfalls selbst entwickelt. Sie basiert auf KI und wurde darauf trainiert, den gesundheitlichen Zustand der Bienen zu beurteilen und angemessen darauf zu reagieren. Bei Bedarf erhalten sie aus der Hand des Bordroboters Medikamente, Zucker oder Wasser.

"Dank KI weiss unsere Software ganz genau, was die Bienen brauchen", sagt Netaly Harari, Director of Operations bei Beewise. Wenn der Computer ein Problem entdecke, das er mithilfe des Roboters nicht lösen kann, alarmiert er den Imker oder die Imkerin.

Kampf gegen Artensterben

Laut Entomologie-Professor Sharoni Shafir, der das Bienenforschungszentrum auf dem Rehovot-Campus der Hebräischen Universität Jerusalem leitet, kann die Technologie dazu beitragen, Bienenvölker, auch bedrohte Arten, zu schützen. "Manchmal braucht ein Imker mehrere Monate, um zu erkennen, dass es ein Problem gibt", sagt Shafir und fügte hinzu: Imker könnten mit dem Roboter die meisten dieser Probleme in Echtzeit lösen und die Sterblichkeitsrate der Bienen reduzieren.

Jede sechste Bienenart sei regional bereits ausgestorben. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2019 sind der Verlust von Lebensräumen und der Einsatz von Pestiziden die Hauptursachen. Hinzu kommen Krankheiten und Schädlinge wie "Varroa destructor", eine Milbe, die eine verheerende Wirkung auf Honigbienen hat. Die Sensoren in den Beehomes erkennen einen Befall so frühzeitig, dass eine Reaktion möglich ist.

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