Goldbojen, Mastertitel und ein Schottenrock

Das war die Best of Swiss Web Award Night 2022

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von Kevin Fischer und cka

An der Best of Swiss Web Award Night 2022 hat es in einer Kategorie keinen Gold-Gewinner gegeben. Zwei Teams heimsten dafür gleich zweimal Gold ein. Den Mastertitel erhielt aber ein anderes Projekt.

Die Gewinner des Master of Swiss Web 2022. (Source: Netzmedien)
Die Gewinner des Master of Swiss Web 2022. (Source: Netzmedien)

Die Best of Swiss Web Award Night 2022 ist vorbei. "The Hall" füllte sich am 7. April mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, darunter die Teams, die auf eine der begehrten Bojen und den Titel des Master of Swiss Web hofften. Durch den Abend führte der Schweizer TV-Moderator Marco Fritsche.

Den Beginn machten traditionsgemäss die "Best of Swiss Web Buddies", wie Fritsche sie ankündigte: die Gründer von Best of Swiss Web Heinrich Meyer, Martin Matt und Christof Zogg. "B2B goes E-Commerce" war ein grosser Trend, der aus den Projekteingaben hervorstach, wie Zogg erklärte. Heinrich Meyer begrüsste zwei neue Partner für die 22. Ausgabe von Best of Swiss Web: Hostpoint und Meta.

Von links: Heinrich Meyer, Martin Matt und Christof Zogg mit Moderator Marco Fritsche. (Source: Netzmedien)

Die ersten Goldbojen finden ihre Besitzer

Danach ging es auch schon los mit der Preisvergabe. Digital Commerce war die erste von 11 Kategorien, in denen Projekte bewertet wurden. Goldgewinner war die Live-Video-Beratung der Migros-Fachmärkte. Qualitativ hochwertige Beratung werde in dem Moment geliefert, in dem die Kundschaft sie benötigt, so das Urteil. Das Projekt stand nicht zum letzten Mal auf der Bühne an dem Abend.

Als nächstes folgte der Gewinner in der Kategorie Business - oder hätte folgen sollen. Dieses Jahr gab es in der Kategorie nämlich kein Gold. "Wir wünschen uns für nächstes Jahr mehr Risikobereitschaft, sind aber überzeugt, dass wir dann wieder ein Gewinnerprojekt küren können", vertröstete Jurypräsidentin Maud Hoffmann die Anwesenden.

In der Kategorie Performance Campaigns ergatterte die Herbst-Kampagne 2021 von Zürich Tourismus Gold. Eine einfache, aber kreative Idee sei zu einem performanten Case gemacht worden.

Gold in der Kategorie Performance Campaigns geht an Zürich Tourismus Herbst-Kampagne 2021. (Source: Netzmedien)

Die dritte Auflage des Spezialpreises "Best of .swiss"

Bereits zum dritten Mal wurde danach der Spezialpreis "Best of .swiss" vergeben. Doch sind dieses Jahr das erste Mal auch Romands auf der Shortlist vertreten, sagte René Dönni vom Bakom. "Wir haben also endlich den Sprung über den Röschti-Graben geschafft."

Den Sieg errang "gebäudehülle.swiss". Moderator Fritsche witzelte, ob es sich dabei um ein Verhütungsmittel für Häuser handle. Tatsächlich ist es aber eine Kompetenzplattform für die Gebäudehüllen-Branche und ihre Spezialistinnen und Spezialisten.

Der Spezialpreis "Best of .swiss" geht an "gebäudehülle.swiss". (Source: Netzmedien)

Laufen, expandieren und Schottenrock

Auf den Spezialpreis folgte die Kategorie Digital Campaigns. Diese konnte "Runtime" von Ochsner Sport für sich entscheiden. Die Kampagne richtet sich an Läuferinnen und Läufer. Der Clou: Das Hören von Podcasts via App funktioniert nur dann, wenn der User rennt.

In der Kategorie Productivity räumte der "glaCE Glaskonfigurator" ab. Damit lassen sich Glasaufbauten benutzerfreundlich zusammenstellen. Die goldene Boje nahm ein Teammitglied im Schottenrock entgegen.

Gold in der Kategorie Productivity holt sich das Team um: glaCE Glaskonfigurator. (Source: Netzmedien)

Darauf folgte die Kategorie Public Value, in der "S-GE GoGlobal Cockpit" von Switzerland Global Enterprise. Dabei handelt es sich um eine Informationsplattform für Schweizer Firmen, die ins Ausland expandieren wollen.

Die Gold-Gewinnerinnen und -Gewinner in der Kategorie Public Value vom Projekt S-GE GoGlobal Cockpit. (Source: Netzmedien)

Der Goldbach Crossmedia Award

Bereits zum fünften Mal wurde nun der Goldbach Crossmedia Award im Rahmen von Best of Swiss Web verliehen. Erst das dritte Mal wurde ausser den drei Awards der Fachjury auch ein Publikumspreis verliehen. Der Publikumsliebling war dieses Jahr die Kampagne Migros Weihnachten, in der eine orange, tollpatschige Drohne die Hauptrolle spielt. Die Agentur Wirz Communications setzte die Kampagne im Auftrag des Migros-Genossenschafts-Bunds um.

Der Publikumspreis ging an die Kampagne Migros Weihnachten. (Source: Netzmedien)

Danach wurden die Awards der Fachjury vergeben. Bronze ging an die Kampagne "Share Your Fire" im Auftrag von Allianz Suisse und umgesetzt von Sir Mary. "Chleiderchäschtli" holte sich Silber - in Auftrag gegeben von Zalando, realisiert von Jung von Matt.

Goldbach-Gold ging an die Kampagne Runtime, die früher am Abend bereits eine goldene Boje in der Kategorie Digital Campaigns abgeräumt hatte. Die Kampagne wurde im Auftrag von Ochsner Sport von Thjnk Zürich umgesetzt.

Goldbach-Gold geht an das Team um Runtime. (Source: Netzmedien)

Medizinisches Zubehör, Immobilien und Expansion

Nach dem Abendessen ging es mit der Kategorie Technology weiter. Die Kategorie entschied der Thommen-Medical-B2B-Webshop für sich. In der Kategorie Innovation holte sich "Property Captain" Gold. Mit dem Projekt sei der Erwerb von Immobilien mit wenig Eigenkapital möglich, dank einer "Rent2Buy"-Option, mit der sich Häuser und Wohnungen per Mietzahlung langfristig kaufen lassen.

Property Captain ergattert Gold in der Kategorie Innovation. (Source: Netzmedien)

In der Kategorie Marketing machte ein Projekt das Rennen, das schon früher am Abend eine Goldboje ergattert hatte: S-GE GoGlobal Cockpit.

Der digitale Rückblick

Christof Zogg hielt an dem Punkt des Abends seinen traditionellen digitalen Rückblick. Er thematisierte unter anderem die Always-on-Cam von Amazon, die in der Wohnung herumfliegt und filmt. "Da kann man auch von fern schön zuschauen, wie jemand zuhause einbricht." Zudem hätten alle unterdessen genug von Zoom-Meetings gehabt - ausser der CEO von Better.com. In einer grossen Videokonferenz habe er 900 seiner Mitarbeitenden bequem verkündet: "Ich habe keine guten Nachrichten für euch… Wenn Sie in diesem Call sind, wurden Sie entlassen."

Christof Zogg präsentiert seinen Rückblick auf das digitale Jahr. (Source: Netzmedien)

Die nächste Goldboje vergab die Jury für die Kategorie User Experience. Dazu kam Netzmedien-Chefredaktor Marc Landis auf die Bühne. Moderator Fritsche fragte ihn, wie es denn heute um die User Experience von körperlich oder geistig benachteiligten Menschen auf modernen Websites stehe. "Es wird in der Webentwicklung immer noch zu wenig barrierefrei entwickelt", sagte Landis. "Das finde ich nicht mehr zeitgemäss, denn es grenzt Menschen aus, die sonst schon benachteiligt sind. Das sollte nicht sein."

Marc Landis, Chefredaktor von Netzwoche, IT-Markt und CEtoday. (Source: Netzmedien)

Der Gewinner in der Kategorie User Experience machte es diesbezüglich richtig: Das Covid-19-Dashboard holte sich die Goldboje. Alle Informationen des Bundesamts für Gesundheit seien einfach aufbereitet und übersichtlich dargestellt.

Die letzte Goldboje und der Master of Swiss Web 2022

Die letzte Goldboje des Abends vergab die Jury in der Kategorie Creativity. Gewonnen hat das Projekt Kunsthaus Zürich Visitorguide. Mit dem Guide gelinge das Navigieren im Kunsthaus Zürich spielerisch.

Schliesslich folgte der langersehnte Moment, in dem bekannt wurde, wer den Titel Master of Swiss Web 2022 erhalten würde. Die Jury, die Leserschaft der Netzwoche und das Saalpublikum entschieden mit je einem Drittel der Stimmen, welches Projekt zum Master wird. Auf dem dritten Platz landete "Liiva - Digitale Begleiterin für jeden Wohntraum". Auf dem zweiten Platz landete der Favorit der Jury und zweifache Goldgewinner S-GE GoGlobal Cockpit.

Das Rennen um den begehrten Titel Master of Swiss Web 2022 machte die Live-Video-Beratung der Migros-Fachmärkte, das Projekt, das die erste Goldboje des Abends eingeheimst hatte.

Das Siegerfoto: Der Master of Swiss Web 2022 ist die Live-Video-Beratung der Migros-Fachmärkte. (Source: Netzmedien)

Damit war die Best of Swiss Web Award Night 2022 Geschichte - zumindest für einige. Die Bar war noch bis 02:00 Uhr morgens geöffnet.

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