Die Neobank der Credit Suisse hat 100'000 Kunden
Ein Jahr nach ihrer Lancierung zählt die Digital-Banking-App CSX der Credit Suisse bereits 100'000 Nutzerinnen und Nutzer. Sie verwalten ein Vermögen von insgesamt einer Milliarde Franken. Doch nicht alle, die CSX nutzen, sind Neukunden der Credit Suisse.
Im Oktober 2020 ist die Grossbank Credit Suisse mit ihrer Neobank CSX gestartet. Nun zieht sie Bilanz über das erste Geschäftsjahr und und veröffentlicht – zumindest ein paar – Nutzerzahlen. Laut ihrer Mitteilung hat CSX mittlerweile mehr als 100'000 Kundinnen und Kunden, die im Durchschnitt eine Transaktion pro Tag tätigen. Die Hälfte von ihnen habe die CSX zu ihrem Lohnkonto oder ihrer primären Bankverbindung gemacht. Das gesamte derart verwaltete Vermögen beläuft sich auf über eine Milliarde Schweizer Franken.
Zum Vergleich: Laut einem Bericht der Zeitung "Der Bund" hat Konkurrentin Neon aktuell 80'000 Kundinnen und Kunden und soll demnächst die Marke von 100'000 knacken. Das von der Bank Cler betriebene Zak meldet demnach 45'000 Nutzerinnen und Nutzer, während es bei Yuh von Postfinance und Swissquote aktuell 33'000 sind.
Die Zahlen der Credit Suisse sind jedoch mit etwas Vorsicht zu geniessen. In seiner Analyse auf dem Blog des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) weist Andreas Dietrich darauf hin, dass unklar sei, wie viele der 100'000 CSX-Kundinnen und -Kunden von einem anderen Angebot der Credit Suisse zum Digital-Banking-angebot wechselten. Auf Nachfrage von "L'Agefi" wollte Anke Bridge-Haux, Leiterin des Bereichs Digital Banking bei der Credit Suisse, weder die Zahl tatsächlicher Neukunden noch die Höhe des von ihnen verwalteten Vermögens nennen.
Laut den von IFZ veröffentlichten Zahlen entschieden sich 40 Prozent für das kostenlose CSX-Angebot "White", 30 Prozent für die kostenpflichtige Variante "Black" und weitere 30 Prozent nahmen das Gratisangebot "Young" in Anspruch. Mehr als die Hälfte der Kundinnen und Kunden ist jünger als 34 Jahre. Weniger als ein Drittel der Kundschaft ist älter als 46.
Zudem, heisst es beim IFZ unter Berufung auf Umfragen, sei die Marke CSX bei der Schweizer Bevölkerung inzwischen bekannter als die Konkurrenzangebote Zak und Neon. Demnach entspricht der Bekanntheitsgrad von CSX jenem von Revolut.
Im Verlauf des ersten Geschäftsjahres baute Credit Suisse das CSX-Angebot laufend aus. So kamen etwa Versicherungslösungen von Drittanbietern hinzu, sowie die Möglichkeit, in der App einen Privatkredit zu beantragen.
Auch in den kommenden Monaten soll CSX erweitert werden, darunter durch Konto-/Kreditkartenangebote, Mietzinskautionen sowie eine umfassende Plattform für Erwerb und Veräusserung von Liegenschaften.
Diesen Frühling untersuchte das IFZ den Digitalisierungsgrad von 35 Retailbanken. Dabei berücksichtigte das Forscherteam 87 Faktoren. In der Auswertung schafft es Credit Suisse nur auf Platz 2. Wer an der Spitze der Rangliste steht, lesen Sie hier.