Hands-on

Mit dem Samsung Galaxy Z Flip3 klappt das Selfie freihändig

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von Silja Anders und lha

Samsung bringt das Klapphandy zurück - und diesmal ist es smart. Im Hands-on weckte das Galaxy Z Flip3 nostalgische Gefühle, und mit den Annehmlichkeiten der modernen Technologie macht Klappen noch mehr Spass.

Das Samsung GalaxyZ Flip3 hat die Tauchprüfung bestanden. (Source: Netzmedien)
Das Samsung GalaxyZ Flip3 hat die Tauchprüfung bestanden. (Source: Netzmedien)

Wer meint, Klapphandys seien aus der Mode, der irrt. Den Beweis liefert Samsung mit seinem neuen Galaxy Z Flip3 5G. Für dieses Gerät kann dem Hersteller applaudiert werden – gleich nachdem das Gerät aus der Hand gelegt wurde. Denn obwohl die Entsperr-Funktion via Gesichtserkennung theoretisch freihändig funktionieren sollte, muss doch noch über den Bildschirm gewischt werden, um auf den Startbildschirm zu gelangen. Zwar ohne Eingabe eines Pincodes, aber trotzdem nicht ohne Hände.

Etwas störend ist auch der Falz an der Klappstelle des Handys auf dem Bildschirm. Er ist nicht sehr stark zu spüren, aber doch genug, dass es sich nicht so geschmeidig wischen und scrollen lässt wie auf einem herkömmlichen Touchscreen ohne Klapp-Möglichkeit. Wer ein gutes Auge hat, könnte ausserdem wortwörtlich "einen Knick in der Optik" haben oder diesen eben auf dem Bildschirm erkennen, wenn beispielsweise ein Foto betrachtet oder ein Video geschaut wird.

Dieses Merkmal ist zwar etwas irritierend, lässt sich bei einem Klapp-Smartphone aber nun mal nicht verhindern. In zugeklapptem Zustand reicht ein doppeltes Antippen des kleinen Cover Screens des Handys, um Datum, Wochentag und Uhrzeit anzuzeigen. Beim Aufladen wird auf dem kleinen Cover Screen ausserdem konstant angezeigt, wie viel Prozent Akkuleistung bereits vorhanden sind und wie lange es noch dauern wird, bis der Akku vollständig aufgeladen ist.

Samsung verspricht für das Flip3 ausserdem eine IPX8-Wasserresistenz. Den Test hat das Smartphone bestanden. Nachdem es in einem Wasserkrug versenkt wurde, funktioniert es immer noch einwandfrei und ist nach wie vor einsatzbereit. Das Handy ist also ein guter Taucher für Süsswassergebiete. Für den Pool oder Strand ist es allerdings nicht geeignet, da Chlor und Salz dem Gerät schaden können und es nicht staubresistent ist.

Satte Farben und nützliche Kamerafunktionen

Praktisch ist der Knick allerdings für den Flex-Modus. In diesem ist es möglich, das Handy in beinahe jedem beliebigen Winkel aufzustellen, um etwa Selfies zu machen oder Video-Anrufe durchzuführen. Die Benutzenden brauchen dabei keine Sorge zu haben, dass das Telefon plötzlich umkippt, denn es bleibt in dem Winkel stabil, in dem sie es zuvor aufgestellt haben. Wird ein Video gemacht, kann sogar während des Filmens das Telefon hin- und herklappen. Um eine potentielle Bildbearbeitung im Nachhinein zu vermeiden, kann der Nutzer oder die Nutzerin bereits in der Kamerafunktion einstellen, in welchem Format das Foto geschossen werden soll. Das Flip3 bietet damit die Möglichkeit, semi-professionelle Fotos in erstaunlich guter Qualität aufzunehmen. Die Kamera hat tatsächlich am meisten überzeugt. Über den Cover-Screen können selbst in zugeklapptem Zustand mit der Quick Shot-Funktion Bilder aufgenommen werden. Ein Doppelklick auf die Einschalttaste genügt hier, um die Kamera zu aktivieren. Soll während dieses Modus in die Standard-Kamerafunktion gewechselt werden, reicht es, das Smartphone einfach aufzuklappen. In diesem Fall muss das Telefon nicht mehr entsperrt werden.

Besonders angenehm ist die Möglichkeit, bereits in der Kamerafunktion verschiedene Bildformate wie etwa 16:9 einstellen zu können. Die satten Farben und die hohe Auflösung sorgen dafür, dass selbst Laiinnen und Laien ansehnliche Fotos mit dem Galaxy Z Flip3 schiessen können.

(Source: Netzmedien)

Ob in der normalen Einstellung...

(Source: Netzmedien)

...oder mit Weitwinkel

(Source: Netzmedien)

Die Ergebnisse können sich sehen lassen und büssen nichts in ihrer Qualität ein.

Funktion Smart Tag

Als zusätzliches Gadget wurde gemeinsam mit dem Smartphone ein Smart Tag getestet. Mit dem Handy via Bluetooth gekoppelt, soll entweder das Telefon den Smart Tag finden oder umgekehrt. Verlegt man beispielsweise zuhause das Handy, reicht ein Doppelklick auf das kleine Suchgerät, um das Telefon klingeln zu lassen, womit es sich leicht wiederfinden lässt. Umgekehrt soll das Ganze ähnlich funktionieren. Der Smart Tag am Schlüsselbund oder Hundehalsband angebracht, soll der oder die Unglückliche per Suchfunktion über Google Maps in der Lage sein, das Verlorengegangene wiederzufinden. In der Praxis enttäuschte diese Funktion und der Hinweis von Samsung über die Genauigkeit der Suche lässt leider ebenfalls jegliche Hoffnung schwinden:

(Source: Screenshot / Netzmedien)

Galaxy Buds2

Samsung verspricht mit den Galaxy Buds2 Premium-Klang mit aktiver Geräuschunterdrückung. Beim Test zeigt sich: Das Unternehmen hält, was es verspricht. Die Buds sind leicht und sehr bequem. Es ist kaum zu spüren, dass etwas im Ohr ist – bis die Musik beginnt. Ein klarer Sound und satter Bass ziehen die Nutzenden in die Musik hinein und die Welt um einen herum wird ausgeblendet. Dank der aktiven Geräuschunterdrückung bieten die Earbuds ein atemberaubendes Klangerlebnis.

Fazit:

Vor allem mit der Kamera-Funktion überzeugt das Samsung Galaxy Z Flip3. Die hochauflösenden Ergebnisse machen Lust auf mehr und verleiten dazu, alles zu fotografieren, was einem vor die Linse kommt. In Sachen Benutzerfreundlichkeit bietet das Smartphone sicher viel, büsst aber leider im Bereich "hürdenfreies Scrollen" und Smart Tag wieder etwas an Qualität ein. Praktisch und handlich ist das Telefon aber auf jeden Fall und das Auf- und Zuklappen macht grossen Spass - auch wenn ich nicht getestet werden konnte, ob das Telefon tatsächlich 200'000 Klappbewegungen standhält, wie es Samsung verspricht. Die Galaxy Buds2 lohnen sich allerdings sehr und liefern jedes Feature, das der Hersteller verspricht. Alles in allem ist das Smartphone ein gutes Gerät, auch wenn aus persönlicher Sicht nicht alles zu 100 Prozent überzeugen konnte. Für Fotosessions in der Natur ist das Handy auf jeden Fall ein guter Begleiter, um sich einmal wie eine halbwegs gute Fotografin fühlen zu dürfen.

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