One-to-One mit Daniel Houlmann von Inyx

Wie Inyx seinen Kunden und Partnern mehr Transparenz bieten will

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Seit März 2020 ist Daniel Houlmann Geschäftsführer von Inyx. Im Interview verrät er, welche Veränderungen er für das Unternehmen geplant hat und wie die Zusammenarbeit mit der Schwesterfirma Ceconet funktioniert.

Daniel Houlmann, Geschäftsführer von Inyx (Source: Inyx)
Daniel Houlmann, Geschäftsführer von Inyx (Source: Inyx)

Wie sind Sie als Geschäftsführer bei Inyx gestartet?

Daniel Houlmann: Sehr gut. Der Wechsel hat sich ziemlich langsam eingestellt. Ich war ja schon vorher bei Inyx im Verkauf und in der Technik tätig. Es sind dann laufend mehr Aufgaben auf mich zugekommen, auch neue Herausforderungen. Das Ganze war für mich ein wenig ungewohnt. Aber mit der Unterstützung durch die Inyx-Gründer Peter Bachmann und Urs Kuhn ging alles gut. Meine Haupttätigkeit ist nach wie vor, dass ich für die Kunden da bin und direkte Unterstützung anbiete.

Demnach arbeiten Sie gerne direkt mit Ihren Kunden zusammen?

Ja (lacht). Es wäre wohl nicht gut, wenn ich das nicht gerne tun würde. Es ist auch unser Hauptbusiness, dass wir unseren Kunden direkte Unterstützung anbieten.

Was war für Sie die grösste Herausforderung als neuer Geschäftsführer?

Es sind sehr viele neue Sachen auf mich zugekommen, mit denen ich mich vorher nicht beschäftigt hatte. Firmeninterne Angelegenheiten, vor allem Aufgaben im Bereich des Projektmanagements, und deren Organisation. Mittlerweile habe ich mich aber gut eingefunden. Zum Glück helfen mir meine Partner noch aus.

Sind Peter Bachmann und Urs Kuhn nach wie vor in der Geschäftsleitung von Inyx vertreten?

Ja, genau. Vieles ist für mich ja absolutes Neuland. Und ich muss ehrlich sagen, ich muss mich als Geschäftsführer sowie auch als Verwaltungsrat noch zurechtfinden. Deshalb brauche ich ihre Unterstützung noch.

Was haben Sie als neuer Geschäftsführer als Erstes in Angriff genommen?

Gewisse Dinge waren für die Kundschaft oft nicht klar, wie zum Beispiel die Garantieleistungen. Das hat mich immer gestört. Deshalb haben wir jetzt alles viel transparenter gestaltet. Im Zuge dessen aktualisierten wir unsere Geschäftsbedingungen und passten den Webshop von der Struktur her an. Für den Kunden soll es so einfacher sein, Artikel und weitere Informationen zu finden.

Hat sich diesbezüglich auch etwas für Ihre Partner verändert?

Nicht direkt. Aber auch die Partner profitieren natürlich von mehr Transparenz, wenn sie etwas bei uns suchen oder bestellen möchten. Auch in der Offerte sind die Informationen viel übersichtlicher dargestellt.

Welche weiteren Veränderungen sind geplant?

Wir möchten uns noch mehr auf Dienstleistungen für unsere Kunden fokussieren – sei das mit hauseigenen Anleitungen, Kursen oder der Unterstützung vor Ort. Das heisst, auch bei der Beratung sowie Ausarbeitung von Projekten wollen wir Ansprechpartner sein.

Welche Position hat Inyx im Schweizer Markt?

Wir wollen massiv stärker und bekannter werden. Es ist auch eines unserer Ziele, den Bekanntheitsgrad von Inyx zu erweitern. Und wie bereits gesagt, wollen wir mehr als Partner wahrgenommen werden.

Und nicht nur als Dienstleister?

Genau.

Wie wollen Sie den Bekanntheitsgrad von Inyx stärken?

Wir wollen vermehrt ins Marketing investieren und auch wieder an Ausstellungen teilnehmen, sobald die Situation es wieder zulässt.

Wie unterstützt Inyx den Fachhandel?

Wir bieten Beratung und Schulungen für den Fachhandel, wie zum Beispiel produktspezifische Schulungen. Zusätzlich bieten wir technischen Support nach dem Verkauf an. Dazu gehört auch die gemeinsame Projektausarbeitung.

Inyx ist in der Gebäudeautomation sowie in der Audio- und Videoverteilung tätig. Wie würden Sie das Kerngeschäft von Inyx momentan beschreiben?

Unser Kerngeschäft ist ganz sicher die Gebäudeautomation mit Schwerpunkt KNX und Visualisierung. Bei KNX handelt es sich um ein Feldbus der Gebäudeautomation. Dort ist die Beratung sowie das Anbieten von Lösungen wichtig.

Was ist der Vorteil, wenn man in mehreren Branchen aktiv ist?

Der Vorteil ist, dass wir uns auf verschiedene Kundensegmente abstützen können. Es kommen auch Kunden auf uns zu, die beispielsweise noch nicht viel mit Gebäudeautomation zu tun hatten und mehr in der Audio-Video-Branche tätig sind. Durch uns ziehen solche Unternehmen dann Lösungen in Betracht, an die sie zuvor gar nicht gedacht haben. Durch unsere Aktivität in beiden Branchen können wir auch Informationen übergreifend nutzen und Marktbedürfnisse berücksichtigen.

Planen Sie, die Tätigkeiten von Inyx um noch eine Branche zu erweitern?

Wir sind momentan ziemlich ausgeschöpft. Aber wir sind auf jeden Fall offen für alles. Wir blocken nicht gleich ab, sondern evaluieren immer wieder neue Anfragen. Wir schauen ganz genau, ob dies auch in unserem Sinne ist und ob es für unsere Kunden Mehrwert generiert oder nicht.

Wie hat sich die Coronakrise bei Inyx spürbar gemacht?

Wir haben die Krise vor allem während der ersten Welle wahrgenommen. Es war eine Unsicherheit bei den Kunden zu spüren. Dies äusserte sich auch in einem Rückgang unserer Aufträge. Ab Mitte des Jahres ging dann aber alles wieder los. Viele Aufgaben mussten trotz der Pandemie erledigt werden, da laufende Projekte nicht noch weiter aufgeschoben werden konnten. Jetzt sind wir auf gutem Kurs und dürfen uns in den nächsten Monaten auf ein paar spannende Projekte freuen.

Können Sie etwas Konkretes zu diesen Projekten sagen?

Es sind Überbauungsprojekte, die wir mit unseren Partnern gewonnen haben. Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber es sind auf jeden Fall ein paar herausfordernde Projekte mit dabei.

Der Branche der Gebäudeautomation geht es demnach gut?

Ja, dort läuft es zurzeit gut. Seit dem kleinen Einbruch während der ersten Welle ist alles wieder im Lot. Es sieht auch für die nächsten Monate vielversprechend aus. Es lohnt sich momentan auf jeden Fall, auf diese Branche zu setzen.

Ist es in der Audio- und Videoverteilung denn momentan schwieriger?

Nein, nicht unbedingt. Es hat sich vielleicht ein wenig verschoben. Der Event-Bereich ist natürlich eingebrochen. Dafür gab es bei den Schulen eine Zunahme. Diese rüsten sich vermehrt mit interaktiven Geräten aus, damit sie Homeschooling betreiben können.

Wie wichtig ist der Event-Bereich für Inyx?

Die Event-Unternehmen sind in erster Linie die Kunden von Ceconet und nur teilweise auch von Inyx. Bei Ceconet hat man dementsprechend einen Rückgang festgestellt.

Inyx und Ceconet sind Schwesterunternehmen. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Es gibt sehr viele Überschneidungen. Wir haben gewisse Projekte, bei denen die Produkte beider Unternehmen zum Einsatz kommen. Diese Projekte realisieren wir dann auch gemeinsam. Es gibt aber auch andere Projekte, die nur Inyx oder Ceconet zugehören. Das Team ist bei beiden Unternehmen das gleiche. Ob es ein Projekt ist, das man dann gemeinsam oder alleine realisiert, spielt eigentlich keine Rolle.

Sitzen Sie auch deswegen alle an einem Standort?

Richtig. Das macht es einfacher, wenn man übergreifend etwas besprechen möchte. Wir haben ja auch teilweise die gleichen Kunden. Bei Inyx sind das fast keine Unternehmen aus der Eventbranche. Dennoch gibt es bei gewissen Projekten immer wieder Überschneidungen und wir müssen beispielsweise mit Gebäudeautomation unterstützen.

Bei Inyx und Ceconet ist das Thema Nachhaltigkeit auf der Website grossgeschrieben. Wie funktioniert das als KMU?

Als kleines Unternehmen ist die Nachhaltigkeit schon eine ziemliche Herausforderung für uns. Wir probieren soziales Bewusstsein um ethische Grundlagen einzuhalten. Wir betreiben das Geschäft verantwortungsvoll, ehrlich, fair und rücksichtsvoll. Wir möchten auch nicht, dass irgendwelche Diskriminierungen auftreten. Somit probieren wir, was Kunden, Lieferanten und Partner betrifft, neutral zu sein.

Wie wirkt sich die Nachhaltigkeit auf Ihre Arbeit aus?

Im Bereich Wirtschaft wollen wir ein nachhaltiges Wachstum generieren, um Kundenbedürfnisse gezielt erfassen und umsetzen zu können. Im Umweltbereich suchen wir zudem effiziente und umweltschonende Logistik. Das ist zwar nicht immer einfach, da wir auf die Logistikunternehmen unserer Partner angewiesen sind. Wir verfolgen natürlich auch einen schonenden Umgang mit Energie und Ressourcen. Zusätzlich probieren wir, die sozialen Umweltvorgaben bei Eigenproduktionen sowie mit den Lieferanten einzuhalten.

Wo sehen Sie Inyx in fünf bis zehn Jahren?

Das Ziel ist es, unser Angebot in beiden Branchen zu erweitern. Für uns ist es wichtig, dass wir als zuverlässiger Partner wahrgenommen werden und dass Kunden auf uns zurückgreifen können. Wir möchten die Projekte mit unseren Kunden von A bis Z gemeinsam realisieren.

Wie möchten Sie das Angebot von Inyx erweitern?

Wir wollen nicht nur Produkte, sondern auch produktübergreifende Lösungen anbieten, um so einen grösseren Mehrwert zu generieren.

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Persönlich

Daniel Houlmann (49) ist seit Juli 2020 CEO von Inyx mit Sitz in Mägenwil sowie Mitglied des Verwaltungsrats. Als ehemaliger Elektroinstallateur ist er seit jeher in der Elektrobranche tätig. Vor seiner Laufbahn bei Inyx war er unter anderem beim Elektro Grosshandel Otto Fischer und dem Netzwerkkomponenten-Hersteller Kontakt-Systeme tätig. Nach einem längeren Sprachaufenthalt in Aus­tralien und Japan erwarb er ein umfassendes Wissen im Bereich der Gebäude­automation und Steuerungstechnik beim Schalter- und Steckdosenhersteller Feller. In seiner Freizeit unternimmt er viel mit seiner Familie und spielt gerne Badminton. Houlmann ist verheiratet und hat zwei Kinder. (Source: Inyx)

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