Editorial

Kaputter Finger trifft auf Soundbar

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(Source: Netzmedien)
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Als ich, noch vor den Sommerferien, nach Hause kam, hat dort ein grosses Paket auf mich gewartet. Darin steckte die neue Soundbar Sonos Arc. Ein Testgerät des Anbieters. Da ich – wie so viele – wahnsinnig gerne Päckli auspacke und neue Geräte immer spannend sind, wollte ich die Soundbar sogleich vom Karton befreien. Dabei stellte sich mir jedoch ein Problem: Zuvor hatte ich mir den Mittelfinger verletzt. Wussten Sie, dass der Mittelfinger ein grundsätzlich unterschätztes Körperteil ist? Ich bis dahin auch nicht. Aber zurück zur Soundbar: Nicht nur leicht eingeschränkt wegen meiner Verletzung, sondern auch noch mit der Angst im Nacken, dass das neue, teure ­Gerät herunterfallen könnte, machte ich mich ans Aus­packen. Schnell merkte ich: Bei dieser Verpackung hat sich jemand etwas überlegt. Das neue Gerät war schnell aus dem Karton geholt. Auch die zweite Hürde, das Installieren, war gar keine. Das Gerät kommt nämlich mit nur zwei Kabeln aus: einem für den Strom und einem für den HDMI-Anschluss. Das befürchtete Kabelgewirr blieb deshalb aus. Alle weiteren Schritte erforderten nur noch Daumenarbeit, denn die restliche Installation funktionierte per Smartphone und TV-Fernbedienung. Innerhalb von weniger als 10 Minuten war die App installiert, das Gerät mit dem Fernseher und der Fernbedienung verbunden und – natürlich das Wichtigste – ein möglichst unsinniger Name für das neue Gerät gefunden. Nach wenigen weiteren Klicks auf dem Smartphone spielte «BarBara» einen meiner Lieblingssongs via Google Play Musik. Auch weitere Einstellungen wie etwa das Anpassen des Klangs oder die TV-Dialogsynchronisierung lassen sich schnell per App erledigen. Als ich da auf meinem Sofa sass und alle Einstellungen von meinem Smartphone aus nach meinem Gusto anpasste, war ich einmal nicht aus reiner Bequemlichkeit dankbar dafür, dass das Einrichten moderner Geräte immer weniger handwerkliches Geschick erfordert, sondern weil man beim He­rumtippen auf dem Handy auch mit weniger als zehn Fingern prima klarkommt.

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