Mit dem 5G-Handy am Escher-Wyss-Platz

So schneidet das Oppo Reno 5G im Speedtest ab

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Ende April hat Oppo sein 5G-Handy in Zürich vorgestellt. Nun hatte die Redaktion Gelegenheit, eines der Geräte unter die Lupe zu nehmen und damit auch gleich Swisscoms 5G-Netzwerk auszuprobieren.

Wo ist denn die Frontkamera? Das dürfte sich manch ein User fragen, wenn er das Oppo Reno 5G zum ersten Mal aus der Verpackung holt. Denn der chinesische Hersteller hat bei seinem Premium-Handy nicht nur auf die Notch verzichtet, die derzeit viele Premium-Phones ziert beziehungsweise verunstaltet, sondern die Frontkamera gleich komplett vom Bildschirm verbannt.

Das heisst aber nicht, dass man auf Selfies verzichten muss. Denn die 16-Megapixel-Frontkamera ist in der sogenannten "Pivot-Struktur" eingebaut - einem kleinen Flügel, der ausfährt, sobald man die Frontkamera aktiviert. Der Hersteller verspricht, dass die Pivot-Struktur innerhalb von 0,8 Sekunden komplett ausgefahren und bereit zum Fotos schiessen ist. Und tatsächlich, die Selfie-Kamera ist in weniger als einer Sekunde startklar. Praktisch dabei: Rutscht einem das Gerät aus der Hand, wird die Kamera automatisch wieder eingezogen. Fällt einem das Handy im Stehen auf den Boden, schafft es das Reno 5G die Pivot-Struktur komplett einzufahren. Lässt man das Handy allerdings im Sitzen fallen, könnte die Kamera trotzdem etwas abbekommen.

Auf der Rückseite des Premium-Phones befinden sich drei weitere Kameras: eine 8-Megapixel-Weitwinkel-, eine 13-Megapixel-Telephoto- und eine 48-Megapixel-Kamera. Ausserdem verfügt das Gerät über einen 10-fach-Hybrid-Zoom und einen 60-fach-Digital-Zoom. Foto- und videotechnisch kann das Reno 5G gut mit den aktuellen Premium-Modellen anderer Hersteller mithalten. Auch bei 10-fachem Zoomen sind die Bilder scharf und farbintensiv. Dabei gilt aber natürlich: Je ruhiger das Gerät gehalten wird, desto besser ist auch das Ergebnis. Mit dem 60-fach-Digital-Zoom ein scharfes Foto ohne Stativ zu schiessen, ist schlichtweg unmöglich. Hier macht sich jeder kleine Ruckler bemerkbar. Das ist bei Huaweis 50-fachem-Digital-Zomm aber nicht anders. Qualitativ bewegen sich die Ergebnisse von Oppos 60-fach- und Huaweis 50-fach-Zoom auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Aufgenommen ohne Zoom (oben links), mit dem 10-fach- (oben rechts) und dem 60-fach-Zoom (unten), jeweils ohne Stativ. (Source: Netzmedien)

Da kennt sich jemand aus mit Hunderassen

Der Nachtmodus, von Oppo "Ultra Nightmode 2.0" genannt, sorgt dafür, dass auch bei wenig Licht gute Bilder entstehen. Durch die Funktion "Face Protection" werden auch Gesichter im Dämmerlicht klar dargestellt und vom Hintergrund hervorgehoben. Wird gezoomt, verlieren die Fotos allerdings schnell an Qualität und es entsteht ein Rauschen. Auch die Frontkamera kommt mit wenig Licht klar. Die zahlreichen Beauty-Filter funktionieren ebenfalls tadellos bei schummrigem Licht. Mit ihnen lässt sich das Gesicht schier bis zur Unkenntlichkeit "verschönern". Ebenmässige Haut, grössere Augen, schmaleres Kinn, kleineres Gesicht - alles lässt sich mit dem Reno 5G nach gewünschter Stärke einstellen.

Mit der "Google Lense", die über die Rückkamera funktioniert, erkennt das Gerät Pflanzen und Tiere. Auch Produkte werden so erkannt und dem User direkt entsprechende Links zum gescannten Objekt vorgeschlagen. Beim Ausprobieren erkannte die Funktion alle ihr präsentierten Hunderassen und Pflanzenarten richtig und auch bei den gescannten Produkten lag sie nie daneben. Erst wenn man die Kamera auf einen Menschen hält, kommt Google Lense ins Schleudern. Mit dem Feature lassen sich ausserdem auch Texte kopieren und direkt auf Google Translate übersetzen.

Aufgenommen mit dem Nachtmodus ohne Stativ und Zoom. (Source Netzmedien)

Aufgenommen mit dem Nachtmodus ohne Stativ und mit 10-fach-Zoom. (Source: Netzmedien)

Was ist denn nun mit 5G?

Um herauszufinden, wie es mit der 5G-Verbindung steht, führte die Redaktion mehrere Speedtest mit der entsprechenden App von Ookla und der Speedtest-Pro-App durch. Einmal am vom Hersteller als günstig ausgezeichneten Escher-Wyss-Platz und einmal in der Redaktion. Obwohl die Speedtests innerhalb weniger Minuten mehrmals hintereinander starteten, variierten die Ergebnisse sehr stark. Am 5G-Hot-Spot betrug die schnellste Download-Geschwindigkeit 488 Megabit pro Sekunde (Mbps). Das schnellste Upload-Ergebnis lag bei 83 Mbps. Damit war die Download-Geschwindigkeit 10 mal höher, als beim 4G-Handy, mit dem Ebenfalls gleichzeitig der Speedtest durchgeführt wurde. Die Upload-Geschwindigkeit war jedoch nur zweimal so hoch wie beim 4G-Gerät. Die Latenz beim Reno 5G lag bei 12 Millisekunden. Beim anderen Handy waren es 18 Millisekunden. Im Video sehen Sie einen der Speedtests:

 

Das schlechteste Speedtest-Ergebnis sah folgendermassen aus.

  • Download-Geschwindigkeit: 139 Mbps,

  • Upload-Geschwindigkeit: 45,8 Mbps,

  • PING: 12 Millisekunden.

Die Upload-Geschwindigkeit war zu diesem Zeitpunkt beim 4G-Phone mit 50,2 Mbps leicht höher. Die Latenz war bei beiden Smartphones genau gleich hoch. Bei den Downloads machte aber wieder das Reno-Gerät das Rennen mit einer dreimal höheren Geschwindigkeit.

Beste und schlechteste Speedtest-Ergebnisse. Jeweils links das Reno 5G und rechts das 4G-Handy. (Source: Netzmedien)

Keine Kratzer, aber Rutschgefahr

Bei regulärer Nutzung muss man das Reno 5G etwa alle zwei Tage aufladen. Der 4056-Milliamperestunden-Akku lädt sich innerhalb von eineinhalb Stunden komplett auf. Eine Audioklinke sucht man am Gerät vergebens. Stattdessen haben die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer einen USB-C-Anschluss. Einen Adapter für andere Kopfhörer liefert Oppo nicht mit. Dafür gibt es eine Schutzhülle zum 5G-Handy. Sehen Sie sich hier das Unboxing-Video des Reno 5G an und erfahren Sie, was sonst noch zum Lieferumfang gehört.

Apropos Schutzhülle: Die dürfte für die meisten User nötig sein. Denn das matte Design des Phones gibt zwar optisch sehr viel her, sorgt aber auch dafür, dass einem das Handy leicht aus der Hand rutscht. Damit die Rückkameras nicht zerkratzen, wenn das Gerät flach hingelegt wird, hat Oppo dem Reno den sogenannten "O-Dot" verpasst. Damit ist ein kleiner Punkt auf der Rückseite gemeint, der dafür sorgt, dass das Handy nicht direkt flach aufliegt.

Fazit:

Das Oppo Reno 5G kann gut mit den neueren Premium-Phones anderer Anbieter mithalten. Es überzeugt vor allem durch sein durchdachtes Design und die gute Foto- und Videoqualität. Die Zoom-Funktionen bringen tagsüber sehr gute Ergebnisse zustande, schwächelt im Dunkeln allerdings ein wenig. Die 5G-Fähigkeit bringt einem zwar schnellere Download-Geschwindigkeiten als mit dem 4G-Handy, allerdings variieren diese je nach Standort und Zeitpunkt stark. Das liegt allerdings nicht alleine am Smartphone, sondern auch am Mobilfunkprovider.

Weitere technische Details sowie Verfügbarkeit und Preis entnehmen Sie der Tabelle:

 

Das Gerät wurde der Redaktion von Oppo zur Verfügung gestellt.

Webcode
DPF8_145794