Berufungen und Abgänge an den ETHs

Cyborg-Forscher wird Professor an der ETH Zürich

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Die ETH Zürich hat einen Professor für Neuroengineering berufen. Stanisa Raspopovic arbeitet an Prothesen für Menschen mit Amputationen. Neben der Neubesetzung gehen gleich drei Professoren mit ICT-Bezug in Ruhestand.

(Source: Dmitry Nikolaev / Fotolia.com)
(Source: Dmitry Nikolaev / Fotolia.com)

Die ETH Zürich hat neue Professoren ernannt. Darunter ist als ein Vertreter der ICT Stanisa Raspopovic, Jahrgang 1983. Er wird Assistenzprofessor für Neuroengineering. Aktuell ist Raspopovic Chief Technology Officer beim EPFL-Spin-off Sensars Neuroprosthetics und beschäftigt sich dabei mit Prothesen für Menschen mit Amputationen, oder auch Diabetes, wie es in einer Mitteilung heisst.

Stanisa Raspopovic (Source: http://www.sensars.com)

Mit seiner Forschung zur Mensch-Maschine-Interaktion will er es Menschen mit Amputationen ermöglichen, Prothesen besser wahrzunehmen. Auf diese Weise soll das Greifen oder auch der Gang mit Prothesen verbessert werden. Für seine Arbeit erhielt Raspopovic unter anderem den renommierten ERC Starting Grant der Europäischen Union. Durch die Berufung will die ETH Zürich die Forschungsbereiche Medizintechnik und Neurowissenschaften besser vernetzen.

Prominente Abgänge

Gleichzeitig gaben die ETH Zürich und die EPF Lausanne den Ruhestand von mehreren Professoren bekannt. Moira Norrie, Jahrgang 1953, geht am 1. August als ordentlicher Professorin für Informatik in den Ruhestand. "Ihre Forschung konzentrierte sich auf den Einsatz von objektorientierten und Webtechnologien in Informationssystemen mit Schwerpunkt auf der Unterstützung neuartiger Anwendungen und Interaktionsformen", heisst es in der Mitteilung. Sie leitete das Institut und Departement für Informatik vier Jahre lang.

Der gleich alte Gerhard Tröster wird ebenfalls am 1. August in den Ruhestand eintreten. Seit 1993 ist er ordentlicher Professor für Elektronik. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Sensoren "zur Erkennung des physischen, mentalen und sozialen Kontextes", heisst es weiter. Zudem arbeitet er an intelligenten Textilien sowie mobilen Signalverarbeitungs- und Rechnerplattformen.

Am 1. Juli 2020 wird Willy Zwaenepoel, ordentlicher Professor für Betriebssysteme, die EPFL verlassen. Seit 2002 war er dort tätig und bis 2011 leitete er als erster Dekan die Fakultät Informatik und Kommunikationssysteme. Dabei trug er massgeblich zum Aufbau der Forschungsstätte an der EPFL bei. "Seine eigene Forschungstätigkeit richtete Willy Zwaenepoel auf verschiedene Schlüsselfragen zu Betriebssystemen aus, darunter Mikro-Kerne, Fehlertoleranz und verteilte Speicher", schreibt die EPFL. Er wechselt 2020 zur University of Sydney in Australien, wo er eine leitende Funktion einnehmen wird.

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