Futurecoms E-Commerce-Studie 2017

Schweizer lieben es, online einzukaufen

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Futurecom hat den Schweizer Onlinehandel untersucht. Ergebnis der Studie: Nicht nur Digital Natives kaufen online ein, sondern auch die Silver Surfers. Und das Smartphone wird dabei immer wichtiger.

(Quelle: Fotolia)
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Die Zürcher Marketingagentur Futurecom hat den Schweizer Onlinehandel unter die Lupe genommen. Das Team der Agentur befragte rund 2000 Menschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren. Die Befragten kamen aus der Deutsch- und Westschweiz, wie Futurecom mitteilt.

Die Studie unterteilte die Teilnehmenden in drei Kategorien:

  • Digital Natives (14 - 29 Jahre)

  • Digital Immigrants (30 - 54 Jahre)

  • Silver Surfers (55 - 69 Jahre)

Mobile versus Computer

Über alle Kategorien hinweg kaufen die Studienbefragten aktuell noch vorwiegend über PCs oder Notebooks online ein. Die Digital Natives kurbeln das Mobile-Shopping aber an. Die Häufigkeit variiert je nach Produktkategorie. 25 Prozent der 14 - 29 jährigen kaufen Kosmetika und Körperpflege über Smartphone oder Tablet ein.

Die Gruppe der Menschen, die mindestens einmal im Monat online einkaufen ist über alle Kategorien hinweg ähnlich gross. 42 Prozent der Digital Natives gaben an, mindestens einmal im Monat im Internet einzukaufen. Bei den Digital Immigrants sind es 41 Prozent, bei den Silver Surfern knapp 40 Prozent.

Unbeschränkte Verfügbarkeit ist entscheidend

Viele Onlineshopper sehen gemäss der Studie vor allem zwei Vorteile gegenüber dem stationären Handel. Zum einen seien die Produkte online 24/7 verfügbar. Zum anderen liefert der Onlineshop den Einkauf direkt nach Hause.

Für die Hälfte der Befragten gibt es einen weiteren wichtigen Vorteil: Sie können viele verschiedene Produkte einfacher miteinander vergleichen.

Die ansprechende Verpackung wird zur Nebensache

92 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass der Onlineshop Informationen zum Produkt und auch Produktbilder zur Verfügung stellt. Denn im Onlineshop können die Menschen die Produkte nicht anfassen und testen.

Ebenfalls wichtig sei, dass man das Produkt bei Bedarf gratis zurücksenden könne, schreiben die Forscher der Studie. Die Verpackung eines Produkts verliert hingegen an Bedeutung. Gerade mal 18 Prozent der Befragten ist eine attraktive Verpackung wichtig.

Grösstes Hindernis sind die Versandskosten

Der Hauptgrund warum die Befragten am Schluss doch zögern, sind die hohen Versandskosten. 64 Prozent gaben in der Studie diesen Grund an. Knapp die Hälfte zögert beim Einkauf, weil sie das Produkt nicht anprobieren oder anfassen können.

Die fehlende Beratung stört indes weniger als ein Viertel der Befragten.

Wer sich online informiert, kauft auch online ein

Die Studienautoren untersuchten auch das Informationsverhalten. Also wie und wo sich die Menschen über Produkte und Dienstleistungen informieren.

Das Informationsverhalten unterscheidet sich je nach Produktkategorie. 61 Prozent gaben an, für Computer, Smartphones, Tablets, Multimedia, und Elektronikgeräte online zu recherchieren. Über die Hälfte gab aber auch an, sich bei Möbeln und Medikamenten immer noch im Ladengeschäft beraten zu lassen.

In den Kategorien, in denen sich die Kosumenten überwiegend online informieren, kaufen sie auch online ein. 24 Prozent der Befragten kaufen Computer, Smartphones und Tablets lieber online. Spitzenreiter beim Einkauf im Web sind mit 49 Prozent Erotikartikel.

Weiterhin überwiegend offline kaufen die Menschen Lebensmittel, Medikamente, Wein und alkoholische Getränke sowie Möbel und Dekorationsartikel.

Kunden buchen Reisen praktisch nur noch online

In der Tourismusbranche dominiert der Onlinekauf. 73 Prozent der Befragten gaben an, Flugtickets online zu bestellen und auch online danach zu suchen. Bei Hotel und Ferienreisen sind es 67 Prozent.

Bei Bankgeschäften noch eher vorsichtig

Die Studienautoren fanden heraus, dass auch im Dienstleistungssektor immer mehr Kunden auf Angebote im Web ausweichen. Je nach Art der Dienstleistung sind die Befragten aber zurückhaltender.

21 Prozent haben schon einmal eine Krankenversicherung online abgeschlossen. Jedoch nur 5 Prozent nahmen einen Kleinkredit auf und nur 2 Prozent eine Hypothek.

Das Smartphone dient als Shopping-Assistent

Praktisch alle Menschen haben ihr Smartphone im Einkaufszentrum dabei. 69 Prozent der Studienteilnehmer verwenden das Smartphone während dem Einkaufen im Laden.

Die Digital Immigrants und die Silver Surfer benutzen es gemäss der Studie vor allem um im Laden von Rabatten zu profitieren oder ihre Coupons einzulösen.

Digital Natives hingegen greifen zu ihrem Smartphone um Preis- und Produktinformationen abzurufen, oder um ihre Freunde um Rat zu fragen.

Viele Retailer würden mittlerweile ihre eigene Shopping-App betreiben, um ihren Kunden eine personalisierte und komfortable "Mobile Shopping Experience" zu bieten, schreibt Futurecom.

In der Schweiz benutzen bereits ein Drittel der Smartphone- und Tabletnutzer Einkaufsapps auf ihren Geräten. 48 Prozent der Digital Natives verwenden diese Apps, um einzukaufen. Nummer eins ist dabei die App von Zalando.

Bei den Digital Immigrants verwenden 38 Prozent Einkaufsapps. Bei ihnen dominiert die App von Ricardo.

Die Silver Surfer sind mit rund 16 Prozent vertreten. Sie benutzen vor allem die App von Amazon auf ihren Smartphones oder Tablets.

Zalando, Digitec und Booking.com führen

Das Futurcom-Team fragte je nach Produktkategorie gezielt nach den Anbietern. 57 Prozent der Befragten, die in den letzten zwölf Monaten online Kleider und Schuhe einkauften, taten dies bei Zalando. Digitec und Booking.com führen ihre jeweilige Kategorie mit 40 Prozent an.

Auf der Website von Futurecom kann man die vollständige Studie kostenlos herunterladen. Man muss sich allerdings registrieren.

Webcode
DPF8_23804