Druck der Konsumentenschützer wirkt

Sunrise stellt Abos um

Uhr | Aktualisiert

Die Verträge der Mobilfunkanbieter seien zu undurchsichtig, monierten Konsumentenschützer Anfang dieses Jahres und drohten mit einer Klage. Mit Erfolg, wie das Beispiel Sunrise zeigt.

Sunrise hat ein neues Abo-Angebot lanciert. Die Besonderheit an Sunrise Freedom ist die Möglichkeit, den Vertrag monatlich kündigen zu können. Bei den früheren Abo-Modellen musste eine zweimonatige Frist vor Ablauf der Mindestvertragsdauer von einem oder zwei Jahren eingehalten werden. Ausserdem würden bei dem neuen Abo Freedom die Kosten für das Abo und für das Handy klar getrennt, verspricht der Telko in einer Mitteilung.

Sunrise argumentiert, dass sich laut einer GfK-Umfrage 45 Prozent allerKunden an den bestehenden Mindestvertragslaufzeiten stören würden. Die Nutzer wünschten sich Verträge, die monatlich kündbar seien. 50 Prozent wollten ihr Abo jederzeit ihren Bedürfnissen anpassen können. "Genau diesen Kundenwunsch nach mehr Flexibilität erfüllt das neue Sunrise Freedom", teilte Sunrise weiter mit.

Forderungen mehrerer Konsumentschützer nachgegeben

In Wahrheit kommt Sunrise damit, wie Orange und Swisscom, den Forderungen mehrerer Konsumentschutz-Verbände und dem Beobachter nach. Diese hatten im Januar mit Klage gedroht, sollten die Telkos nicht ihre Vertragsbedingungen überarbeiten. Eine konkrete Forderung betraf die Möglichkeit, den Vertrag kündigen zu können, wenn etwa Preise erhöht, oder im Falle eines Umzugs kein Empfang mehr vorhanden wäre.

Mit dem neuen Abonnement Freedom fällt auch die versteckte Handy-Subventionierung weg. Wer ein neues Gerät mit seinem Abo erstehen will, kann dies dennoch tun. Sunrise bietet verschiedene Ratenzahlungsmodelle an. Die Beträge werden aber separat über einen Zeitraum von zwei Jahren bezahlt. Hierfür bietet der Telko unterschiedliche Modelle an.

Lob für Trennung von Mobilfunk-Angebot und Handy-Finanzierung

Ein Beispiel: Kostet ein Gerät 577 Franken, kann der Kunde 1, 121, 241 oder 361 Franken anzahlen. Entsprechend beträgt die monatliche Rate dann 24, 19, 14 oder 9 Franken. Bestehende Sunrise-Kunden, die ein neues Handy beziehen möchten, können den Restbetrag ihres derzeitigen Geräteplans abbezahlen und anschliessendein neues Handy beziehen.

Für die Trennung von Mobilfunk-Angebot und Handy-Finanzierung wurde Sunrise von der Stifftung Konsumentenschutz (SKS) gelobt. "Für die Konsumenten ist dieses System transparenter, sie sehen auf den ersten Blick, wie viel das Handy und wie viel das Abonnement kostet", erklärte André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft bei der SKS. Dafür werde die Vergleichbarkeit mit anderen Telkos schwieriger, da Orange und Swisscom derzeit noch Mobilfunk-Angebot und Handy-Subventionierung koppeln würden, moniert die SKS.

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