"Intel Electronics Show"

Chiphersteller Intel nutzt seinen Auftritt an der Consumer Electronics Show in Las Vegas um für seine neuen Mobil-Plattformen zu werben. Hierzu präsentiert der Prozessorenhersteller neben Chips auch bereits nutzbare Geräte wie Smartphones und Ultrabooks.

Mike Bell, Vice President und General Manager der Mobile and Communications Group bei Intel, stellte ein neues Smartphone Referenzdesign vor. Dieses basiert auf dem neuem Atom-Prozessor Z2420-Plattform, vormals "Lexington", wie Intel mitteilt. Der Z2420 arbeitet mit Hyper-Threading-Technik und Taktraten von bis zu 1,2 Gigahertz. Ebenfalls an Bord sind 1080p Hardware Encoding/Decoding, zwei 5-Megapixel-Kameras sowie das Intel XMM 6265 HSPA+ Modem, das die Möglichkeit bietet, zwei Sim-Karten einzusetzen.

Schwellenländer im Visier

Der Hersteller zielt mit dem Prozessor auf den Markt kostengünstiger Smartphones. Intel beruft sich auf Industriebeobachter, die diesem Markt bis 2015 ein Potenzial von 500 Millionen verkauften Geräten zuschreiben.

Bell rechnet besonders bei Erstkäufern in Schwellenländern mit einer hohen Nachfrage. Hersteller wie Acer, Lava oder Safaricom würden entsprechende Geräte auf den Markt bringen.

Atom Z2580 Prozessor verspricht nahezu doppelte Leistung

Bell stellte zudem die kommende Z2580-Prozessor-Plattform, ehemals "Clover Trail +" vor. Diese zielt auf den High End- und Mainstream-Markt. Die Plattform umfasst einen Dualcore Prozessor mit Hyper-Threading-Technik und einen Grafikprozessor mit zwei Kernen.

Im Vergleich zur aktuellen Medfield-Plattform liefert der neue Chip nach Herstellerangaben die nahezu doppelte Leistung.

Quadcore-Atom kommt zum Weihnachtsgeschäft

Bell glaubt, dass Intel im Tablet-Segment gut aufgestellt sei. Er verwies auf mehrere Tablet-Modelle mit dem Atom-Prozessor Z2760 und Windows 8, die sich bei praktisch allen grossen PC-Anbietern finden würden. Weitere Tablets sollen in den kommenden Wochen folgen. Bell enthüllte zudem Details zum neuen System-on-a-Chip (SoC) auf 22-Nanometer-Basis.

Dieses trägt den Codenamen "Bay Trail" und soll zum kommenden Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen. Intels erster Quadcore-Atom-SoC werde der bislang leistungsstärkste Atom-Prozessor von Intel sein. Seine Rechenleistung sei gegenüber den aktuellen Intel-Produkten für Tablets mehr als doppelt so stark. Hinzu kämen verbesserte Sicherheitslösungen. Mit dem neuen Chip wären Geräte mit einer Gehäusehöhe von nur acht Millimetern mit mehreren Wochen Stand-by Zeit möglich.

Ultrabooks mit Low-Power-Prozessoren

Kirk Skaugen, Vice President und General Manager der PC Client Group bei Intel, verkündete, dass Intel Chips mit einer Leistungsaufnahme von nur 7 Watt ab sofort anbiete. Diese böten Produzenten eine grössere Flexibilität bei der Herstellung von dünneren Tablets und Ultrabook Convertibles.

Derzeit befinden sich mehr als ein Dutzend Modelle mit der Low Power CPU in der Entwicklung. Skaugen zeigte auf der Bühne Lenovos Ultrabook Ideapad Yoga 11S und das Acer-Sage-2-Tablet. Diese seien unter den ersten Modellen mit dem neuen Prozessor und kämen im Frühjahr auf den Markt.

Skaugen erklärte, dass Ultrabooks auf Basis der 4. Generation der Core-Prozessoren mit dem Codenamen "Haswell" eine Akkulaufzeit von bis zu neun Stunden im Dauerbetrieb bieten. Die kommenden Intel-Core-Prozessoren seien die ersten Chips, die von Anfang für Ultrabooks entwickelt wurden, sagte Skaugen.

3-D-Kamera und mobile All-in-One-PCs

Intel zeigte eine 3D-Kamera für Videokonferenzen mit wechselbarem Hintergrund. Intel zeigte auch Anwendungen, bei denen sich Objekte mit Sprache und freien Bewegungen der Hände, Finger und dem Gesicht verändern lassen. Basis hierfür ist das im Oktober des vergangenen Jahres veröffentlichte "Perceptual Computing SDK 2013 Beta 2".

Intel bietet für Ultrabooks und All-in-One-Systeme (AiO) inzwischen Gesichtserkennung an. Passwörter sollen auf diese Weise nicht mehr notwendig sein. Zudem präsentierte der Hersteller den Dragon Assistant, mit dem Benutzer Aufgaben über Sprachsteuerung ausführen können.

Intel zeigte, wie andere Hersteller auch, neue sogenannte adaptive AiO-PCs, deren Bildschirm eine Batterie enthält. Dadurch kann das Display von seiner Basis gelöst und mobil genutzt werden.

Intel erweitert Zusammenarbeit mit Content-Anbietern

Der Chiphersteller sucht künftig verstärkt die Zusammenarbeit mit Content-Anbietern. Das Unternehmen hofft auf diese Weise mehr Inhalte auf Intel-basierte Geräte zu bringen.

Zu den Partnern gehören beispielsweise Video-Dienstleister wie Comcast oder Bouygues Telecom, mit denen Kunden live und bei Bedarf Pay-TV-Inhalte auch auf Ultrabooks AiO-PCs oder Tablets abrufen können. Ermöglicht werde dies durch das von Arris entwickelte XG5-Multi-Screen-Video-Gateway, über das jedes Gerät mit Bildschirm zu Hause live oder on Demand auf TV- oder Videoinhalte zugreifen könne.

Weitere News zur CES finden Sie hier.