Zwei Ehemalige Top-Manager gehen

HP verliert zwei seiner Stars

Uhr | Aktualisiert

Todd Bradley und Dave Donatelli werden HP verlassen. Nachdem CEO Meg Whitman die beiden bereits letztes Jahr aufs Abstellgleis verfrachtete, wollen sie dem Unternehmen in den nächsten Wochen den Rücken kehren. Beide werden HP wohl gehörig zur Kasse bitten.

Zwei von HPs mächtigsten Managern bereiten sich darauf vor, das Unternehmen in den nächsten Wochen zu verlassen. Wie Reuters unter Berufung auf mehrere unternehmensnahe Quellen berichtet, haben Todd Bradley und Dave Donatelli in den letzten Monaten aktiv nach neuen Jobs Ausschau gehalten und standen in Kontakt mit Headhuntern.

Bradley, ehemals Kopf der PC- und Devices-Division, wird aller Voraussicht nach Ende Februar aus dem Unternehmen ausscheiden. Donatelli, der die Enterprise Division leitete, soll noch bis März bleiben. Gemäss Reuters hätten die beiden einer Vereinbarung zugestimmt, nach der sie im Gegenzug für ihr stilles Ausscheiden aus dem Unternehmen Bezugsrechte auf neue Aktien erhalten. Bradley soll demnach rund 12 Millionen US-Dollar in Aktien erhalten und Donatelli zwischen 8 und 10 Millionen Dollar.

Idee eines Spin-offs von Whitman abgeschmettert

Der Tauschhandel sei bereits im letzten Sommer vereinbart worden. Unmittelbar nachdem Meg Whitman die beiden infolge schlechter Ergebnisse ihrer Abteilungen von den Spitzenpositionen abgezogen hatte. Das verspätete Ausscheiden aus dem Unternehmen sei der Versuch gewesen, das Ganze vor der Öffentlichkeit zu verbergen, wie eine von Reuters Quellen sagte.

Einer weiteren Quelle zufolge soll Donatelli nach seiner Degradierung die Idee in den Raum gestellt haben, seine Abteilung in ein Spin-off zu verwandeln. Eine Idee, die Whitman im Keim erstickte. HP wollte gegenüber Reuters hierzu keine Stellung nehmen. "Todd und Dave wurden ihres Amtes enthoben weil sie nicht schnell genug Fortschritte machten für den Tournaround. Ausserdem wollte Meg eine neue Führung in diesen Positionen", erklärte HP-Sprecher Michael Thacker am Dienstag gegenüber Reuters.

Differenzen bezüglich Whitmans Vision von HPs Zukunft

Thacker wollte laut Reuters weder den Abschied der beiden Manager bestätigen noch einen Kommentar zu den Aktienoptionen abgegeben, die sie für ihr stilles Ausscheiden erhalten sollen.

Zwei von Reuters Quellen sagten, dass Bradley und Donatelli mit einzelnen Aspekten von Whitmans Vision des Unternehmens nicht einverstanden seien. Whitman wolle HP in einen Anbieter von Servern, Storage und Netzwerktechnologien für Unternehmen transformieren, statt zum Angriff gegen Apple und Samsung zu blasen und auf das Geschäft mit Mobile Computing zu setzen.

Stärkung von Whitmans Position

Thacker erklärte auf die Frage nach derlei Differenzen, dass das Board und das ganze Führungsteam inklusive Donatelli und Bradley geschlossen hinter Whitman und ihrer Strategie stünden.

Grundsätzlich könnte das Ausscheiden der beiden HP-Veteranen Whitman helfen, ihre eigene Position zu stärken und die Zügel fester in die Hand zu nehmen.

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