Im Gespräch mit Marco Aquilino, Electrolux

"Wir dürfen uns nicht auf den Preiskampf einlassen"

Uhr | Aktualisiert
von CEtoday

Seit September ist das neue EU-Energielabel für Staubsauger auch in der Schweiz in Kraft. Marco Aquilino, Head of Small Appliances, sieht Electrolux dafür gut gerüstet. Und das nicht erst seit dem Umzug seiner Abteilung von Mägenwil nach Zürich. Mit dem Label "EcoForce" lanciert Electrolux Staubsauger, die eine Leistungssteigerung bei geringerem Energieverbrauch erzielen, ohne an Funktionalität einzubüssen.

Die Kleingeräte-Abteilung von Electrolux ist kürzlich von Mägenwil an den Hauptsitz nach Zürich umgezogen. Warum war der Umzug nötig?

Marco Aquilino: Es ist für unsere Kunden und für Electrolux sinnvoll, Marketing, Sales, Kommunikation, Geschäftsleitung, Showroom mit Kochstudio für beide Abteilungen, also Gross- und Kleingeräte, unter einem Dach zu haben. Das schafft Synergien und vereinfacht die Kommunikationswege. So finden unsere Kunden das gesamte Electrolux-Angebot an einem Standort. Für uns bedeutet es, dass intern die Klein- und Grossgeräteabteilung effizienter und besser zusammenarbeiten können. Es ist eine klare Kundenfokussierung und Kundenansprache möglich. Denn die Kunden unterscheiden nicht zwischen Grossgeräten und Kleingeräten. Wichtig ist einzig die Marke Electrolux. Zudem verfügen wir hier über helle, freundliche und moderne Büroräumlichkeiten, die das Arbeiten angenehmer machen. Und der Standort ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Was geschieht mit Ihren alten Büros am Standort in Mägenwil?

Die Bereiche Kundendienst, Service und Logistik bleiben weiterhin in Mägenwil. Etwa 150 Mitarbeitende sind dort für Electrolux Klein- und Grossgeräte tätig. Unsere bisherigen Räumlichkeiten werden neu vom Kundendienst Grossgeräte genutzt.

Wie haben Sie sich in Zürich eingelebt?

Wir fühlen uns hier in Zürich sehr wohl. Ich freue mich auch, dass alle Mitarbeitenden auch mental "mitgezogen" sind und den neuen Standort angenommen haben. So geniessen wir die neuen verbesserten Arbeitsbedingungen und die Top-Infrastruktur. Zürich-Altstetten bietet auch einiges. Ein Personalrestaurant direkt im Hause, zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe, Fitnesscenter, Sportklubs, Einkaufsmöglichkeiten etc. stehen zur Verfügung, die wir früher in Mägenwil so nicht hatten. Wir freuen uns, hier zu sein.

Wie laufen die Geschäfte für Electrolux Kleingeräte hierzulande?

Das Geschäftsjahr 2013 konnten wir mit einem Umsatzwachstum von 6 Prozent über die gesamte Kleingeräteabteilung abschliessen. Auch im ersten Halbjahr 2014 sind wir gut unterwegs. Wir konnten in den ersten sechs Monaten in einem stagnierenden bis rückläufigen Staubsauger-Markt, in dem immerhin etwa 25 Anbieter mitwirken, Marktanteile hinzugewinnen. Es gab nur drei Anbieter, die zulegen konnten. Electrolux ist einer davon. Darauf sind wir stolz.

Und wie läuft es mit den Elektroklein­geräten aus dem Küchensortiment?

Sehr gut. Wir haben den Umsatz im Bereich Küchenhelfer in den letzten zwölf Monaten verdoppelt und bringen zur IFA weitere Neuheiten auf den Markt. Fast alle dieser Küchenhelfer entwickelt Electrolux selbst. Dabei legen wir Wert auf hervorragendes Design, Top-Funktionalität und ein überzeugendes Preis-Leistungs-­Angebot. So konnten wir einige sehr wichtige Listings in grossen Absatzkanälen gewinnen.

Warum engagiert sich Electrolux eigentlich neuerdings im Bereich der elektrischen ­Küchenhelfer? Anbieter gibt es eigentlich schon genug …

Seit zwei Jahren führen wir Kleingeräte für Küche und Haushalt mit Küchenmaschinen, Stabmixern, Wasserkochern, Entsaftern, Bügeleisen etc. im Sortiment. Die Antwort auf Ihre Frage ist einfach: Electrolux kann so als Vollsortimenter auftreten und unseren Absatzmittlern Gross- und Kleingeräte aus einer Hand anbieten. Und unseren Endkunden bieten wir damit ein umfassendes Markenerlebnis.

Auf welche Produktgruppen legt Electrolux Kleingeräte bis Ende des Jahres den Fokus und warum?

Ein wichtiger Fokus liegt natürlich auf der Einführung unserer neuen Staubsauger unter dem neuen Energielabel. Electrolux bringt eine Auswahl an Top-Staubsaugern mit bester Energieklassierung auf den Markt. Mit entsprechenden Kommunikationsmassnahmen werden wir unsere Kunden und Endverbraucher informieren, dass ein Electrolux-Staubsauger der neuesten Generation mit 800 Watt dieselbe Performance bietet wie ein Gerät der alten Generation mit 2100 Watt. Unsere weiteren Highlights und Schwerpunkte im Herbst sind: Eine Werbekampagne zur Feier des zehnmillionsten verkauften Akku-Besen­staubsaugers Ergorapido 2-in-1 und die Einführung der neuen Küchenmaschine "Assistent". Mit einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Angebot und besten Testergebnissen in ihrer Klasse ist die Assistent-Küchenmaschine ein unentbehrlicher Helfer. Ausserdem kommen die neuen Küchenhelfer aus der Expressionist-Serie, die eine Eigenentwicklung von Electrolux ist, sehr gut bei Endkunden und Absatzmittlern an. Diese unterstützen wir mit Werbe- und Verkaufsförderung und mit Ver­kaufs­demos.

Welche Electrolux-IFA-Neuheiten kommen wann in die Schweiz?

Alle an der IFA vorgestellten Neuheiten werden ab 10. September auch in der Schweiz erhältlich sein. Dies betrifft natürlich sämtliche neuen Staubsauger unter der neuen Energieverordnung. Zwei weitere Highlights aus dem Premiumbereich sowie ein AAAA-Staubsauger zeigen wir unseren Kunden erstmalig an der IFA.

Was bedeutet das neue Energielabel für Staubsauger für Electrolux?

Das neue Energielabel ist für Electrolux von grosser Bedeutung, und wir sehen darin beste Chancen, uns als Premiumanbieter weiter klar vom Mitbewerb zu differenzieren. Das Energie­label wird es den Endkonsumenten erleichtern, verschiedene Staubsauger direkt im Geschäft anhand der wichtigsten Kriterien zu vergleichen. Nach Schätzungen der Europäischen Union kann ein niedrigerer Energieverbrauch bei Staubsaugern in den EU-Ländern bis 2020 18 Terawattstunden Energie einsparen, was etwa dem Jahresverbrauch von Slowenien entspricht – und den jährlichen CO2-­Ausstoss um 18 Millionen Tonnen reduzieren.

In welcher Verfassung befindet sich der Schweizer Elektrokleingeräte-Markt?

Der Markt zeigt sich in einer guten und stabilen Verfassung. Er ist aber auch gesättigt, was die Gefahr eines Preiskampfes zwischen den Anbietern und auch zwischen den verschiedenen Handelskanälen in sich birgt. Darauf dürfen wir uns nicht einlassen. Wer heute erfolgreich im Elektrohaushaltsgeräte-Bereich tätig sein will, muss über ein aktuelles, attraktives und innovatives Sortiment sowie über eine hervorragende Beratungsleistung verfügen. Zudem muss man sowohl als Anbieter als auch als Händler in der Lage sein, Trends rechtzeitig zu erkennen und sich auf diese einzustellen.

Welche Marktentwicklung erwarten Sie bis Ende 2014?

GfK Switzerland prognostiziert bis Ende des Jahres ein Wachstum von 1,5 Prozent im Elek­trokleingeräte-Markt. In einzelnen Teilmärkten wie etwa bei den Akkubesenstaubsaugern und bei den Staubsaugerrobotern sind die Prognosen noch etwas besser. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit unserem Sortiment erfolgreich sein werden und weitere Marktanteile gewinnen.

Ihre Message an den Handel?

Wir haben in der Vergangenheit etwa den ersten Ökostaubsauger auf den Markt gebracht, haben den leisesten Staubsauger lanciert, den leisesten Mixer etc. Wir werden auch in Zukunft Pionierleistungen rund um Elektroklein- und auch Elektrogrossgeräte erbringen. Mir ist wichtig, dass unsere Absatzmittler wissen, dass sie weiterhin auf die Innovationskraft, die Zuverlässigkeit und den Premium-Anspruch von Electrolux zählen können.

Persönlich

Marco Aquilino (Jahrgang 1966) ist seit März 2013 Geschäftsführer bei Electrolux für den Bereich Kleingeräte. Davor war er in leitenden Positionen bei Bernina und Philips tätig. Er absolvierte Weiterbildungen unter anderem zum eidg. dipl. Verkaufsleiter und zum eidg. dipl. Marketingleiter. Im Weiteren ist er Prüfungsexperte bei den eidg. dipl. Verkaufsleitern. Marco Aquilino ist unverheiratet und wohnt in Horgen.

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