"Es ist meine Wunschsituation"
Sennheiser hat per 1. September 2012 den Schweizer Sennheiser-Generalvertreter Bleuel Electronic übernommen. Im Interview erklärt der neue Geschäftsführer Marc Staubli, wie die Übernahme verlaufen ist und wie sich das Unternehmen für die Zukunft ausrichtet.

Marc Staubli, Sie sollten ja eigentlich die Bleuel Electronic AG von Hasso Böhme übernehmen. Das haben Sie auch vor einigen Monaten so kommuniziert. Jetzt sind Sie "nur" Geschäftsführer einer Sennheiser-Tochterfirma? Was ist schief gelaufen?
Marc Staubli: Es ist gar nichts schief gelaufen. Dass ich Bleuel Electronic von Hasso Böhme kaufe, war eines von verschiedenen Szenarien, das wir miteinander besprochen haben. Irgendwann haben wir dann die Gespräche auch auf Sennheiser ausgedehnt. Und die Lösung, die wir gefunden haben ist für alle Beteiligten einfach ideal, weil sie nachvollziehbar ist, die Kontinuität für die Mitarbeiter, für die Handelspartner und für unsere Kunden sicherstellt.
Aber es ist doch etwas anderes, ob man selbständiger Unternehmer oder CEO ist?
Ja, schon. Aber ich war zehn Jahre lang selbständig mit meiner Firma Procept GmbH, mit der ich Projektgeschäfte im professionellen Audio-, Video- und Multimedia-Bereich abgewickelt habe. Mit der jetzigen Situation bin ich sehr zufrieden und ich habe auch genügend unternehmerische Freiheiten. Es ist eine sehr gute Lösung. Und, das wissen Sie vielleicht nicht: Von 1993 bis 1999 habe ich schon einmal für Bleuel gearbeitet. Auch danach pflegte ich mit Hasso regelmässig Kontakt und ich sagte ihm immer, dass er auf mich zukommen könnte, wenn er einmal einen Nachfolger sucht.
Was verändert sich mit Sennheiser als Eigentümer von Bleuel Electronic?
Kurzfristig wird sich nicht vieles ändern. Mit meinem Co-Geschäftsführer Björn Grefer, der für Finance und Operations zuständig ist, werde ich die Prozesse im Unternehmen genau anschauen und analysieren, wo wir allenfalls etwas ändern müssen, um noch besser am Markt agieren zu können. Er wird mich auch bei der Integration von Bleuel Electronic in die Sennheiser-Gruppe unterstützen. Wir werden aber auch erfolgreiche Konzepte von Sennheiser aus anderen Ländern anschauen und übernehmen.
Gibt es denn Baustellen?
Nein, das nicht. Es gibt aber wie in jedem Unternehmen Strukturen und Abläufe, die man hin und wieder überprüfen muss. Wir werden das aber sehr nüchtern und mit viel Fingerspitzengefühl tun. Die Geschäftsübernahme durch Sennheiser bietet dazu eine gute Gelegenheit. Wir werden sicher recht schnell unsere Unternehmens-IT an die von Sennheiser anpassen. Sicher und logisch ist auch, dass wir irgendwann nächstes Jahr den Namen des Unternehmens in Sennheiser Schweiz oder so ähnlich ändern werden.
Was bringt die Übernahme für die Kunden und den Handel in der Schweiz?
An der Ausrichtung des Unternehmens wird sich nichts ändern. Bleuel Electronic hat im Geschäftsjahr 2011/2012 den besten Umsatz in der Firmengeschichte erzielt und ist sehr gut sowohl im Pro-Bereich als auch im Consumer-Markt bestens aufgestellt. Wir setzen auf Kontinuität, wollen aber in den kommenden Jahren auch moderat wachsen. Mit der Übernahme durch Sennheiser können wir nun zudem auf Informationen, Ressourcen und Pools zugreifen, zu denen wir vorher keinen Zugang hatten. Das wird die Qualität unserer Geschäftstätigkeit noch weiter steigern.
Ist eine Straffung des Sortimentes vorgesehen?
Nein, in dieser Richtung ist aktuell nichts geplant. Sennheiser hat alle Rechte und Pflichten aus laufenden Verträgen und Lieferantenbeziehungen von Bleuel Electronic mit übernommen. Elac, Fohhn, Neumann, RDL, Focusrite, Koenig und Meyer (K+M) werden unverändert weitergeführt. Es ist übrigens auch in anderen Ländergesellschaften nicht unüblich, Produkte anderer Hersteller ausser Sennheiser zu führen.
Was möchten Sie Ihren Handelspartnern und Kunden mitteilen?
Bleuel Electronic ist auch nach der Übernahme durch Sennheiser weiterhin der verlässliche Partner für alle Beteiligten. Wir werden in Zukunft sogar noch schneller und direkter auf die Wünsche von Handel und Kunden reagieren können. Jetzt, da wir ein Tochterunternehmen von Sennheiser sind, werden wir auch mehr Einfluss auf Produktdesign und -ausstattung nehmen können. Zudem ist die Familie Sennheiser seit Jahren eng mit der Schweiz verbunden. Professor Dr. Jörg Sennheiser hat an der ETH studiert und ist mit einer Schweizerin verheiratet. Sein Sohn Daniel ist Mitglied der Sennheiser Geschäftsleitung und wohnt in Zürich.

ETH und EPFL gründen KI-Institut

Nagravision und Airties verkünden Partnerschaft

Das Google Pixel 9 Pro vereint KI und hochwertige Fotografie unter einer Haube

Jenga ist nur etwas für kleine Kinder? Mitnichten!

Microsoft stellt Produktion von AR-Headsets ein

Katzenhaare und ein Abschied

CEtoday und Elektro Heute sind Geschichte

Beko Europe kündigt neue Organisation für die Schweiz an

Update: BACS veröffentlicht Tipps für Jugendliche, um Deepfakes zu erkennen
