Samsung will weitere Fabrik in Vietnam bauen

Eine Smartphone-Fabrik in Vietnam ist Samsung nicht genug. Der koreanische Elektronikkonzern hat eine Lizenz für eine 3-Milliarden-US-Dollar-Investition beantragt. In der Provinz Thai Nguyen soll eine zweite Smartphone-Fabrik entstehen, berichtet Reuters.

Samsungs erste Fabrik in Vietnam nahm im März dieses Jahres den Betrieb auf. Die Fabrik kostete Samsung 2 Milliarden Dollar. Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich in ihrem Bericht auf Aussagen eines Mitglieds des Planungs- und Investitionsdepartements der Provinz.

Samsung bestätigt Investitionspläne

Sie würden an dem Projekt arbeiten, doch es gebe noch einige Dinge zu klären, soll der nicht namentlich genannte Offizielle gesagt haben. Er war offenbar nicht autorisiert, mit den Medien zu sprechen.

Eine Samsung-Sprecherin bestätigte gegenüber Reuters, dass der Konzern mit Vietnams Regierung in Verbindung stehe. Sie sagte, dass eine 3-Milliarden-Dollar-Investiton im Raum stehe. Wann und wie viel genau Samsung investieren werde, sei aber noch nicht endgültig geklärt, zitiert Reuters die Sprecherin.

Samsungs Tochterunternehmen investieren ebenfalls fleissig in Vietnam. So erhielt Samsung Display im Juli dieses Jahres die Erlaubnis für den Bau einer Fabrik für Display-Module. Für den Bau veranschlagt das Unternehmen 1 Milliarde Dollar.

Mobiltelfone und Zubehör überholen Export von Textilien

Zählt man die geplante zweite Smartphone-Fabrik dazu, investiert Samsung allein in diesem Jahr rund 11 Milliarden Dollar in Vietnam, schreibt Reuters unter Berufung auf die Zeitung Dau Tu.

Die Produktion von Mobiltelefonen und Zubehör spülte Vietnam im vergangenen Jahr erstmals mehr Geld in die Kassen als die Textilindustrie. Vietnams Exportvolumen belief sich zwischen Januar und Oktober dieses Jahres auf 19,2 Milliarden Dollar. Das sind rund 15 Prozent von Vietnams Gesamteinnahmen.

Samsungs erste Smartphone-Fabrik bescherte Vietnam in den ersten vier Monaten des Betriebs 1,9 Milliarden Franken Exportumsatz. Vietnams Regierung rechnet damit, dass Samsungs Umsatz in Vietnam im nächsten Jahr um 67 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar springen wird.

Vietnam wird für internationale Technologiekonzerne zunehmend attraktiver. Ein Grund sind die steigenden Löhne in China, wie Bloomberg vor der dem Bau der ersten Samsung-Fabrik in Vietnam berichtet hatte. Eine Entwciklung, die auch vom Staat gefördert werden. Entsprechend dürfte der Trend, nach Vietnam umzuziehen, noch während der nächsten zwei Jahre anhalten, erklärte damals Lee Jung Soon von der Korea Trade-Investment Promotion Agency in Ho Chi Minh Stadt dem Nachrichtenportal.