Zeit scheint reif für NFC-Payment

Digitales Bezahlen im Kommen

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Immer mehr Bezahlvorgänge werden digital durchgeführt. In den kommenden Jahren dürfte sich das entsprechende Geldvolumen nahezu verdoppeln, prophezeit Juniper Research. Auch die drei führenden Schweizer Telkos sehen die Zeit reif für den digitalen Geldbeutel.

Immer mehr Kunden nutzen die Möglichkeit, Rechnungen online, mobil und kontaktlos zu bezahlen. Die Geldmenge, die bei den Bezahlvorgängen virtuell übertragen wird, soll von 2,5 Billionen US-Dollar in diesem Jahr, auf 4,7 Billionen Dollar im Jahr 2019 ansteigen, wie Juniper Research berichtet.

Kunden nutzen für ihre Bestellungen vermehrt Tablets und Smartphones. Vom heimischen Desktop aus wird hingegen weniger geordert.

NFC könnte neue Wege öffnen

Noch nutzen die Kunden in aller Regel ihre Kreditkarte für Einkäufe. Doch das könnte sich durch neue Zahlverfahren auf Basis von Host Card Emulation (HCE) und Near Field Communication (NFC) ändern. HCE bildet eine Smartcard, wie etwa eine Kreditkarte, als Software-Anwendung nach. Near Field Communication erlaubt die Datenübertragung über kurze Distanzen. Heikle Informationen, etwa Finanzdaten, werden in einem Chip gespeichert.

Bisher steht die Bezahlung mit NFC noch am Anfang. So fehlen industrieübergreifende Standards und auch an kompatiblen Kassensystemen mangelt es häufig in den Ladengeschäften. Hinzu kommen verschiedene Vorstellungen darüber, wie das kontaktlose Bezahlen realisiert und abgerechnet werden soll.

In diesem Zusammenhang werden Provider als Vermittler zwischen Kunden, Händlern und Banken gesehen. Sie verkaufen NFC-fähige Smartphones und betreuen die Anwender mit ihren Diensten, die sie monatlich verrechnen. Künftig könnte auf die Telefonrechnung neu das Brot vom Dorfbäck, oder das Designerkleid aus der Zürcher Bahnhofstrasse aufgeführt werden.

Schweizer sollen mit Tapit zahlen

Die drei grossen Telkos Orange, Sunrise und Swisscom sehen die Zeit reif für das kontaktlose bezahlen mittels Smartphone. In den vergangenen Monaten habe die Zahl der passenden Smartphones und Kassensystemen in den Läden deutlich zugenommen, berichtet Swisscom. Mit Tapit wollen sie ein Ökosystem für das kontaktlose Bezahlen aufbauen.

Das System Tapit wurde nach eigenen Angaben von Swisscom entwickelt, soll aber als unabhängige Plattform aller drei grossen Mobilfunkprovider wahrgenommen werden. Anfang Juli wollen Orange, Sunrise und Swisscom Tapit der Öffentlichkeit vorstellen. Johan Andsjo (CEO Orange), Libor Voncina (CEO Sunrise) und Urs Schaeppi (CEO Swisscom) werden persönlich erklären, wie sie Herr und Frau Schweizer vom Bezahlen mittels Smartphone überzeugen wollen.

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