Hersteller gründen Verband

Sprachrohr für die Festplattenindustrie

Uhr | Aktualisiert

Wenn es finster wird, rückt man näher zusammen: Nach der Konsolidierung im Festplattenmarkt suchen die verbleibenden Hersteller nach neuen Wegen - und gründen gemeinsam einen Verband.

SSDs werden technisch ausgereifter, billiger im Verkauf und bei Verbrauchern immer beliebter. Das freut die SSD-Anbieter und verstärkt den Druck auf die Produzenten von rotierenden Festplatten. Diese suchen nun nach neuen Wegen für die Weiterentwicklung der ausgereiften und rund 60-jährigen Technik. Darüber hinaus wollen sie ihre Branche gesamthaft fördern.

Who-is-Who der HDD-Branche

Helfen soll ihnen der Verband Storage Products Association (SPA), wie der Hersteller HGST mitteilt. HGST ist die ehemalige Hitachi Global Storage Technologies, heute Tochter von Western Digital. Weitere Verbandsmitglieder lesen sich wie das Who-is-Who der Festplattenbranche: Toshiba, Seagate und Western Digital. "Die Ziele des Verbandes sind die Förderung von Kenntnissen und Bewusstsein am Markt sowie die Konzentration auf die bedeutende und wachsende Rolle von Festplattenlaufwerken in der heutigen Datenrevolution", heisst es in der Mitteilung weiter.

Die SPA will Kunden und Partnern zeigen, wie sich die Speichertypen SSDs, HDDs und hybride Solid-State-Laufwerke, also die Kombination aus SSD und HDD, sogenannte SSHDs, in einem Speichermix anwenden lassen. Aus Sicht des Verbandes nehmen HDDs in diesen Szenarien jeweils eine Schlüsselrolle ein. Die SPA will hierfür auch Marktforschung betreiben und Infomaterial zu den Speicheranforderungen von Endnutzern und einer effektiven Speichernutzung durch Speicherkombis veröffentlichen.

HDD-Absatz im Sinkflug

Ob der Verband der Festplattenindustrie weiterhelfen wird? Gemäss Schätzungen des Marktforschers IHS iSuppli werden die Absätze der Festplattenhersteller um rund ein Sechstel einbrechen. Im gleichen Zeitraum dürften sich die Absätze der SSD-Anbieter versiebenfachen. Die Analysten weisen aber auf bestimmte Nischen hin, in denen HDDs gezielt eingesetzt werden. In der Videoüberwachung, wo HDDs als Aufnahme und Speichermedium beliebter sind als SSDs oder Band. Ausserdem bevorzugen Unternehmenskunden die rotierenden Festplatten für Anwendungen, für die Massenspeicher gebraucht werden wie Musik-, Video- oder Social-Networking-Angebote.

Im ersten Quartal dieses Jahres sank der Absatz der HDD-Hersteller im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 135,7 Millionen Einheiten. Im vergleichbaren Zeitraum verdoppelten sich die Auslieferungen an SSDs praktisch auf 11,5 Millionen Stück.

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