Slowenisch-japanische Liebschaft mit Potenzial

Panasonic steigt bei Gorenje ein

Uhr | Aktualisiert
von Elektrojournal

UE-Riese Panasonic steigt beim europäischen Hausgeräte-Hersteller Gorenje ein. Über eine Kapitalerhöhung im Wert von 10 Mio. Euro werden die Japaner einen 13-Prozent-Anteil an dem slowenischen Unternehmen erwerben. Ziel ist es, zumindest die nächsten fünf Jahre strategisch zu kooperieren.

Panasonic und Gorenje haben eine Kooperation bekannt gegeben. Unter anderem wollen die beiden Unternehmen bei der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Kühl- und Küchengeräten sowie Waschmaschinen kooperieren, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Und es wird auch reichlich Geld fließen: die geplante Kapitalerhöhung werde diese Zusammenarbeit noch zusätzlich würzen, sagte Gorenje-Chef Franjo Bobinac laut slowenischer Nachrichtenagentur STA.

Die Partnerschaft sei ein "historischer Meilenstein" für Gorenje, so Bobinac weiter. Panasonics Europa-Chef Laurent Abadie sieht in Gorenje ebenfalls eine idealen Partner– vor allem "wegen seiner Hingabe zur Entwicklung von innovativen und hochwertigen Produkten". Seinen Angaben zufolge bezieht sich die Kooperation auf die Märkte in Europa und Russland.

Vorteile erwarten sich beide Partner. Gorenje geht von Entwicklungsprojekten für neue Produkte und besserer Auslastung seiner Produktionskapazitäten aus. Geplant ist auch ein gemeinsames Produktionswerk für Waschmaschinen sowie eine effizientere Nutzung der Vetriebskanäle. Auf der anderen Seite erhält Panasonic den Zugang zu Produktionskapazitäten und zu Gorenjes Know-how über den europäischen Markt.

Laut Vereinbarung wird Panasonic in der für ihn reservierten Kapitalerhöhung einen Aktienpreis von 4,30 Euro bezahlen. Die Aktionärsversammlung soll am 23. August über die Kapitalspritze entscheiden. Danach soll eine zweite Kapitalerhöhung folgen, allerdings habe sich Panasonic dazu verpflichtet, seinen Anteil ohne Genehmigung durch die Gorenje-Chefetage nicht über 13 Prozent zu erhöhen. Die japanische Kapitalspritze wird vom Gorenje-Chef übrigens als "mehr als willkommen" bezeichnet. Finanziell bedeutet die Partnerschaft für Gorenje jedenfalls bis zu 80 Millionen Euro (umgerechnet rund 98,45 Millionen Franken) an zusätzlichem Jahresumsatz und ein bis zu 20 Millionen Euro (rund 24,6 Millionen Franken) höheres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

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