Über den Tellerrand

Merkwürdig: Zwitschern tote Päpste?

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum. Dieses Mal dreht sich alles um den Microblogging-Dienst Twitter.

[1] Zeitverschwendung und nervenaufreibend, so sieht Christohper Lauer, Vorsitzender der Piraten-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, den Dienst Twitter mittlerweile. Ausgerechnet ein Pirat, ausgerechnet Lauer, der auf allen erdenklichen Social-Media-Kanälen aktiv ist. Twitter habe einfach eine zu geringe Reichweite, meint Lauer. Wenn er einen Link tweete, würden durchschnittlich 500 seiner 22.500 Follower auf diesen klicken. In einer Talkshow erreiche er dagegen ein Millionenpublikum.

[2] Und noch ein herber Rückschlag für treue Follower: Papst Benedikt XVI beendet mit seiner Papstlaufbahn auch seine Twitter-Karriere. Am Donnerstag werde das Konto geschlossen. Seine 2,9 Millionen Follower müssen nun wohl wieder vermehrt in die Kirche pilgern, um Weisheiten wie "Finde Jesus" und "Alles ist Gabe Gottes" zu lauschen.

[3] Etwas ungewöhnlich ist es ja schon, normalerweise wird eine Papst-Laufbahn durch - sagen wir - "natürliche Umstände" beendet. Der nächste twitternde Papst könnte jedoch bald auch aus dem Jenseits zwitschern. Die Twitter-App "Liveson" analysiert die Tweets einer Person und ihr Verhalten auf Twitter. Nach dem Ableben übernimmt dann die App die Kontrolle und gibt regelmässig Lebenszeichen in Form von 140-Zeichen-Nachrichten von sich.

[4] Mysteriös ist auch der Follower-Anstieg der deutschen FDP: Waren es Anfang Februar etwa 6.400 Follower, schnellte die Zahl letzte Woche auf 37.000 empor. Handelt es sich hierbei um eine grundlegende Kehrtwendung unter der Bevölkerung oder hat die FDP sich etwa Follower gekauft? Nein, laut FDP handle es sich um ein sprachliches Phänomen. FDP ist nämlich die Abkürzung eines portugiesischen Schimpfwortes und so seien auch auffällig viele Ausländer unter den Followern.

[5] LOL ist die Abkürzung für "laughing out loud", aber das dürfte ja bekannt sein. Zum Lolen gebracht hat die Netzgemeinde das neuste Hacking-Opfer im Twitter-Universum: Anonymous, die Hacker-Gruppe, die selbst immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Ein zu leichtes Passwort könnte Anonymous zum Verhängnis geworden sein. Welch Ironie!

Webcode
LHDqTT6r