Über den Tellerrand

Merkwürdig: Rabatt bei Smartphone-Abstinenz

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Tausende Menschen sind zurzeit auf der Flucht aus der Stadt Bangalore im Süden Indiens. Durch Massen-SMS verbreitete Drohungen gegen aus dem Nordosten stammenden Inder in der Stadt haben zu der Massenflucht geführt. Grund genug für das indische Innenministerium, den Kurznachrichtenversand landesweit auf fünf SMS pro Tag und Versender einzuschränken. Die Einschränkung gilt vorerst für 15 Tage.

[2] Ihr Handy ganz abschalten sollten Gäste eines Restaurants in New York. Wer alle seine elektronischen Geräte beim Restaurantbesuch ausschaltet, bekommt nämlich fünf Prozent Rabatt auf die Essensrechnung. Eine äusserst unorthodoxe Geschäftsidee, die aber durchaus Erfolg haben könnte. In der Gastronomie wird der Gebrauch von mobilen Geräten nämlich ungern gesehen.

[3] Einfach mal abgeschaltet hat auch ein Google-Street-View-Auto in einer Fotografie, die seit einigen Wochen durchs Netz geistert und von Medien in der ganzen Welt aufgegriffen wurde. Es zeigt einen Mann, der in der Wüste vor einem Google-Auto-Wrack posiert. Nun ist klar: Das Crashbild ist ein Werbe-Viral, das gestrandete Google-Auto nachträglich in die Szenerie eingefügt. Die kluge Werbekampagne ist sogar Made in Switzerland – sie macht Werbung für den 1975 eröffneten "Travel Book Shop" in Zürich.

[4] Apropos Google: Das Übersetzungstool der Suchmaschine leistet sich zurzeit einen interessanten Schnitzer. So übersetzt Google Translate offenbar das französische "le président américain" im englischen automatisch zu "Bush", obwohl Obama seit vier Jahren als Präsident das Zepter führt. Der Bug dürfte Obama gar nicht gefallen.

[5] Die Vergabe neuer Top-Level-Domains (gTLDs), die zurzeit von der ICANN geprüft wird, gefällt auch nicht allen. Saudi-Arabien stösst sich an einer Reihe von geplanten Endungen, die für das Land aus moralischen Gründen nicht vertretbar sind. So kritisierte die zuständige Behörde beispielsweise die geplante Endung .gay – weil sie viele Gesellschaften und Kulturen beleidige und zudem die Homosexualität fördere. Für eine offizielle Beschwerde (Kosten: 2500 Dollar) hat es allerdings nicht gereicht.

[6] Das Internet kann – moralische Bedenken hin oder her – auch positive Seiten haben. So zeigte ein amerikanischer Insektenforscher, dass das Netz sogar bei der Forschung helfen kann. Shaun Winterton hat letztes Jahr über den Bilderdienst Flickr Bilder einer ihm unbekannten Fliege gesehen – Nachforschungen ergaben nun, dass es sich tatsächlich um eine bisher unentdeckte Insektenart handelt.

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